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Kulturkalender
Enrico Caruso
... am 15. März 1895 geboren
Er kam in eine kinderreiche Handwerkerfamilie, lernte singen und
debütierte im Teatro Nuovo in Neapel in der Oper 'L'amico Francesco' von Morelli.
Er wurde zum Vertreter der italienischen Oper in der Welt -
seine Gesangskunst verhalf der
Schallplatte zu großer Popularität.
Grenzen seiner Möglichkeiten waren gegeben, so sang er nie den
Verdi'schen 'Otello'.
In New York an der Met hieß es bald -
'Caruso wappne dich, Slezak kommt!', da dieser über den
italienischen Künstler
hinaus, neben dem italienischen, auch das deutsche und das
französische Fach beherrschte.
Wenn Caruso gefragt wurde, warum er denn nicht in seiner Heimat
auftrete und sich von seinen Landsleuten bejubeln lasse, habe er
mit bitteren Worten geantwortet: "Esser un cantante in Italia è
una vergogna!"
Caruso war zu einem Gastspiel in Barcelona eingeladen worden,
die Gage für die damaligen Zeiten und die noch nicht ganz
ausgereifte Karriere Carusos mit 10.000 Peseten pro Abend. Sechs
Abende waren vereinbart, Antrittsrolle der Nemorino.
Nach dem
zweiten Akt ein Pfeifen und Geschrei im Publikum, das von den
zustimmenden Zuschauern bekämpft wurde. Der Agent kommt in der
Pause in die Garderobe Carusos und erklärt, es täte ihm leid,
dass der große Sänger so behandelt würde, er sei bereit, den
Vertrag mit 2.000 Peseten pro Abend bestehen zu lassen und die
Diskreditierung auf sich nehmen zu wollen.
Caruso watschte den Agenten ab, zog sich um und verließ die
Vorstellung - die Pfeifer und Brüller meldeten sich gegen
Belohnung, dass alles vom Impresario inszeniert war, um das
Honorar Carusos zu drücken, stellte sich dabei heraus.
Bei dem
Sänger auf dem Wege zum Weltruhm war er an die falsche Adresse
geraten.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz,
in Anspruch.
Marie-Louise Gilles
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