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zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Kulturkalender


06. August 1902

Geburtstag von:
Margarete Klose
 

  Sie gingen beide in die Luisenschule in Berlin in der Oranienburger Straße:
die Sopranistin Frida Leider und die Altistin Margarete Klose, die erst einmal etwas Anständiges lernte, als Sekretärin arbeitete und sich dann dem Gesangsstudium widmete.

Anfängerjahre in Ulm, dann Kassel und Mannheim, dann 1931 an die Staatsoper nach Berlin, wo sie sehr früh für eine knapp Dreißigjährige Ortrud und Klytämnestra sang, dann schon bald Adriano.

Es folgte eine Sammlung musikalischer Werke, bei der sie fachübergreifend Mezzo- und Altpartien sang. Es 'reichte' von der Eboli bis zur Erda.

Dass dies auf die Dauer - sie war bis 1945 an der Staatsoper, danach bei Tietjen an der Städtischen Oper und von 1955 bis 1961 an der Lindenoper in Ostberlin - auch Probleme aufwerfen würde, war vorauszusehen.
Ihre große Erfahrung erlaubten ihr aber, auf eine dramatische und sehr effektvolle Sprache zurückzugreifen.
Ihre eigene Carmen stufte sie nicht als ihre Idealrolle ein.

Engagiert war sie an der Zoppoter Waldbühne wie auch in Bayreuth, das damals noch zurecht den Namen Wagner-Festspiele trug.

Ihre Heimatstadt Berlin bot ihr viele Möglichkeiten der Teilnahme am Musikleben, so war sie häufig in Liederabenden und Oratorien zu hören.

Dass auch das Dritte Reich nicht spurlos an ihr vorüberging, zeigt der Brief, den sie am 10. August 1936 an Hitler schrieb:
  
 


Gestatten Sie mir gütigst, Ihnen, mein führe, meinen herzlichen Dank zu sagen für die große Freude, die Sie mir durch die Übersendung Bildes bereiteten. Die Widmung auf dem Bild, mein Führer, bedeutet für mich die Krönung meines Schaffens bei den Bayreuther Festspielen.
 


Goebbels stellte sie für ihre Tätigkeit beim Rundfunk frei.

Ein Teil der dort produzierten Musikaufnahmen sind noch heute erhältlich.
JPC hat eine große Auswahl von Gesamtaufnahmen auf Lager.

https://www.jpc.de/ff/margarete+klose?page=3

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen, sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung -
Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Marie-Louise Gilles