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04.01.2010 - dradio.de

 


Kulturkalender


02. August 1900

Geburtstag von:
Franz Marszalek
 

  Er war der Meister der Operette, der ein Genre pflegte, das heute noch kaum mehr in der Form angeboten wird.
Sei es, dass den Regisseuren die Leichtigkeit fehlt, mit der diese, der Oper nahestehenden Werke, entsprechend ihrem Wert auf die Bühne gebracht werden bzw. weil es für die z.T. schwer zu besetzenden Partien die notwendigen Stimmen nicht gibt, die den deutsche Text singen und sprechen können.

Marszalek's Anfänge lagen als Dirigent und Arrangeur bei der Schlesischen Funkstunde, einer Abteilung des Breslauer Rundfunks.

Ab 1933 war er Kapellmeister in Berlin beim Theater des Westens und dem Admiralspalast.

Der Tonfilm war ebenfalls sein Metier.
Die Filmmusik zum
’Des jungen Dessauers große Liebe’ von 1933 mit Willy Fritsch, Paul Hörbiger, Ida Wüst, Gustav Waldau und Hubert von Meyerinck;

’Der Vetter aus Dingsda’ 1934 mit Lizzi Holzschuh, Walter von Lennep, Rudolf Platte, Werner Finck und Jakob Tiedtke;
’Die Fahrt in die Jugend’ 1935 mit Liane Haid, Hermann Thimig, Hans Moser und Leo Slezak;

und
’Wie der Hase läuft’ von 1937 mit Otto Wernicke Heli Finkenzeller Rudolf Platte und Fritz Genschow wie auch der Propagandafilm
'Der große Preis von 1944 mit Gustav Fröhlich, Otto Wernicke, Carola Höhn
wurden von ihm musikalisch betreut.

1938 erhielt er ein Engagement ans Apollotheater in Köln, 1939 an die Staatsoperette München.
Ab 1942 war er beim Reichsrundfunk in Berlin und Königsberg maßgeblich für die Programmgestaltung zuständig.

Nach dem Krieg leitete er das Rundfunkorchester beim Nordwestdeutschen Rundfunk in Köln.
Mit ihm nahm er leichte Musik wie auch Klassik auf und half so vielen jungen Künstlern, die nach dem Krieg auf eine Chance warteten, populär zu werden.

Besonders förderte er Peter Anders, der vor dem Krieg seine Karriere an der Lindenoper in Berlin begann.

Willy Hofmann - der 'Bundesbuffo' - gehörte zum festen Ensemble wie auch Anny Schlemm, Franz Fehringer, Herta Talmar, Renate Holm, später Mitglied der Wiener Staatsoper, Ingeborg Hallstein (Bayerische Staatsoper), Sándor Kónya, weltbekannter Tenor, Heinz Hoppe (Hamburgische Staatsoper), Rita Bartos, Benno Kusche (Bayerische Staatsoper), Willy Schneider und Herbert Ernst Groh.

Beim NWDR betreute er die seinerzeit sehr populäre Sendung 'Herr Sanders öffnet seinen Schallplattenschrank' - in der historische Aufnahmen und Neuerscheinungen des Marktes vorgestellt wurden.

Der Plattenverlag JPC
https://www.jpc.de/s/franz+marszalek



hält heute noch eine große Anzahl der Einspielungen von Franz Marszalek auf dem Markt.

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen, sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung -
Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Marie-Louise Gilles