Er stand auf der Liste der Gottbegnadeten, war also vom
Kriegsdienst auch an der Heimatfront entbunden.
Sohn eines Dorfschullehrers in der Lüneburger Heide machte er
eine Ausbildung zum Schulmusiker und wandte sich dann intensiv
der Ausbildung seiner Stimme zu.
Mit 28 Jahren sang er zum ersten Mal in Celle, ging dann nach
Leipzig und an die Berliner Lindenoper.
In Bayreuth sang er sein Fach - Wotan, Wanderer und - wie schon
1928 - den Kurwenal. Diesmal allerdings unter Toscanini.
Melchior war dabei als Tristan, Larsén-Todsen die Isolde, Anny Helm
die Brangäne und Alexander Kipnis war König Marke.
Toscanini ließ sich am Klavier nieder und begann ohne Umschweife
die Probe.
Pünktlich und gut studiert musste man sein, er gab Kommandos,
was Kipnis nicht schätzte und da er die italienische Sprache gut
beherrschte, gab es heftige Debatten zwischen dem Sänger und dem
Dirigenten.
Auch dass Toscanini mehr Verismo für die 'Handlung' forderte,
gefiel Kipnis nicht, er ging während der Proben nicht auf den
Dirigenten ein - erst bei der ersten Aufführung spielte er den
Marke so wie Toscanini es sich vorgestellt hatte und zwar schon
so überzogen, dass er gebremst werden musste.
Bockelmann war einer der Sänger der Nazi-Zeit - zu Gast bei
Hitler, Goebbels, 1937 Beitritt in die NSDAP, Obmann der
Reichstheaterkammer an der Staatsoper, 1942 Lehrer an der
Reichshochschule für Musik in Salzburg.
1944 Gastspiel in Krakau
und Empfang bei Mitarbeitern der Hauptabteilung Propaganda - und nach dem Krieg, Gesangslehrer in Hamburg und in Dresden.
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