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Bekanntmachung der Nds. Staatsoper Hannover |
Zitat
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Aida*
Oper von Giuseppe
Verdi
Oper in vier Akten
(1871)
Text von Antonio
Ghislanzoni nach
einem
Handlungsentwurf von
Auguste Mariette und
einem Szenario von
Camille Du Locle
in italienischer
Sprache mit
deutschen Übertiteln
Premiere der
Inszenierung am 14.
April 2018
Die Liebe des jungen
Radames, eines
ägyptischen
Feldherrn, zur
äthiopischen
Prinzessin Aida, die
als Sklavin am
ägyptischen Hof
lebt, gerät ins
Getriebe
kriegerischer
Konflikte und
zerschellt an den
Mechanismen
politischer
Machtverhältnisse.
Der Zusammenprall
der Kriegsparteien
findet
Entsprechungen auf
individueller Ebene
und korrespondiert
mit Aidas Zwiespalt
zwischen ihrer Liebe
zu Radames und ihrer
Verbundenheit zu
ihrem Vater, dem
äthiopischen König
Amonasro. Er
korrespondiert aber
auch mit der
Rivalität zweier
Frauen, denn wie von
Aida wird Radames
auch von der
ägyptischen
Königstochter
Amneris geliebt, die
ihm nach seinem
erfolgreichen
Feldzug gegen die
Äthiopier als
Belohnung zur
Gemahlin bestimmt
ist. Und schließlich
dringt der Krieg
auch in das
Verhältnis von Vater
und Tochter, indem
der gefangene
Amonasro die Liebe
seiner Tochter
geradezu
erpresserisch zu dem
Zweck zu
instrumentalisieren
sucht, Radames zum
Verrat des
ägyptischen
Kriegsplanes zu
verleiten. Radames’
Treue zu Aida führt
ihn schließlich in
den Tod: Ein
erbarmungsloser
Machtapparat sondert
ihn als Verräter aus
der Gesellschaft aus
und mauert ihn
lebendig ein, und
Aida folgt ihm,
lässt sich heimlich
mit einschließen.
Denn nur in der
absoluten
Hoffnungslosigkeit,
in einem Raum
außerhalb jeden
Lebens, das sich
nicht zu leben
lohnt, bleibt diese
Liebe unzerstörbar.
»Aida«, entstanden
als Auftragswerk
anlässlich der
Eröffnung des
Suezkanals und des
Opernhauses in
Kairo, steht durch
ihre musikalische
Prachtentfaltung und
dem personellen
Aufwand, speziell
auch durch die
oberflächliche
Popularität des
Triumphmarsches,
gelegentlich im Ruf
einer
kriegsverherrlichenden
Repräsentationsoper
und war immer wieder
das Ziel kritischer
Kommentare. Auch
Verdi selbst zögerte
zunächst, den
Auftrag des
ägyptischen Staates
anzunehmen, stand er
doch solchen
Ereignissen, bei
denen der
Sensationswert die
Kunst überlagert,
ablehnend gegenüber.
Nur die Qualität des
Textbuches – und
vielleicht auch die
Bewilligung seiner
finanziell
exorbitanten
Forderungen –
überzeugten ihn, das
Werk dennoch in
Angriff zu nehmen,
wobei er den damit
verbundenen
Reklamerummel
einfach nur ekelhaft
fand und der
Uraufführung
fernblieb. Freilich
sind die
Gigantomanie und das
exotische Kolorit
der Oper nur eine
Seite der Medaille,
deren scheinbar
affirmativer Gestus
im Kontext des
Gesamtwerks
relativiert und
negiert wird. Der
Kontrast zwischen
den großen Tableaus
und den zentralen
kammerspielartigen
Szenen bezeichnet
den eigentlichen
Konflikt der Oper:
den Konflikt
zwischen
individueller
Glückssuche und
autoritären
Gesellschaftsstrukturen,
zwischen Gefühl und
Politik, zwischen
Liebe und Gewalt.
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Zitatende
Bemerkungen eines
Vollzahlers zur szenischen Umsetzung von
'Aida'
Besuchte Vorstellungen
in Hannover am 10. Mai
und am
20. Juni 2018
Die Darstellung des
Elends der äthiopischen
Königstochter Aida
begann auf den
deutschsprachigen Bühnen
am Anfang der 1980-Jahre
in Frankfurt am Main als
Hans Neuenfels sich über
das Werk hermachte.
https://www.zeit.de/1981/07/ein-vergnueglicher-ein-boeser-ernst
Viele versuchten sich an
der ’Aida’, auch
Regensburg entschied
unter dem neuen
Theaterdirektor, das
Werk 2012 auf die Bühne
des Oberpfälzer
Metropol-Theaters zu
bringen.
http://www.telezeitung-online.de/Eindruecke_von_Verdis_%27Aida%27_-_im_Theater_Regensburg.htm
Nun gesellte sich die
Nds. Staatsoper Hannover
hinzu und meinte, wieder
diejenigen verpflichten
zu müssen, die in
Niedersachsens
Landeshauptstadt den
’Freischütz’ so sehr in
den Sand setzten, dass
die Oper bei der
Wiederaufnahme keine
Resonanz mehr fand.
In Hannover wird während
des Vorspiels zur ’Aida’
eine Stelle am Boden im
Hintergrund der im
Arbeitslicht
erstrahlenden, leeren
Bühne von einer einsamen
Putzfrau gewischt. Sie
scheint Anweisung
erhalten zu haben, sich
auf diesen einen Fleck
zu konzentrieren. Sie
wischt und wischt und
kriegt den Dreck nicht
weg.
Da, plötzlich von
rechts, zwei Menschen,
die, nachdem sie einen
Tisch hereingetragen
haben, auch nach rechts
wieder abgehen. Um nun
ein optisches
Gleichgewicht
herzustellen, lässt man
von links jemanden
kommen. Lampen werden
auf den Tisch stellt,
noch einer erscheint von
links, der Kabel hinter
sich herzieht, an die
die Lampen angeschlossen
werden.
Von rechts schleppen
zwei Typen Plastiksessel
herbei, stellen sie so
auf, dass der Blick der
darauf später sitzenden
Personen in den
Zuschauerraum gerichtet
ist.
Eine größere Schamwand
wird von links – um
einen dramaturgischen
Effekt zu erzielen –
quer über die Bühne nach
rechts hereingeschoben,
im Gegenverkehr von
rechts eine
Garderobenstange mit
daran hängenden
Textilien.
Einer im weißen Overall
fängt rechts an, die
weiße Schamwand mit
Schriftzeichen zu
bepinseln.
Allerlei Volk wuselt
herein, begrüßt sich
gegenseitig mit
Handschlag, umarmt sich
als habe man sich seit
Wochen nicht gesehen,
setzt sich, schenkt sich
Getränke ein.
Damit ist die Bühne
schon einmal voll mit
'Action'.
Erster Auftritt
Nr. 1. Introduktion und
Szene
Licht auf die
zentrale Gruppe um den
Tisch:
RAMPHIS.
Hört, es kam die
Botschaft
Einem der Sitzenden wird
schon einmal eine – wohl
von Burger King übrig
gebliebene – Pappkrone
aufgesetzt, zum Zeichen
für das Publikum, das er
gemäß Besetzungszettel
den König singen soll.
Da erhebt sich einer,
der links vor Kopf des
Tisches saß, und kommt
mit einem Schnellhefter
nach vorne an die Rampe,
nimmt dort eine
sängerfreundliche
Position ein für
Zweiter Auftritt
Nr. 2. Romanze
und meint
O wäre ich
erkoren,
Wenn sich mein Traum so
erfüllte!
Die rechts vor Kopf des
Tisches sitzende Dame
steht auf, dreht den
Plastiksessel links rum,
setzt sich wieder in der
neuen Position, um dem
Sänger Raum zu geben für
das:
Holde Aida,
himmelentstammend,
Von Duft und Strahlen
zaubrisch verklärt
Es erheben sich
zwei, die eine, ’die
den-Sessel-verstellt-habende’
– und eine links davon,
bisher nicht sonderlich
Aufgefallene. Beide
stürzen nach hinten zum
Garderobenständer.
Aus dem Schnürboden
schwebt zwischenzeitlich
eine
Video-Projektionsfläche
herab, auf der eine
lächelnde Frau, in
schwarzem Büstenhalter
gewandet, gezeigt wird.
Eine zweite kommt hinzu,
beide fummeln herum,
lächeln albern ins
Publikum, zerren sich
die Klamotten vom Leib
und lenken - vom unten
Stehenden, sich mit
seinem
Du bist die Königin
meiner Gedanken,
Durch dich allein ist
das Dasein mir wert
mühendem
– ab. Dazu auch noch
diejenigen, die
weiterhin hinten rechts
die weiße Schamwand mit
allerlei Zeichen
bepinseln.
Bei der Wiederholung des
Holde Aida
wird auf der
Projektionsfläche Eine
gezeigt, die sich wohl
zurückgesetzt fühlt und
darob einen Flunsch
zieht.
Hinter dem
Gardeobenständer kommt
realiter eine schwarz
Gewandete hervor, geht
auf und ab und stört. Um
das Maß voll zu machen,
schlängelt sie sich nach
links, um sich dort aus
einem aufgestellten
Wasserspender zunächst
einen Becher zu ziehen,
um dann einige Schlucke
einer nicht definierten
Flüssigkeit zu sich zu
nehmen.
Damit ist sie erquickt
für die
Nr. 3, Duett
Welch unnennbares
Feuer
In deinem Auge! Was
glänzt
Dein Antlitz so von edel
hohem Stolze!
Mann und
Frau schlendern an der
Rampe auf und ab, sie
begrapscht ihn, er
entwindet sich ihr -
über beiden schwebend
das projizierte
mürrische Gesicht der –
wie oben beschrieben -
Ausgegrenzten, die sich
zu allem Übel auch noch
eine blonde Perücke
überstülpt, die sie dann
ganz entstellt.
Auf der
Projektionsfläche werden
Google-Bilder der
'Aida-Schiffe' zur Gaudi
des Publikums – von der
Theaterleitung als
Zeichen des Erfolges
gewertet - eingeblendet.
Von rechts hinten
erscheint eine
Blondperückte. Sie trägt
so eine Art
Krönungsmantel, legt ihn
dem Tenor um, was die
Schwarzabendkleidgewandete
meint - indem sie die
Blondperückengesträhnte
nach links zur Seite
zieht - für
Nr. 4 - Terzett
mit dem
Komm, o Geliebte,
nahe dich
nützen zu dürfen.
Einer erscheint von
hinten rechts, nimmt dem
Tenor den Krönungsmantel
ab, was dem gar nicht
gefällt, er versucht dem
Mantelwegnehmer zu
folgen, besinnt sich
aber, rennt nicht
hinterher, um nicht in
Schwitz zu geraten und
den Ablauf der
Vorstellung stimmlich
nicht zu gefährden.
Den Mantel zieht sich
inzwischen der
’Dem-Tenor-Mantelwegnehmer’
selber an, setzt sich
die Burger King-Krone
auf und der
’Dem-Mantelweggenommene’
schaut noch einmal in
seinen Schnellhefter, ob
das auch so vorgegeben
ist.
Auf der
Projektionsfläche werden
Lego-Püppchen gezeigt -
so wie man sie den
Internet entnehmen kann
https://www.br-klassik.de/themen/oper/lego-oper-100.html
die das Mätzchenhafte
der Inszenierung
unterstreichen.
Fünfter Auftritt
Nr. 5. Szene und
Ensemble
KÖNIG.
Ein ernster Grund
versammelt euch
Damit das Publikum
erfährt, worum es geht –
falls es das bisher
Gebotene nicht
verstanden hat – wird
auf der
Projektionsfläche
eingeblendet:
Now to declare war
(Etliche verlassen
bereits jetzt angewidert
den Zuschauerraum)
Dann,
-
die Truppe auf der Bühne
hat sich festlich
adjustiert -
Es
folgt:
BOTE.
Bedrohet ist
Ägyptens heil'ger Boden
Am
Anfang seiner
internationalen Karriere
sang dies in Hannover
der schön singende und
auch so aussehende Bernd
Weikl.
Jetzt nun
und hier
der mit einem Zettel in
der Hand der Bote
Hillary Clinton
adopts alien baby
und
Fake news Invasion
mit dem umgestalteten
Logo von CNN als FNN:
Fake News Network
Kolossal witzig dieser
Regieeinfall.
Das Ensemble steht
malerisch ausgerichtet
an der Rampe, weil dem
Spielleiter aus Dortmund
zur Personenführung
nichts einfiel.
Amneris schreitet
gemessenen Schrittes von
rechts nach links,
Fähnlein in der Hand
schwenkend. Diese
verteilt sie, so dass
Radames auch eine
bekommt, um damit
herumzuwedeln.
Es sieht es aus wie bei
’Bahnwärter Thiel’ an
einer Weiche oder
seinerzeit bei der
Weil-Produktion im Hofe
des
Thurn-undTaxis-Schlosses
in Regensburg.
Beim
’guerra’
jubelt das unbedarfte
hannöversche Publikum an
diesem Abend in die
musikalisch nicht
abgeschlossene Szene
hinein, so dass die
Nr. 5
erst mit Unterbrechung
endet.
Trotz dieses
Fehlverhaltens des
Publikums nimmt Aida die
Sache zum Anlass, sich
der
Nr. 6. Szene und Romanze
Als Sieger kehre heim
unter der Projektion
War with myself
zuzuwenden.
Auf der
Projektionsfläche wird
nun ein
grimassenschneidendes
Frauengesicht gezeigt,
das mit der unten an der
Rampe der Bühne sich
redlich mühenden Person
nichts zu tun hat und
somit das Publikum in
die Irre geführt wird.
Aber was will man
erwarten, handelt es
sich hier doch um eine
typische
Publikumsverblendung zu
Lasten des
Steuerzahlers.
Vorhang für Umbau zur
Nr. 7. - Tempelszene
und erstes Finale
Wenn der Vorhang sich
öffnet, sieht man
Nebelschwaden, hier als
Bodennebel über denen –
aus dem Schnürboden
herabgesenkt - von
rechts ein ’Michelin’-Männchen
schwebt, das sich links
am Portal verhakt und
sich so nur mühsam den
Blicken entziehen kann.
Das Volk im
Zuschauerraum juchzt vor
Vergnügen und die
Intendanz der Nds.
Staatsoper Hannover ist
glücklich über den
Erfolg, der sich ja
immer dann zeigt, wenn
das Publikum an den
verkehrtesten Stellen
lacht wie auch beim
nachfolgend
eingeblendeten
Zeichentrickfilm.
Daraufhin verlassen
Menschen das Auditorium
der Nds. Staatsoper
Hannover
Fackelnbewehrte Mannen,
einer im schwarzen
Kostüm und eine
weißgesträhnte Maid, die
Priesterin, erwarten
Radames, der von rechts
für das
Gott, Gott, der du
die Lose lenkst
Im Krieg der
Erdenvölker,
Wahre, behüte du
Ägyptens heil'ges Land
heranschreitet.
Oben drüber eine völlig
deplatzierte, weil
unkenntliche,
Projektion. Möglichweise
war noch Geld im
Budget-Topf, das
verbraucht werden
musste.
Die Weißgesträhnte dreht
sich, schreitet auf
Radames zu, der wiederum
schreitet auf die
Weißgesträhnte zu, der
kniet sich hin und die
Weißgesträhnte legt ihm
ein Schwert in die
Hände.
Der im schwarzen Kostüm,
Ramphis, die
Weißgesträhnte, die
Tempelsängerin, wenden
sich an der Rampe dem
Publikum zu und unter
dem
Allmächt'ger Phtà!
aller, wabert das
Trockeneis über den
Bühnenboden und es
schließt sich der
Vorhang.
Beim Öffnen des Vorhangs
für die
Nr. 8. Introduktion.
Szene. Damenchor und
Tanz der Mohrenknaben
hängt der Rest des
Trockeneisnebels der Nr.
7 noch in der Luft,
hierauf starke
Scheinwerfereinstrahlung
von hinten oben auf eine
muntere
Damengesellschaft, die
sich um
Sitzgelegenheiten,
Spiegelschränkchen und
Garderobenständer
schart.
Die weiße Schamwand
rechts ist bepinselt mit
der kolossal witzigen
Aufschrift:
’Trying Aida’.
Rechts eine Art Becken,
in das einer irgendwas
aus einem Eimer gießt.
In das allgemeine
Gewusel singt Amneris
ihr
O komm Geliebter,
komm, o komm berausche
mich,
Froh bebt das Herz mir
schon!
O komm Geliebter, komm!
Aus dem Schnürboden
schwebt ein Schild mit
der Aufschrift:
Heute Schlammschlacht statt
Mohrentanz
Tatsächlich beginnen
zwei Damen sich in dem
Becken zu suhlen. Die
beiden plantschen in
irgendwelchem Schlamm,
was auf die
Projektionsfläche
oberhalb der Bühne als
Detailaufnahme
dargestellt wird.
Man kommt sich vor wie
angesichts der
Bundes-SPD nach den für
sie gescheiterten
Landtagswahlen im
Saarland,
Schleswig-Holstein und
Nordrhein-Westfahlen wie
vor allem nach dem
hierauf folgenden
gegenseitigen
Schlammschmeißen der
Führungspersönlichkeiten
Gabriel und Schulz,
wobei sich ersterer mit
den Aussagen seiner
Tochter, dass sich doch
der Pappa jetzt mehr ihr
als dem Mann mit den
Haaren im Gesicht widmen
könne.
Oder zeigt das jetzt die
Lage der Partei, die
trotz oder wegen Nahles
gerademal noch 17
Prozent Zustimmung der
Bevölkerung erreicht.
Jedenfalls
Schlammschlacht – und in
der Union ist es nicht
besser.
Die nicht am Geschlamme
beteiligten Damen
hampeln außen drumherum,
wie man eben bei einer
Gaudi, die andere in den
Dreck zieht, so
herumzappelt und den
Vorgeführten
applaudiert.
Das Ganze eine
Verhöhnung des Werkes
wie man es so an der
Nds. Staatsoper Hannover
kennt.
Siehe z.B. ’Rusalka’,
’Fledermaus ’,
’Verkaufte Braut’,
’Freischütz’ – alles
abgedeckt durch
’Freiheit der Kunst’
unter Außerachtlassung
des Bildungsauftrages zu
Lasten des Steuerzahlers
unter Leitung des Dr.
Klügl.
Auf das zweite
Geliebter, o komm,
berausche mich,
Froh bebt das Herz mir
schon!
der links stehenden
schwarzgewandeten
Amneris
naht von rechts die
blondperückte Aida, was
dann zur
Nr. 9. Szene und
Duett
mit zunächst ihrem
Wohl war das Los
der Waffen feindlich,
Arme Aida!
führt.
Dann schnibbelt Amneris
an den Haaren der
blondperückten Aida
herum, zieht ihr ein
Hemd über, das nach
einer Zwangsjacke
aussieht und am Ende des
Gesprächs führt das
alles zu der Attacke der
schwarzgewandeten
Amneris
Ja, du liebst ihn -
vernimm es denn:
Ich lieb' ihn auch, bin
deine Rivalin,
Tochter der
Pharaonen!
Die blondperückte Aida
zieht sich das Hemd
richtig an, aus dem
Hintergrund kommen zwei
Schlammschlachterinnen
und stellen sich drohend
neben ihr auf.
Ende der Szene
O du bist
glücklich - doch weh mir
Armen,
In dieser Liebe leb' ich
allein!
Erbarme, erbarme,
erbarme dich mein!
und die
schwarzgewandete Amneris
Bebe, Sklavin, dein
Herze bezwinge,
Daß diese Liebe den Tod
dir nicht bringe,
Dein Los hab' ich in
meinen Händen,
Haß und Rache nehmen
mich ein.
Es folgt
ein Umbau auf offener
Szene mit großer
Technikmannschaft, d.h.
Abräumen der für die
nächste Szene
hinderlichen
Bühnenbildteile und
Requisiten. Die Putzfrau
war schon erschienen,
wischte herum und auch
eine blöd dastehende
Schildkröte wird auf das
Schlammbecken geladen
und kommt mitsamt dem
weg.
Die Szene endet damit,
dass die
Schwarzgewandete (Amneris)
einige persönliche
Habseligkeiten
zusammenrafft, in einen
Einkaufssack stopft und
nach links abgeht.
Die blondperückte Aida
steht da und kann sich
nur noch mit einem von
der Rampe aus ins
Publikum gesungenen
Götter, erbarmt
huldvoll euch mein,
Hoffnung ist nicht für
meine Pein.
Erbarmt euch mein
zurückziehen.
Das Bühnenlicht
erlischt, der Vorhang
schließt schnell.
Dann Vorhang wieder auf
für die
Nr. 10. Zweites
Finale
Hierfür aus dem
Schnürboden die
Projektionsfläche mit
der Aufschrift:
"HURRA!"
sich
senkend.
Die Bühne füllt sich von
links und rechts mit
Choristen, die gemeinsam
vorn an der Rampe
stehend das
Heil, Ägypten,
Isis Heil
anstimmen.
Die gezeigte Agilität
dokumentiert die stark
ausgeprägte Fähigkeit
des Dortmunder
Spielleiters, Personen
stückgerecht zu führen.
Um optisch etwas
Bewegung bei dem
Stehkonvent
vorzugaukeln, werden
farbige – mal blau, mal
grün, mal gelb -
Lichteffekte projiziert.
Dass es zwischen
Bühnenmusik, Orchester
und Chor da und dort
wackelt, muss
hingenommen werden.
Beim Einsatz der
’Aida-Trompeten’ wird
Lametta und Konfetti ’in
die Luft geblasen’ – der
Jubel wird sichtbar.
Dann Auftritt Ramphis,
Amneris, im langen
Schwarzen und Aida,
wieder mit der blonden
Perücke von hinten durch
die Mitte nach vorne,
dabei das Volk, der
Chor, eine Gasse für die
drei bildend.
Großartiger
Regieeinfall!!!
Dann der König in einer
Phantasie-Gaddafi-Uniform.
Der Vorhang fällt.
Vor diesem in völliger
Dunkelheit Tanz der
Priesterinnen – Seite
126 Klavierauszug
Ricordi
Dem von
Herrn Dr. Klügl
engagierten Spielleiter
Schauspiel Dortmund ist
hierzu offensichtlich
szenisch nichts
eingefallen, der Vorhang
bleibt zu, das Publikum
staunt.
Der Vorhang wird wieder
hochgezogen.
Der König erhält von
einer Zuckerpuppe, die
von links heraneilt, ein
Mikrophon
bereitgestellt. Chor und
das gesamte Ensemble
sängerfreundlich
unmittelbar an der Rampe
’en face’ dem Publikum
aufgestellt.
Deutlicher kann ein
Regisseur seine
Unfähigkeit an der Nds.
Staatsoper Hannover
nicht unter Beweis
stellen.
Dann stürzt von links
Radames herein, die
schwarzgewandete Amneris
und auch die
blondperückte Aida sind
zur Stelle und der König
meint zu Radames
Dir sei Gruß und
Dank, du Retter des
Landes
Auf der
nun wieder
heruntergefahrenen
Projektionsfläche werden
Bilder zerstörter
Gebäude gezeigt.
Aida reicht Amneris ein
T-Shirt, das diese an
Radames weitergibt. Der
hebt es hoch, dass jeder
den Aufdruck
’HERO’
lesen kann und zieht es
sich über.
Das Publikum ist
entzückt ob dieses
Regieeinfalls. Dass es
nicht heftig
applaudiert, ist
erstaunlich.
Doch schon so ist der
Erfolg aus der Sicht der
Theaterleitung
gesichert.
Nun besteht mit
Erlaub zuvor, daß
die Gefangnen
Dir werden vorgeführt
die
Gelegenheit, den Chor,
der bisher an der Rampe
verharrte, nach hinten
abzudrängen, damit die
äthiopischen Gefangenen
auftreten können.
Rechts vorne schält sich
ein Mann aus der Gruppe,
zieht sich eine
weißhaarige Perücke über
den Kopf und gibt so der
auch rechts stehenden
Aida die Möglichkeit zu
singen
Himmel, er ist's,
mein Vater!
Das nun
folgende Gespräch endet
mit der
Feststellung des Königs
Radames, das
Vaterland
Schuldet dir alles -
Amneris reich' zum Lohn
Ihre Hand dir. Über
Ägypten als König
Wirst herrschen du
dereinst.
Alle
vorne am Orchestergraben
stehend, direkt ins
Publikum singend –
rechts weißperückte
äthiopische Gefangenen,
die sich um Amonasro und
Aida versammeln und
links die
schwarzhaarigen Ägypter.
Aus der Gruppe der
Äthiopier tritt rechts
ein überlebensgroßer
Plüschhase hervor, er
erinnert an HP Kerkeling
ist aber - wie in der
anschließenden Pause
allgemein kolportiert
wurde - angeblich der
Noch-Intendant, der sich
in persona nicht mehr
vor das Publikum traut –
so wurde auch die
Spielplanvorstellung
2018/2019 von ihm nicht
vor den Hannoveranern
vorgetragen, sondern nur
im Geheimen der Presse
gegenüber.
P a u s e
Nr. 11. Introduktion,
Gebet und Romanze
Trockeneisnebel wabert
über den Boden der sonst
in fast völliger
Dunkelheit befindlichen
Bühne. Von rechts kommt
– kaum erkennbar – einer
mit übergroßen
Schritten, zwei weitere
Gestalten folgen –
ebenfalls von rechts.
Das Publikum lacht
unvermittelt in diese
Szene hinein – zur
Freude der
Theaterleitung, denn
Lachen des Publikums
bedeutet ’Erfolg’.
Plötzlich helle
Festbeleuchtung auf der
Bühne.
Links ein Tisch, rechts
ein Tisch, jeweils mit
Sitzgelegenheiten.
Von links eilt eine
Niedliche mit einem
Eimer nach rechts – sie
füllt die Bühne –legt
etwas auf den rechten
Tisch und stellt den
Eimer neben den Tisch
rechts.
Von links kommt die
blondperrückte Aida und
einer im hellen Hemd –
ist wohl Radames, denn
der hat gleich zu
singen.
Rechts war auch einer
eingetreten, der mal
kurz auf der anderen
Seite einen Kollegen
begrüßt, als habe er ihn
wochenlang nicht
gesehen. Der kehrt nun
wieder nach rechts
zurück und gesellt sich
dabei zu der von links
aufgetretenen
schwarzgewandeten
Amneris. Beide setzen
sich an den rechten
Tisch.
Noch jemand von links,
dann einer mit einer
Kamera – nach
Besetzungszettel jemand
aus der Familie Voges –
dem Spielleiter aus
Dortmund.
Die blondperückte Aida
stellt sich – wie bei
einem Vorsingen – in die
Mitte der Bühne, ganz
vorne an den
Orchestergraben, damit
dem Publikum auch nichts
entgehe.
Wenn sie dann das
Bald kommt Radames!
Was wird er wollen?
singt, ist das Publikum
unbesorgt, denn das
Kleidchen der Dame, der
Aida, ist so knapp
gestaltet, dass keiner
Angst haben muss, sie
trete sich auf den Saum.
Als Ausgleich für die
nackten 'Beene' hält sie
sich an einer schwarzen
Pelzstola fest, die so
verhindert, dass sie
sich zwar untenrum
verkühlt, dies aber
obenrum vermeidet.
Dann aber nimmt sie doch
die Stola ab und wirft
sie achtlos links auf
einen hierfür
bereitgestellten
Plastiksessel.
Der Kameramann filmt
irgendwas, irgendwas
scheint aber nicht zu
funktionieren, denn was
er filmt, wird nicht
projiziert, sondern
irgendeine Dame, die
aber nicht die ist, die
vorne singt. Auch die
Mundbewegungen sind in
der Projektion anderes
als beim Original.
Na ja! Nds. Staatsoper
Hannover – vom
Steuerzahler finanziert.
Hurtigen Schenkels
huscht Aida auf die
rechte Seite und
planscht in dem vorher
von der Niedlichen
hingestellten Eimer,
netzt sich wohl nur die
Finger und geht wieder
nach links zur Mitte für
die Schlussphase der
Arie.
Dann schaut sie links am
Tisch, da kein Beifall
kommt, in ihren
Schnellhefter und singt:
Wehe! mein Vater!
Auf dieses Stichwort
folgt
Nr. 12. Duett
Hierfür ist von rechts
am Tisch einer
aufgesprungen, hat sich
eine weiße Perücke
übergestülpt und (gemäß
Vorlage handelt es sich
hier um Amonasro, der
Äthiopier Fürst). Er ist
in die Mitte der Bühne
für das
Zu dir führt mich
ein ernster Grund, Aida.
geeilt
und mit wilden
Bewegungen dokumentiert
er, wie wütend er ist,
denn
Ein Königskind ist
deine Rivalin
Um sein
Echauvment zu
unterstreichen, stellt
er immer wieder mal sein
rechtes oder sein linkes
Bein nach vorne, was
einen mächtigen Eindruck
auf das Publikum in
Hannover macht.
Für das
Wiedersehen wirst du
die duftigen Wälder,
Die kühlen Täler und
unsrer Tempel Gold!
AIDA leidenschaftlich.
Wiedersehen soll ich
die duft'gen Wälder,
Die kühlen Täler und
unsrer Tempel Gold.
AMONASRO.
Als Gattin dessen,
den so sehr du liebest,
Wird unermeßner Jubel
dich umwehn
hat man
sich links am Tisch
eingefunden.
Dann huscht Aida nach
rechts an den Tisch,
nimmt dort ein blaues
Tuch auf, wedelt damit
vor der Kamera des
Voges-Familienmitgliedes
herum, ohne dass dies
auf der rückwärtigen
Projektionswand sichtbar
würde.
Dann wirft sie das blaue
Band in die Luft, es
fällt zu Boden und
Amonasro muss sich
danach bücken.
Aida rennt während des
In Waffen schon
erhebt
Sich unser Volksstamm,
alles mutbeseelt
nach links hinten,
kramt dort herum, läuft
zum rechten Tisch, um
auf die Frage von
Amonasro, wer denn
herausfinden soll
Welche Pfade des
Feindes Heer gewählt
entsetzt rückzufragen
Ich?!
und die folgende
Auseinandersetzung mit
heftigem Gerangel in der
Mitte der Bühne endet
mit Amonasros Ausruf
Bist niedre
Sklavin der Pharaonen!
und da schleudert er sie
nach rechts zu Boden.
Sie fällt günstig, denn
ein Cover, wenn denn
überhaupt jemand da ist,
um evtl. in den Schmarrn
einzuspringen und zu
übernehmen, muss nicht
gerufen werden, die
Vorstellung geht weiter.
Aida entläuft, nachdem
sie sich wieder erhoben
und rekreiert hat.
Zwischendrin ist ein
grünes Männchen hinten
links aufgetreten – aus
der Ferne sie es aus,
als sei es Kermit, der
Frosch, der nimmt ein
Tuch, das Aida sich
hinten links holte, sich
die Schminke aus dem
Gesicht wischte und geht
wieder links ab.
Was für ein glänzender
Regieeinfall des
Dortmunders. (Der
Spieleiter des Abends
ist in Dortmund
Oberspielleiter. Der BVB
funktioniert auch nicht
mehr.)
Amonasro hat sich mal zu
einer kurzen Rast auf
den Boden gelegt, wird
dabei gefilmt, nur
wieder ist das Gefilmte
auf der Projektionswand
im Hintergrund nicht zu
erkennen. Hat denn das
Voges-Familienmitglied
immer noch nicht
gemerkt, dass da was
nicht funktioniert?
Aida rennt nach rechts
und hilft dem von seinem
Ausbruch geschwächten
Amonasro wieder auf die
Beine und verkündet
Kannst deine
Tochter immer mich
nennen,
Wert meines Landes will
stets ich sein
Amonasro
winkt nach links und
animiert den dort hinter
dem Tisch ruhenden
Radames, er möge sich
schnell für
Nr. 13. Duett und
drittes Finale
bereitmachen.
Von links
schreitet im Hintergrund
gemächlichen Fußes ein
indischer Elefant
herein, das Publikum ist
entzückt, kichert vor
sich hin und die
Theaterleitung wertet
dieses als Erfolg.
Vor
Schreck hat sich Aida
ganz links an den
Bühnenrahmen gestellt,
dorthin kommt nun auch
Radamens und verleiht
seiner Begeisterung mit
den Worten
Ich seh' dich wieder,
meine Aida
Ausdruck.
Amonasro
hat sich wieder rechts
an den Tisch gesetzt und
spielt mit Aidas blauem
Tuch während Aida und
Radames sich über die
weitere Vorgehensweise
nur schwer einig werden
und so bleibt nur
Doch liebst du wahr
mich, dann bleibet ein
Ausweg uns noch.
RADAMES.
Welcher?
AIDA.
Entfliehn!
RADAMES.
Entfliehen?
AIDA in tiefer
Bewegung.
Entfliehn aus diesem
Lande wir,
Komm; laß uns fliehen;
Nach einigen Hin und
her, während hinten
rechts der indische
Elefant mit dem
afrikanischen schmust,
Ausschütten des Inhalts
eines Trinkbechers,
Wegleiten des indischen
Elefanten nach links –
Aida hat das furchtlos
übernommen - dann
schmeißt sie wütend
einen Stapel Papier in
die Luft – welch
grandioser Regieeinfall
- und nach weiteren
Zweifeln von Radames
kommt es doch zum -
Laß uns fliehn aus
diesen Mauern,
In die Wüste laß uns
fliehen;
Hier wohnt Unheil nur
und Trauern,
Dort die Liebe, dort das
Glück.
Sieh, Aida, die weite
Wüste,
Sie bietet uns ein
Brautbett gerne,
Reiner werden Mond und
Sterne
Glänzen dort vor unserm
Blick.
Hierfür
stellen sich die beiden
Liebenden auf die
Tische, sie links, er
rechts.
Währenddessen klaubt
Amonasro die von Aida in
die Luft geschmissenen
Blätter aus dem
Schnellhefter wieder vom
Boden auf und so ist er
natürlich gleich zur
Stelle, als die Frage,
wo denn das Ganze sich
abspielen soll, von
Radames ein bestimmter
Hinweis kommt, der von
AMONASRO mit
Bei Nàpata die
Schluchten,
Dort werden die Meinen
sein!
jubelnd bestätigt wird.
Herrlich diese Regie an
der Nds. Staatsoper
Hannover, denn vom
Schnürboden schwebt hier
eine die
Projektionsfläche für
eine grimassierende
Maske herab, der
offensichtlich zum
Kotzen übel ist und die
typisch ist für den
ganzen Schmarrn, der da
geboten wird.
Aida holt einen
Plastiksessel von
rechts, damit Radames
nicht am Boden sitzen
bleiben muss, auf den er
sich hat vor Schreck,
dass Amonasro so
unvermittelt auftrat,
fallen lassen - beim
Du, Amonasro? du,
der Fürst? Götter, was
sagt' ich,
Nein, es ist Traum, es
ist Schein, es ist Wahn,
Nein, nein
und er,
Radames, sich jetzt
einen Moment ausruhen
kann für das
Weh mir, ich bin
entehret,
Um dich verriet ich Land
und Volk,
Weh, weh, ich bin
entehret.
AIDA.
Sei ruhig!
AMONASRO.
Nein, nein, du bist
nicht schuldig,
Der Zufall nur allein,
er hat's gekehret.
Drüben am Ufer stehen
Männer, die uns ergeben,
Ja dort wird die Liebe
geben
Dir allen ihren Lohn.
Passend zu dieser Szene
die Außenwerbung der
Nds. Staatsoper Hannover
Amonasro wedelt Radames
mit dem blauen Schal
Luft zu, Aida rennt nach
links, holt Wasser aus
dem Spender, aber da
kommen von rechts, die
in einem hellen
Tüllkleidchen die
sonst kostümmäßig so
dunkelgefärbte Amneris
und der Mann im
schwarzen Kostüm, gleich
seinem Charakter, der
Priester Ramphis, herbei.
Amneris entreißt
Amonasro den blauen
Schal, rennt nach
rechts, dorthin will ihr
Radames folgen, da
stellt sich der Priester
dem Radames mit einer
erhobenen Waffe
entgegen.
Aida und Amonasro gehen
daraufhin gemütlich nach
links hinten ab, von
Eile keine Spur und
Radames verkündet
Sei ruhig,
Priester, ich bleibe
dir.
Dann kniet er an dem
Plastiksessel nieder und
Ramphis bleibt drohend
mit dem gezogenen
Was-auch-immer hinter
Radames stehen.
Der Vorhang schließt
zügig.
Vierter Aufzug
Projizierter Text:
Vor welchem
Hintergrund lesen wir
die Geschichte?
Links und rechts pinseln
Leute Sprüche an die
herumstehenden Wände.
In der Mitte wird auf
eine herunterhängende
Fläche das Bild einer
Frau geworfen.
Amneris rechts in einem
Plastiksessel in einem
weißen Organzakleidchen
Entflohn ist die
Rivalin, die verhaßte.
Vom Priestermund droht
Radames sein Urteil,
Die Strafe des
Verräters.
[…]
Ich lieb' ihn noch, noch
immer.
[…]
begibt
sich während der
Projektion eines völlig
verzerrten Gesichts auf
die hinter ihr auf dem
Boden stehenden
’Leinwand’ nach links
Ich tu' es! -
Wachen: Radames komme!
und setzt
sich auf den dort
bereitstehenden
Plastiksessel.
Von rechts wird einer
rückwärtslaufend in
einem orangenfarbigen
Overall reingeschubbst,
der steht dann da vor
dem großen
Projektionsbild in der
Mitte für
Nr. 14. Szene und
Duett
AMNERIS.
Schon sind die
Priester all vereint,
Wollen dem Tod dich
weihen;
Doch von dem Lose, das
dir droht,
Noch kannst du dich
befreien;
Rechtfertige dich, am
Throne
Will ich um Gnade
flehen,
Ja frei sollst du dich
sehen,
Die Zukunft bleibet dir.
RADAMES.
Die Priester
werden meiner Tat
Rechtfertigung nicht
hören;
Vor Gott und Menschen
kann ich laut
Auf meine Unschuld
schwören.
Ein unheilvoll Geheimnis
Entfloh wohl meinem
Munde,
Doch blieb im
Herzensgrunde
Heilig die Ehre mir.
Ein
intensives Gespräch vor
der Projektionsfläche
mit dort wechselnden
Bildern von Mann und
Frau mit verzerrten
Gesichtern, während die
Sänger sich bemühen, die
Szene ’ordnungsgemäß’
ohne Störung durch
irgendwelche lächerliche
Regiemätzchen des von
Herrn Dr. Klügl
engagierten Dortmunder
Schauspiel-Oberspielleiters
abzuliefern, pinseln
hinten links und rechts
zwei immer noch an den
Wänden herum und lenken
ab.
Gelegentlich wird das
Licht auf der Bühne
ausgeschaltet, so dass
hierdurch ein ungeheurer
dramatischer optischer
Effekt entsteht. Dies
lässt den Schluss zu,
dass der Spielleiter dem
Stück nicht traut und
lieber mit den
Leuchten spielt.
AMNERIS
Wer beschützt dich,
Unheilvoller,
Vor dem Los, das deiner
wartet?
Hast in Zorn und Wut
verwandelt
Meine tiefe
Zärtlichkeit.
Rächen wird der Himmel
selber
Meine Tränen, all mein
Leid.
RADAMES
Ach, das Sterben ist
eine Wonne,
Darf ich's doch um sie
erleiden,
So vom Erdendasein
scheiden,
Das muss erhabne Wonne
sein:
Fürchte nicht den Zorn
der Menschen,
Furcht' dein Mitleid nur
allein.
Von links und rechts
kommen jeweils eine
Person, die
Projektionsfläche wird
nach oben weggezogen,
Amneris bleibt in der
Mitte zurück, während
Radames mit den beiden
hinzugekommenen Personen
nach hinten durch die
Mitte abgeht.
Aus der Versenke wird
hinten ein Mensch
hervorgehoben. Dies
geschieht für die
Nr. 15 –
Gerichtsszene
AMNERIS
Weh mir, ich
fühl', ich sterbe; wer
wird ihn retten?
In ihre Hand gab ich ihn
selbst, o wie verwünsch'
ich,
Eifersucht, dich nun,
die sein Verderben
Und meines Herzens
ew'gen Gram verschuldet.
Himmel, was seh' ich?
Des Todes finstre,
unheilvolle Diener!
Sähe ich nie mehr jene
weissen Larven!
Da
schreiten von links und
von rechts Gestalten mit
brennenden Fackeln auf
die Bühne, wofür Amneris
in ihrem weißen
Tüllkleidchen mit den
weißen Pumps malerisch
auf dem Bühnenboden
hockt.
Die Fackelbewehrten
wandern im Kreis
umeinander. Dann bleiben
sie im Hintergrund
stehen und fackeln
weiter zum Entsetzen der
Feuerwehrleute, die am
Portal Wache halten.
Hinten auf dem Podest,
der angeklagte Radames –
in blaues Licht
getaucht.
Hier nun überlässt der
Spieleiter aus Dortmund
endlich den Darstellern
die Bühne und die machen
intuitiv alles das, was
man hier verlangt, was
dem Werk entspricht und
was somit richtig ist.
Die Szene endet mit
AMNERIS
zu Ramphis
Priester, jenen Mann,
den du tötest,
Ach, ich liebt' ihn, du
weisst es, vor allen;
Mit seinem Blut wird auf
dich fallen
Meines Herzens Fluch!
RAMPHIS
UND PRIESTER
Fluch dem Verräter und
Tod! Oh, Verrat!
AMNERIS
Schändliche Rotte, auf
euch alle mein Fluch!
Und des Himmels Rache
fall' auf euch herab!
Seid verflucht!
Die
Malerklecksel links und
rechts sind fertig mich
ihrem Getue.
Links steht auf der Wand
zu lesen
’Love’
–
wie goldig!’
Rechts kann man die
handwerkliche Leistung
nicht einsehen wie auch
der Übertitel nicht
erkennbar ist.
Müsste es hier nicht
Abschläge bei den
Eintrittspreisen geben?
V o r h a n g
Wenn der sich wieder
öffnet, sieht das
Publikum eine leere
Bühne, lediglich zwei
Gartenstühle stehen auf
ihr, einer links, einer
rechts.
Vierter Auftritt
Nr. 16 - Szene, Duett
und letztes Finale
Links,
auf einem Gartenstuhl,
sitzt Radames in seinem
orangenen Raumanzug aus
der Gerichtsszene
RADAMES
Es hat der Stein
sich über mir
geschlossen.
bis zum
Welch Seufzerlaut!
Eine Larve,
Ist es ein Geist?
da von rechts eine Dame
in weißen Tüll gehüllt
mit blonder Perrücke
herbeieilt
AIDA
Ich bin es.
Worauf sie weiter
ausführt
Ahnend im Herzen, dass
man dich verdamme,
Hab' in die Gruft, die
sie für dich bereitet,
Ich heimlich mich
begeben
Bei ihrem
Und hier, vor
jedem Menschenaug'
verborgen,
In deinen Armen sehn'
ich mich zu sterben.
erhebt er
sich links vom weißen
Gartenstuhl und eilt zu
ihr nach rechts zum
Zu sterben! so
rein und schön
Bei Aidas
Sieh, schon den
Todesengel dort
streift er mit ihrer
Hilfe das Oberteil des
orangefarbenen Overalls ab.
Aus den Hosenbeinen
herauszukommen,
gestaltet sich
schwieriger, so dass er
sich wieder auf den
linken Gartenstuhl
setzt.
Aber es gelingt ihm,
zeitgerecht zur Musik
und für Aidas
Sie wohnen ewig
dort
steht er vor ihr in
einem blendendweißen
Satinanzug zum
Allmächt'ger Phtà, der
Welten Schöpferhauch,
dich rufen wir an
der PRIESTERINNEN
Auf dem Gazevorhang,
durch den die beiden
hindurchsingen müssen,
zeigt sich eine
übergroße Projektion der
beiden.
Zum
Leb
wohl, o Erde, o du Tal
der Tränen,
erscheint von links
Amneris, die die Gaze
mit erhobenem linken Arm
nicht durchdringen kann.
Für das
Es
schliesst der Himmel
seine Pforten auf
Und unser Sehnen
schwinget sich empor
Zum Licht der Ewigkeit
zerfällt das
Projektionsbild und
völlig unnötigerweise
erscheint auf der Gaze
der Schriftzug:
PACE
Fazit :
Es ist unglaublich, dass
eine Theaterleitung sich
einen solchen Unfug von
einem Inszenator und dem
übrigen Team bieten
lässt.
So voller Hohn und
Spott, wie hier
dargestellt, ist die
ganze Inszenierung.
Zur Orientierung wurden
die deutschen Texte
eingefügt.
Könnten doch die von
Steuergeldern bezahlten
Personen mit dem Werk
und mit – ob nun Chor
oder Solisten – auf der
Bühne umgehen, hätten
sie doch für das Ballett
die entsprechende
Verwendung.
So aber übertüncht man
sein Unvermögen - unter
Duldung des Nds.
Staatsintendanten. Den
Verwaltungsdirektor
kümmert alles nichts,
für die Kunst hat er ja
– nach eigener Aussage
seine Intendanten -
durch plakative und
dabei überhaupt nicht
zielführende
Projektionen, die
grundsätzlich schon bei
fast allen Produktionen
der Nds. Staatstheater
GmbH üblich sind, ob nun
jetzt bei ’Hedda Gabler’,
bei ’Kabale und Liebe’
oder früher beim
’Giovanni’.
Mätzchen wie dieses
’dämliche
Schlampenringen’ im
nicht vorhandenen
Schlamm, die Viecher, ob
nun Krokodil, das auch
noch von der Hüfte aus
gelähmt ist, das
Rendezvous eines
indischen und eines
afrikanischen Elefanten,
die er wohl aus dem Zoo
von Cairo ausgeborgt
hat, denn beide
Tierarten gibt es nicht
im Nildelta.
Die Schildkröte – alles
Murks.
Warum nicht Hühner (wie
in Stephan Mettins
Inszenierung von
Donizettis ’Viva la
Mamma’) oder Gänse und
Enten – die führen dann
zur Gaudi des Publikums
ein Eigenleben auf der
Bühne und man kann sich
für jedes Stück die
Inszenierung sparen.
Und man kann auch noch
den Spender des
Geflügels im
Programmheft nennen, wie
geschehen:
|
4.2.04
Theater
Regensburg
Intendant Ernö
Weil
George Tabori
'Mein Kampf'
'... Wir danken
Frau Birgit
Islinger für die
Hühner.'
|
Die in Hannover in
dieser ’Aida’
gemimten
Probensituationen –
alles krampfhaftes
Getue.
Haarsträubender geht es
schon gar nicht mehr.
Und auch alles schon mal
da gewesen
Schlimm bei allem ist
die bereits weitgehende
Verrohung des Publikums,
das das Stück nicht
kennt, nur noch auf
stärkste Reize reagiert
und vor sich hinkichert,
sonst würde es – wie
einige bei beiden
besuchten Vorstellungen
– unter Türenknallen den
Zuschauerraum verlassen.
Oder in Zukunft eben
gar nicht mehr hingehen.
Schon jetzt ist der
Zuschauerraum der Oper
der Nds.
Landeshauptstadt nur
spärlich gefüllt, der
dritte Rang in den
meisten Fällen von
vornherein geschlossen.
©heerrufer.de
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll
bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik
um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung -
Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt
nach Artikel 5,
Grundgesetz,
in Anspruch.
Marie-Louise Gilles
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