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Kulturkalender
06. August 1902
Geburtstag von:
Margarete Klose
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Sie gingen beide in
die Luisenschule in Berlin in der Oranienburger Straße:
die Sopranistin Frida Leider und die Altistin Margarete Klose, die
erst einmal etwas Anständiges lernte, als Sekretärin arbeitete und
sich dann dem Gesangsstudium widmete.
Anfängerjahre in Ulm, dann Kassel und Mannheim, dann 1931 an die
Staatsoper nach Berlin, wo sie sehr früh für eine knapp
Dreißigjährige Ortrud und Klytämnestra sang, dann schon bald
Adriano.
Es folgte eine Sammlung musikalischer Werke, bei der sie
fachübergreifend Mezzo- und Altpartien sang. Es 'reichte' von der
Eboli bis zur Erda.
Dass dies auf die Dauer - sie war bis 1945 an der Staatsoper, danach
bei Tietjen an der Städtischen Oper und von 1955 bis 1961 an der
Lindenoper in Ostberlin - auch Probleme aufwerfen würde, war
vorauszusehen.
Ihre große Erfahrung erlaubten ihr aber, auf eine dramatische und
sehr effektvolle Sprache zurückzugreifen.
Ihre eigene Carmen stufte sie nicht als ihre Idealrolle ein.
Engagiert war sie an der Zoppoter Waldbühne wie auch in Bayreuth,
das damals noch zurecht den Namen Wagner-Festspiele trug.
Ihre Heimatstadt Berlin bot ihr viele Möglichkeiten der Teilnahme am
Musikleben, so war sie häufig in Liederabenden und Oratorien zu
hören.
Dass auch das Dritte Reich nicht spurlos an ihr vorüberging, zeigt
der Brief, den sie am 10. August 1936 an Hitler schrieb:
Gestatten Sie mir gütigst,
Ihnen, mein führe, meinen herzlichen Dank zu sagen für die große Freude,
die Sie mir durch die Übersendung Bildes bereiteten. Die Widmung auf dem
Bild, mein Führer, bedeutet für mich die Krönung meines Schaffens bei
den Bayreuther Festspielen.
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Goebbels stellte sie für ihre Tätigkeit beim Rundfunk frei.
Ein Teil der dort produzierten Musikaufnahmen sind noch heute
erhältlich.
JPC hat eine große Auswahl von Gesamtaufnahmen auf Lager.
https://www.jpc.de/ff/margarete+klose?page=3
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik
um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung -
Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Marie-Louise Gilles
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