HAZ am 28. Januar 2019 im
Leserforum
Zitat
Zitatende
|
Vorausgegangen war der im
umseitigen Leserbrief
erwähnte Artikel in der HAZ
von 18. Januar 2019, in dem
Ronald Meyer-Arlt,
Ressortleiter Kultur bei der
Hannoverschen Allgemeinen
Zeitung, beklagte, dass die
Oper ’Was ihr wollt’ von
Manfred Trojahn mit nur
sechs Aufführungen angesetzt
war.
Der Intendant der Nds.
Staatsoper Hannover
räsonierte im gleichen
Artikel:
“Es ist immer noch sehr
schwierig, die Musik des 20.
Jahrhunderts durchzusetzen.
Das gilt leider auch für
Werke von Leoš Janáček oder
Benjamin Britten.“
Das derartige Stücke weniger
ankommen, liegt aber in den
meisten Fällen an der
Machart der Inszenierungen
und nicht am Stück.
Was sollen also die
Pappkartons bei ’Was ihr
wollt’ auf der Bühne, die zu
allem Unglück bis hinauf in
den Bühnenhimmel auch noch
begehbar und somit
bespielbar sind.
Ein riesiger Aufwand für
dann gerademal fünf
Vorstellungen, denn die
letzte der geplanten, die
sechste, wurde wegen
’Krankheit im Ensemble’
nicht gegeben.
Es wird vermutet, dass wegen
mangelndem
Publikumsinteresse die
Vorstellung wieder einmal
ersatzlos gestrichen wurde.
Peter Steinle aus Hannover
kritisiert die Spielpläne
der Opernhäuser, die seiner
Ansicht nach zu wenig auf
den Publikumsgeschmack
eingehen.
Die Diktatoren der Oper
Fortsetzung von Heft 23
Der Kampf um Macht und Sex
bestimmt das Leben von
Tieren und Menschen.
Wir beobachten fasziniert,
wenn Hirsche mit ihren
Geweihen aufeinander
krachen, Hengste sich mit
Hufen und Zähnen bearbeiten,
Käfer ihren Konkurrenten vom
Ast hebeln, und unzählige
Beispiele mehr. Aber wenn
sich bei Tiergattungen einer
als der Schwächere
herausstellt, läuft er davon
und der Sieger kann sein
Fortpflanzungswerk
vollziehen. Die Rangkämpfe
sind zwar manchmal blutig
aber soweit ritualisiert,
dass sie nicht tödlich
enden.
Um die Rätsel des
menschlichen Verhaltens zu
lösen, haben unsere
Vorfahren ihre Götter oder
einen Gott erfunden und für
die Darstellung von deren
Verhalten die Masken, die
Tänze und das Theater.
Sich mitfreuend oder
mitleidend erhalten die
Zuschauer Einblicke in
andere, oft schwierige
Lebensläufe.
Erschüttert oder beschwingt,
in jedem Fall über sich
selbst erhoben, erfährt der
Besucher durch das
Theatererlebnis Bereicherung
und wichtige Erkenntnis.
In der Oper wird das
Erlebnis durch Musik noch
erheblich verstärkt.
Die unendliche Vielfalt der
Klänge und die
Ausdruckskraft geschulter
Stimmen vertiefen die
Anteilnahme am Geschehen auf
der Bühne weit über den
Ablauf der Handlung hinaus.
So wie durch einen Bauplan
allein kein Haus entsteht,
sondern von vielen Gewerken
gebaut werden muss, so
entsteht aus einem Text und
der Partitur, gesungen, vom
Orchester gespielt erst
durch die Realisation durch
die vielen Gewerke auf der
Bühne eine Opernaufführung.
Wenn mit Können und Respekt
gearbeitet wird, kann sowohl
ein schönes, praktikables,
wohnliches Haus, als auch
eine Opernproduktion von
hoher Akzeptanz entstehen.
So sollte es sein!
Aber warum ist es in den
allermeisten Fällen heute
nicht so?
Nach der Entmachtung des
Adels am Ende des Ersten
Weltkrieges ging das
Mäzenatentum, so wie es
schon von reichen Familien
im 19. Jahrhundert
praktiziert wurde, gänzlich
auf die öffentliche Hand,
also Gemeinden, Städte,
Länder, über. Die
Finanzierung geschieht jetzt
aus den Kassen der Kommunen
– also werden Steuergelder
eingesetzt.
Solange an den Schaltstellen
Ministerien, Landtage,
Stadtverwaltungen,
Aufsichtsräte,
Theaterverwaltungen,
Intendanzen, Dramaturgien,
verantwortungsvolle,
humanistisch gebildete
Personen agieren, blüht die
Theaterkultur, das Publikum
strömt in die Opernhäuser,
die Steuergelder sind gut
verwendet, Abonnements
werden über Generationen
genutzt und weitervererbt.
Im Zweiten Weltkrieg führte
ein mit diabolisch grotesker
Rhetorik begabter Psychopath
die auf Gehorsam
konditionierten Deutschen
und fast die ganze Welt ins
Chaos. Die kostbare Welt der
Oper tröstete nach 1945 die
geschundenen Seelen, so dass
ältere Mitbürger sich
dankbar an Aufführungen in
Kälte und ärmlichen
Behelfsräumen erinnern.
Nachdem die Frauen (nach
Meinung des Patriarchats
zweitrangige Wesen ohne
Verstand) die Trümmer
weggeräumt hatten, die die
Helden hinterließen, begann
ein Wiederaufbau, den die
USA unterstützten, um ein
Bollwerk gegen den
Kommunismus zu errichten und
einen künftigen Markt für
eigene Produkte zu sichern,
denn die Deutschen sind,
wenn es sein muss, recht
fleißig.
So schnell es ging,
erstanden auch die
Opernhäuser wieder und
gestalteten mit viel
Phantasie und bescheidenen
Mitteln beglückende
Vorstellungen.
Dann brach die Revolte der
Achtundsechziger los, die in
vielen Punkten ihre
Berechtigung hatte.
Die ’Kunstform Oper’ aber
wurde von zwei Epidemien
heimgesucht. Die
Rock-und-Pop-Musik ergoss
sich über die Jugend, der
Schöngesang wurde vom Grölen
abgelöst, und die
Linksintellektuellen
bemächtigten sich der
Theater. Das Bürgertum,
bisher hochgeachteter
Kulturträger, wurde verhöhnt
und zu einer senilen Gruppe
von ewig gestrigen Feinden
des fortschrittlichen
Experimentiertheaters
abqualifiziert.
Die Dramaturgen, bisher
still in ihren Büros an
Programmheften arbeitend und
nach geeigneten Stücken für
den Spielplan suchend, haben
sich zu ideologischen
Vordenkern und
Propagandisten eines
Regisseurstheaters
aufgebläht, das die
narzisstischen Bedürfnisse
von Bühnenbildnern und
Szenikern befriedigt, aber
das Publikum vertrieben hat
und Millionen von
Steuergeldern verschlingt.
Einer der bekanntesten unter
denen ist Carl Hegemann.
Er studierte Philosophie,
Literaturwissenschaften und
Soziologie, promovierte im
Fach Philosophie mit einer
Arbeit über ’Identität und
Selbstzerstörung’, arbeitete
an zahlreichen Theatern u.a.
der Berliner Volksbühne, und
ist Professor für
Dramaturgie an der
Hochschule für Musik und
Theater Leipzig.
In dem in der ’Mitteilung’
Nr. 23 erwähnten Buch ’Die
Zukunft der Oper’ kommt er
ausgiebig zu Wort und einige
seiner Sentenzen sollen hier
vermittelt werden.
Das Generalthema seiner
Äußerungen heißt: ’Kunst und
Nichtkunst’.
Sich auf Friedrich Schillers
Briefe zur ästhetischen
Erziehung zu berufen, ist
immer eine erstklassige
Adresse.
Da ist die Rede vom
’Stofftrieb’, also den
Kräften, die von Natur aus
in uns sind, organische
Vorgänge, unabhängig vom
menschlichen Handeln, z.B.
der Herzschlag.
Dagegen steht der
’Formtrieb’, er setzt den
sozialen Rahmen, macht uns
fähig zum geordneten
kulturellen Handeln.
Der ’Spieltrieb’ befähigt
uns zur ästhetischen Bildung
und enthebt uns im Spiel der
sonst geltenden Gesetze. Auf
der Bühne dürfen wir morden
und Gesetze brechen, solange
sie im Bereich des Spiels
bleiben.
Hegemann äußert nun:
Zitat
Das Privileg dieser
Freiheit ist
zugleich das
Problem, das sich
der künstlerischen
Arbeit stellt:
Es wird, wie man
weiß, nicht gleich
Kunst, wenn man nur
autonom und
selbstbestimmt
irgend etwas macht.
Es braucht noch mehr
Kriterien.
Zitatende
Hegemann in ’Die
Zukunft der Oper’ –
Seite 222 |
Für eine Definition von
Kunst zitiert Hegemann den
Soziologen und Philosophen
Niklas Luhmann:
Zitat
Ein Kunstwerk
definiert sich durch
die
Unwahrscheinlichkeit
seines
Zustandekommens.
Zitatende
Hegemann in ’Die
Zukunft der Oper’ –
Seite 222 |
Darüber lässt sich viel
spekulieren und fragen:
Was ist Kitsch, Design,
Handwerk, Spezialarbeit,
Werbung, Aufklärung?
Das bringt uns aber in Bezug
auf das ’Bühnenkunstwerk
Oper’ nicht weiter, auch
wenn Joseph Beuys meint,
dass
Zitat
…
das Kunstwerk für
sich steht und
keinen Zuschauer
braucht.
Zitatende
Hegemann in ’Die
Zukunft der Oper’ –
Seite 224 |
Das hat nichts mit der Oper
zu tun und die Spielereien
eines Christoph
Schlingensief, der
verstorbene Guru der
spielerischen Betätigungen,
die er dann zu Kunst
erklärte, wünschte sich das
Unerwartete auch während
einer laufenden Vorstellung.
Deshalb engagierte er
Behinderte als Darsteller,
die dann unerwartet
reagierten oder er gab den
Darstellern kurzfristig vor
der Vorstellung die Aufgabe
„alles von hinten nach vorne
zu spielen.“
Zitat
Aber etwas gibt es
doch in dieser wie
auch schon in einer
vorherigen
Bühnen-Darbietung
von Schlingensief,
etwas, das zutiefst
bewegt, auch, wenn
es mit Theater
nichts am Hut hat:
Inmitten der
vorderen
Zuschauerreihen
liegt eine
ALS-kranke Frau auf
ihrem Bett. Sie ist
völlig gelähmt und
kann nur noch ihre
Augenmuskeln
bewegen. Mit einem
implantierten Laser
in ihrem Auge
steuert sie die
Tastatur eines
Computers, der ihre
Blickkontakte in
Worte und Sätze
umsetzt und auf die
großflächigen
Monitore beidseitig
der Bühne überträgt.
So beschreibt sie,
was Autor und
Regisseur ihr
eingaben: Ihren
Zustand, den Verlauf
der Krankheit, die
Kürzung des Etats
der Regensburgers
Universität, (Landesangelegenheit!)
die einstige
Hitler-Begeisterung
der Regensburger und
die Bombenangriffe
der Alliierten.
Hernach singt die
Bühnenmannschaft –
atonal, versteht
sich, ihr ein
Geburtstagsliedchen.
Und die Kranke
schreibt mit den
Augen an die Wand:
Vielen Dank, Ihr
Lieben!
Angelika Cromme
Zitatende
http://www.telezeitung-onlinede/Damals_in_Regensburg_10.02.2005_%27Keine_Chance_Regensburg_-_Kunst_und_Gemuese-Gala%27.htm
|
Das alles wollte er auch in
die Oper einbringen und da
er sich ja einen Namen
gemacht hatte, wurde er nach
Bayreuth engagiert, um den
’Parsifal’ zu inszenieren.
Es wurde ein Sammelsurium
von Ideen und spontan
eingeflochtenen
Kuriositäten, seine Jünger
jubelten, der Blätterwald
rauschte, aber diese Art von
Sponti-Aktionen haben in der
Oper nichts zu suchen und
Richard Wagner und sein Werk
haben Diesen und Andere
überlebt.
Allerdings hat das
Schlingesief-Experiment viel
Geld gekostet, viel Publikum
verärgert und vertrieben, so
dass doch der Gedanke
naheliegt, solche
Experimente, die den
genannten ’Fachleuten’
offensichtlich so viel
bedeuten – sei es Spaß oder
Selbstüberschätzung – auf
eigene Kosten zu untersuchen
oder eben Sponsoren zu
bemühen.
Haben wir Opernfreunde nicht
das gleiche Recht wie alle
Experimentierer nämlich,
gute, wertvolle, am Werk
orientierte Inszenierungen
zu erleben? Wir, die
Steuerzahler, sind die
Sponsoren!
Sollen wir uns nur durch
Fernbleiben wehren und unser
Geld wird für Unfug
vergeudet, den wir nicht
wollen?
Ich kann nur raten, den
Artikel 5 des Grundgesetzes
genau zu lesen.
Wenn die Freiheit der Kunst
– zweifelsohne ein
schützenswertes Gut – zu
arroganter Willkür und sogar
zur Zerstörung der
’Kunstform Oper' führt,
sollte Einhalt geboten
werden.
Aber kaum einer traut sich,
etwas zu sagen.
Ein wahrer Satz des jetzigen
Außenministers, Heiko Maas,
veröffentlicht in der HAZ
vom 16. Februar 2019, Seite
4, sollte den
Entscheidungsträgern zu
denken geben:
“Eine Welt ohne Regeln, ist
eine schlechte Welt!“
Marie-Louise Gilles
Zitat
Schauspiel Köln
Designierter
Intendant springt ab
Carl Philip von
Maldeghem wird nicht
der neue Intendant
am Kölner
Schauspielhaus. Nach
heftiger Kritik an
seiner Person bleibt
er in Salzburg. Die
Diskussion um seine
Auswahl, seine
Arbeit und Ansprache
war massiv und vor
allem ein
Armutszeugnis für
die
Kulturdezernentin,
kommentiert Stefan
Keim.
Von Stefan Keim
Nach großer Kritik
an seiner Person und
am Auswahlverfahren
bleibt Carl Philip
von Maldeghem nun
doch in Salzburg.
Carl Philipp von
Maldeghem kneift. Er
traut es sich nicht
zu, nach der
gewaltigen Kritik an
seiner Ernennung das
Kölner Schauspiel ab
2021 erfolgreich zu
leiten. Natürlich
klingt das in der
offiziellen
Pressemitteilung aus
Salzburg anders:
„Ausschlaggebend
war“, so wird
Maldeghem zitiert,
„dass bei allem Reiz
für eine neue
Aufgabe an einem
renommierten Theater
in Deutschland die
Möglichkeiten in
Salzburg in einem
großartigen Haus mit
seinen vielfältigen
Sparten und
Facetten, mit einem
herausragenden
Ensemble und einem
hoch motivierten
Team einfach
überwiegen.“ Die
Glaubwürdigkeit
dieses Wortschwalls
tendiert gegen Null.
Unrühmliche
Stellenvergabe
Maldeghems Absage
ist auch eine
heftige Ohrfeige für
die Kölner
Oberbürgermeisterin
und die
Kulturdezernentin.
Letztere – die
ohnehin umstrittene
und in ihre
Kompetenzen
eingeschränkte
Susanne
Laugwitz-Aulbach –
kennt Maldeghem von
früher und hat ihn
aufgefordert, sich
zu bewerben. Es gab
keine
Findungskommission,
als Experte wurde
nur Rolf Bolwin, der
ehemalige
Geschäftsführer des
Deutschen
Bühnenvereins,
herangezogen. Dann
geschah die
Ernennung in
Windeseile, zur
Pressekonferenz
wurde erst am
Nachmittag zuvor
eingeladen, die
Sache sollte schnell
vom Tisch. Damit
wollten die
Verantwortlichen
eine Diskussion über
die Zukunft des
Schauspiels gar
nicht aufkommen
lassen.
Keine künstlerische
Beratung
Dieses
undemokratische
Herrschaftsgebahren
aus vergangenen
Zeiten fällt ihnen
nun auf die Füße.
Sogar Rolf Bolwins
Nachfolger beim
Deutschen
Bühnenverein, Marc
Grandmontagne,
kritisiert, dass
eine
Findungskommission
ohne künstlerische
Beratung sehr
ungewöhnlich sei.
Der Versuch, einen
angepassten, vor
allem der Politik
genehmen
Theaterleiter zu
installieren, ist
gescheitert. Für die
Kölner Kultur ist
das eine Chance.
Denn der jetzige
Intendant Stefan
Bachmann ist noch
zweieinhalb Jahre im
Amt. Und ob das
Schauspielhaus
wirklich 2023 wieder
öffnet, steht noch
völlig in den
Sternen. Es ist also
genug Zeit, um eine
offene Diskussion zu
führen und eine
bessere Lösung zu
finden. Und
vielleicht nehmen
sich auch andere
Städte ein Beispiel
an den Kölner
Ereignissen, und
entscheiden die
Besetzung wichtiger
Institutionen in
Zukunft
transparenter.
Aus der nun
hoffentlich
beginnenden Kölner
Diskussion um einen
neuen
Schauspielintendanten
sollten sich
Oberbürgermeisterin
und
Kulturdezernentin
möglichst heraus
halten. Denn wenn
die ganze Sache
etwas eindeutig
bewiesen hat, dann
ist das ihre
Inkompetenz.
Zitiert nach:
https://www.deutschlandfunk.de/schauspiel-koeln-designierter-intendant-springt-ab.691.de.html?dram:article_id=440014
|
Startabbruch
Zitat
Sprecher
Karl Philipp von
Maldegen
designierter
Theaterintendant
bleibt in Salzburg.
An seiner Berufung
durch die
Oberbürgermeisterin
und ihre
Kulturdezernentin
hatte es aus der
ganzen Republik
Kritik gegeben.
Wir haben berichtet,
daraufhin zog er
zurück.
Mit Andreas Rossmann,
dem langjährigen
NRW-Kulturkorrespondenten
der Frankfurter
Allgemeinen Zeitung
habe ich darüber
gesprochen, was
solche Ereignisse
eigentlich über die
Kulturpolitik in
Deutschland
insgesamt aussagen
und ich habe ihn
gefragt, wie hätte
sich denn ein
solches Debakel wie
das Kölner
verhindern lassen.
Andreas Rossmann
Ja, es hätte sich
kurz gesagt mit
Kompetenz verhindern
lassen können, also
mit dem Gremium
einer
Findungskommission,
in der kompetente
Fachleute sitzen und
auch die Mehrheit
haben – das ist
wichtig, aber auch
mit der
kulturpolitischen
Kompetenz für ein
solches Verfahren
für unabdingbar hält
und dann auch
vorbereitet.
Stattdessen wurde in
Köln ja versucht,
die Entscheidung im
Hinterzimmer zu
treffen, in einer
kleinen Runde, der
die
Oberbürgermeisterin,
die
Kulturdezernentin
und der langjährige
Direktor des
Deutschen
Bühnenvereins
angehörten – im
Grunde einer
Kungelrunde. […]
Ein Intendant,
der seit Jahren in
Salzburg Intendant
ist und selbst Regie
führt und in diesen
zehn Jahren von
keiner
überregionalen
deutschen
Tageszeitung mit
einer einzigen
Inszenierung auch
nur wahrgenommen und
besprochen wird,
dann kann er – mal
ganz arrogant als
Kritiker – für Köln
nicht der richtige
ausgewiesene und
kompetente Intendant
sein.
Sprecher
Was sie soeben
beschrieben haben,
klingt so wie die
berühmte
Eierlegendewollmilchsau
– von allem ein
bisschen, das Haus
leiten, möglichst
auch ein bisschen
Regie führen, auch
die wirtschaftlichen
Aspekte eines
solchen Hauses im
Blick behalten.
Was sagt das über
die Rolle aus, die
man der Kultur in
unserer Gesellschaft
im Moment
zuschreibt?
Andreas Rossmann
Na hier in Köln
wurde das ja sehr
deutlich. Die
Oberbürgermeisterin
hat mit ihrem
Vorgehen ja
demonstriert, dass
sie bei der
Besetzung eines der
wichtigsten Posten
im Kulturleben für
eine Sache hält, die
sie mal eben mit der
linken Hand
erledigen kann. Das
ist ja auch eine
aufschlussreiche
Aussage darüber,
welche Rolle sie der
Kultur für das
Selbstverständnis
wie auch für die
Außenwahrnehmung
von Köln zuschreibt.
Aber daran lässt
sich natürlich
zugleich erkennen,
dass sie offenbar so
gar keine
Vorstellung davon
hat, welchen
Stellenwert und
welches öffentliche
Forum das Schauspiel
in Köln haben sollte
und ja auch in den
letzten zehn Jahren
und denken sie auch
nur an dem Kampf um
den Erhalt des
Opern- und auch des
Schauspielhauses
hatte und davon
scheint sie nichts
mitbekommen zu haben
und das scheint sie
- schlimmer noch -
nicht wichtig zu
finden.
Sprecher
Das würde aber
bedeuten: wir haben
kein Problem mit den
Institutionen, wir
haben ein Problem
mit der
Kulturpolitik.
Andreas Rossmann
Ja wir haben eine
Krise der
Kulturpolitik, wobei
immer mehr Leute
mitreden und die
Kompetenz sich immer
verflüchtigt. Das
ist ein merkwürdiges
Phänomen. Es gäbe
auch noch andere,
unkonventionelle
Formen, einen
Intendanten zu
finden, also wenn
man wirklich einen
Kulturdezernenten
hätte, der sich
auskennt, wie das
mal vor knapp
fünfzig Jahren
Richard Erle in
Bochum gemacht hat,
der vorbei an seinem
gesamte Stadtrat
Peter Zadek, der
damals auch noch nie
Intendant war,
einfach engagiert
hat und der Stadt
aufs Auge gedrückt
hat, dann
könnte man das
sicher auch
anders machen. Aber
davon kann ja heute
überhaupt nicht die
Rede sein. Alle
Kulturpolitiker
versuchen sich
abzusichern, ohne
dass sie selbst
davon Vorstellung
hätten, was für ihre
Stadt, der richtige
Mann oder die
richtige Frau wäre.
Zitiert nach
https://ondemand-mp3.dradio.de/
file/dradio/2019/02/04/kulturpolitik_geht_auf_nummer_sicher_andreas_rossmann_dlf_
20190204_1752_4493a479.mp3 |
Was andere schrieben
Zitat
“[...] „DER
LIEBESTRANK”
Quedlinburg: „Das
Leben ist zu kurz
für
Nebensächlichkeiten"
- dieser Spruch
ziert am Ende eine
Pergola in der
Wellness-Anlage, in
der in Quedlinburg
der Liebestrank
unters Volk gebracht
wird...
Gaetano Donizetti (
... ) komponierte
den „Liebestrank"
1832 zwar in nur 14
Tagen, lieferte
damit aber ( ... )
ein Beispiel von
Wohlfühlmusik zum
Zurücklehnen...
Für die Sänger immer
eine gute Übung, um
die Gurgel fürs
Belcanto geschmeidig
zu halten. Und, um
beim Parlandogalopp,
der bei Donizetti
fast so
zungenbrecherisch
ist wie bei seinem
Kollegen Rossini,
nicht aus dem Tritt
zu kommen.
Was die
Protagonisten der
Neuinszenierung des
Nordharzer
Städtebundtheaters,
die jetzt in
Quedlinburg Premiere
hatte, mit spürbarem
Spaß an der Sache
überzeugend
hinbekommen...
Regisseurin Rebekka
Stanzel und ihre
Ausstatterin Andrea
Kaempf verlegen das
Ganze in die
Gegenwart, in ein
Sanatorium für die
Selbstoptimierung
mit Wellness-Bereich
und
Bespaßungsanimator...
Der von Joan
Rozehnal vokal und
spielerisch gut
trainierte Chor des
Hauses ist so
zwischen Alt-Hippie
und „Lustige Weiber
von Windsor"
ausstaffiert... Kari
Kropsu macht sich am
Pult des Orchesters
so flott und
leichtfüßig zum
Anwalt von
Donizettis durchweg
gut unterhaltender
und mitreißender
Musik, als würde er
gleich noch Rossini
mitliefern...[…]“
JOACHIM LANGE -
VOLKSSTIMME,
12.11.2018
Zitatende |
Zitat
“[...] „JENUFA”
Wiesbaden: Ob diese
Beziehung eine
Zukunft haben kann,
muss offenbleiben,
da mag der Schluss
von Leoš Janáčeks „Jenufa"
musikalisch noch so
lustvoll und glühend
schwelgen.
Schließlich hat er,
Laca, lebenslange
Wiedergutmachung
dafür versprochen,
dass er Jenufas
Gesicht aus
Eifersucht mit dem
Messer entstellt
hat, während sie ihn
ihres Mitleids
versichert... Dass
auch dieser kurze,
aber womöglich
existentiell
bedeutende Dialog
nicht zu überhören
ist, dafür sorgt
Ingo Kerkhof in
seiner Wiesbadener
Neuinszenierung der
1904 in Brünn
uraufgeführten
Oper...
Noch wichtiger,
erhellender und
klarer ist trotzdem
die ganz exakt an
Wort und Musik
orientierte Szene,
für die Regisseur
Kerkhof keine
Aktualisierung
benötigt... Die
konzentrierte
Ausstattung
unterstreicht die
Intensität der
musikalischen
Dialoge, die Kerkhof
mit hoher Präzision
und großer
Detailschärfe
behandelt. So wird
er Janáčeks Idee
einer aus der
Sprachmelodie
entwickelten
musikalischen
Linienführung in
idealer Weise
gerecht... Und dass
sich Regisseur
Kerkhof insgesamt
auf Sängerdarsteller
verlassen kann, die
ausnahmslos mit
hoher
darstellerischer
Intensität agieren,
ist ein weiterer
Vorzug dieser am
Ende mit intensivem
Beifall bedachten
Neuproduktion...
[…]“
AXEL ZIBULSKI - FAZ,
03.12.2018
Zitatende |
Zitat
“[...] „FREISCHÜTZ”
Essen: Carl Maria
von Webers
„Freischütz", die
vermeintlich
deutsche
Nationaloper, ist
populär. Was ein
genereller Vorzug,
aber auch eine
Herausforderung für
Regisseure ist...
Tatjana Gürbaca
nimmt die Sache sehr
ernst. Das
kollektive Trauma
einer exemplarischen
Nachkriegszeit...
Hier wird das Trauma
aber nicht nur
erwähnt, bei Gürbaca
benehmen sich die
Leute auch
entsprechend...
Die Kostüme, in die
Silke Willrett den
Chor gesteckt hat,
verweisen zunächst
direkt aufs 17.
Jahrhundert des
großen Krieges. Max
eher auf die Zeiten,
die folgten. Er wird
hier sowohl
kollektiv gemobbt,
als auch mit
allerlei Amuletten
behängt... Ännchen
ist eine zupackend
junge Frau und
klingt bei Tamara
Banjesevic auch
so...
Die Wolfsschlucht
wird zu einem
Aufmarsch
traumatisierter
Kriegsopfer
beziehungsweise
entsprechender
Gräuel... Kaspar
holt die Kugeln aus
dem Körper von Max
und gibt sie, eine
nach der anderen,
mit blutigen Händen
einem kleinen
Mädchen im weißen
Kleid, das am Ende
auf Kaspars Ruf nach
Samiel antwortet:
„Hier bin ich"!
Gürbaca bekommt es
fertig, ihre
szenische Umsetzung
dieses „Hits"
scheinbar gegen den
Strich des Klischees
zu bürsten, dabei
aber gleichwohl in
die tieferliegenden
Schichten
vorzudringen.
Genauso macht sie es
nach der Pause mit
dem Jägerchor... Am
Ende lässt die
Regisseurin den Chor
einfrieren, und
Agathe geistert mit
ihrer Arie zwischen
ihnen herum, um
schließlich langsam
ins Wasser zu
gehen...
Im Graben setzt
Tomäg Netopil auch
musikalisch auf die
düstere analytische
Dramatik, die
Gürbaca auf der
Bühne vorgibt.
Anders als in der
besuchten
Generalprobe werden
von der Premiere
auch heftige Buhs
für die Regie
vermeldet. […]“
JOACHIM LANGE - NMZ
ONLINE. 11.12.2018
Zitatende |
Zitat
“[...] „ANNA NICOLE”
Nürnberg: Titten,
Titten, Titten,
übergroße, monströse
Titten. Und dazu
eine sehr direkte,
prollige, schmutzige
Sprache, bei der
einem ( ... ) das
Hören und Sehen
vergeht. Soll sich
das
bildungsbürgerliche
Opernpublikum in
diesen unseren #MeToo-Zeiten
freiwillig so was
geben? Es sollte.
Denn was die auch
musikalisch
effektvolle Oper
„Anna Nicole" von
Marc-Anthony Turnage
bietet, ist
brandaktuell und ein
erschreckendes
Spiegelbild nicht
nur der
amerikanischen
Alptraum-Gesellschaft...
In Dortmund wurde
die Oper ( ... ) ein
solcher
Publikumsrenner,
dass sie es sogar zu
einer
Zusatzvorstellung
brachte. Klar, dass
der jetzige
Nürnberger Intendant
Herzog die
Erfolgsproduktion
auch an seiner neuen
Wirkungsstätte
zeigen wollte - mit
der umwerfenden
Emily Newton in der
Titelrolle, die
schlichtweg eine
Idealbesetzung
ist...
Die Vielzahl der
weiteren Solisten,
der stark geforderte
Chor und etliche
Statisten (darunter
fünf
Pole-Tänzerinnen)
sind neu in der
präzise
einstudierten
Inszenierung...
Das wirklich
Erschreckende der
sechzehn Szenen vom
Aufstieg und Fall
dieser Violetta
Valéry im
Neoliberalismus und
Spätkapitalismus des
frühen 21.
Jahrhunderts ist,
dass sie sich
unwillkürlich mit
aktuellen Bildern
aus den Vereinigten
Staaten überlagern,
deren Präsident
Donald Trump
heißt...
Nach gut zweieinhalb
Stunden mit Pause
war das
Premierenpublikum am
Samstag begeistert
und feierte nicht
nur die überragende
Hauptsolistin und
die weiteren
Solisten, den Chor,
das Regieteam sowie
das um einige Jazz-
und Rockinstrumente
erweiterte Orchester
unter Lutz de Veer,
sondern auch den
sichtlich erfreuten
Komponisten, ( ... )
der samt Librettist
Richard Thomas
eigens aus London
angereist war. […]“
MONIKA BEER -
FRÄNKISCHER TAG,
05.11.2018
Zitatende |
Zitat
“[...] „DON
PASQUALE”
Magdeburg: ... Die
Ouvertüre hat sich
Zeit gelassen, aber
dann: kein
Eingangschor, keine
Auftrittsarien, die
Handlung läuft
gewissermaßen schon,
wenn die Zuschauer
hinzugebeten sind...
Christian Poewe hat
die angejahrte
Komödie offen enden
lassen, nachdem er
sie witzig durch die
Zeitmaschine
geschüttelt hat...
In den wunderbaren
Kostümen Lena
Brexendorffs
korrespondiert das
Strickwestenrentnerbeige
mit dem
Punkerschwarz der
Jugend, Elvis'
Silberanzug trifft
auf
goldkettchengeschmücktes
Macho-Dekolleté.
Sogar zwei
Orchestersolisten
tauchten grünhaarig
auf...
Christian Poewe hat
in Christiane
Herchers leicht
surrealistischer
Szenerie für
reichlich Bewegung
gesorgt, und das
Schöne daran ist,
sie fügt sich
wunderbar zum
Gesang. Leichthändig
erfundene, charmante
Melodien sind
Gaetano Donizettis
Spezialität, und sie
werden gesungen,
dass es eine Freude
ist. Svetoslav
Borisov sorgte mit
der Magdeburgischen
Philharmonie für die
nötige Delikatesse
aus dem
Orchestergraben.
Zuverlässig, im
richtigen Tempo und
mit entspannter
Leichtigkeit wurde
musiziert. Wer mit
der Oper an sich
noch ein bisschen
fremdelt, findet mit
diesem witzigen „Don
Pasquale" genau die
richtige
Einstiegsdroge.
RENE CONSTANTIN -
VOLKSSTIMME,
12.11.2018
Zitatende |
Zitat
„[...] „ARIADNE AUF
NAXOS”
Dresden: ... Der
Überraschungsgast
aus der Fremde ( ...
)‚ der jetzt auf der
Semperopernbühne in
Erscheinung tritt,
heißt Alexander
Pereira... Pereiras
ironisch zu
verstehende
Leidenschaft ist
offenbar: Er spielt
sich gern selbst,
und so steht er im
"Vorspiel" zur Oper
"Ariadne auf Naxos"
( ... ) in der Rolle
des
„Haushofmeisters" im
Rampenlicht...
Krassimira Stoyanova
verkörpert
statuenhaft das
Unglück einer Frau,
der die verlorene
Liebe und die
Einsamkeit Raum für
die tiefsten Gefühle
öffnen, für den
heroischen und
hochmusikalischen
Gefühlsausdruck
einer kraftvoll
balsamischen
Sopranstimme...
Der Regisseur David
Hermann hat das
"Ariadne"-Tableau in
der von Paul Zoller
nur angedeuteten
Fantasienaturlandschaft
betont unprätentiös
und übersichtlich
gestaltet. Er lässt
die Darsteller so
körpernatürlich wie
möglich agieren (
... ) und braucht
offenbar keine neue
Interpretation...
Christian Thielemann
dirigiert die
„Ariadne" offenbar
gern...
Thielemann und seine
Sächsische
Staatskapelle machen
fantastisch
durchhörbar, wie
Strauss mit einem
relativ kleinen
»Mozart-Orchester"
große orchestrale
Wirkung erzielt...
So intuitiv
durchgefühlt hört
man Dynamik- und
Tempo-Übergänge wie
hier selten... […]“
WOLFGANG SCHREIBER -
SZ, 4.12.2018
Zitatende |
Zitat
“[...]
„OTELL0”
Duisburg: Es ist
Michael Thalheimers
dritte Verdi-Oper...
Was den gefeierten
Regisseur ( ... ) an
Verdi interessiert,
wird bald deutlich:
aus der Musik heraus
geführte genaue
Charakterisierung
von Figuren und
Situationen,
Dramatik als
Äußerung der
Seelenkräfte unter
den Bedingungen
einer Normen und
Verhaltensmuster
setzenden
Gesellschaft...
Konsequent schwarz
ist diese
Inszenierung... So
unübersehbar in
dieser Schwärze das
Nichtverstehbare,
Inkommensurable an
der Fremdheit wird,
so klug und
beeindruckend klar
ist dieser
Regieansatz in der
Auslotung des
Konflikts der
Titelfigur und der
Konstellation um sie
herum...
Das Sängerfest, das
diese
Ensembleleistung
darstellt, macht
aber erst der
herausragende Chor
der Deutschen Oper
komplett. Unter
Gerhard Michalski
ziehen die Damen und
Herren des Chors
alle Register ihrer
stimmlich
deutlichen, den
Tempi und der
Dynamik ihrer Rolle
gewachsenen Präsenz.
Unter dem ersten
Gast-Dirigenten
Antonino Fogliani
bieten die
Duisburger
Philharmoniker die
ganze Verve aus
Verdis komplex
gestalteten
Melodieführungen und
Rhythmen. Immer den
Sängern Vortritt
lassend entsteht ein
stark treibender,
von der Dynamik
mitgerissener
Orchesterklang, dem
auch die Feinheiten
der Komposition noch
abzulauschen sind...
[…]“
HELMUT KREBS -
RUHRBÜHNE,
16.11.2018
Zitatende |
Zitat
“[...]
„WERTHER”
Lübeck: ... Sandra
Leupold (...) hat
eine radikal
reduzierte und
abstrahierte Version
des Werkes auf die
Bühne gebracht. Im
Einheitsbühnenbild
von Hanna Zimmermann
wird der Spielraum
von Plastikbahnen
begrenzt, auf dem
Boden liegen sparsam
verteilt Blätter und
andere
Herbst-Requisiten.
Hier entwickelt sich
das tödlich endende
Spiel um die beiden
Liebenden in überaus
eindringlicher
Weise. Denn nichts
lenkt ab vom
musikalischen und
psychologischen
Geschehen... Wie die
Regisseurin ihr
Personal auf der
Bühne führt, ist
große Kunst...
Musikalisch hat
dieser Abend Licht-
und Schattenseiten.
Dirigent Manfred
Hermann-Lehner lässt
die Lübecker
Philharmoniker fast
durchgehend zu laut
spielen, oft sind
die Sängerinnen und
Sänger kaum noch zu
hören...
Herausragend im
Ensemble war wieder
einmal Violetta
Hebrowska als
Charlotte... Ein
Glanzlicht setzte
der von Karl Hänsel
einstudierte
Kinderchor aus
Mitgliedern der
Knabenkantorei an
St. Marien und dem
Mädchenchor der
Gemeinnützigen.
Das Publikum
spendete am Ende
lang anhaltenden
Beifall für diese
Inszenierung, die
keinerlei
Attraktionen bot,
sondern sich auf ein
Psychogramm
beschränkte.
Trotzdem große Oper.
JÜRGEN FELDHOFF -
LÜBECKER
NACHRICHTEN,
17.11.2018
Zitatende |
Zitat
“[...] „PARISER
LEBEN”
Trier: ... Baron und
Baronin Gondremarck
aus Schweden wollen
ihr Liebesleben
aufpeppen, und das
natürlich in Paris.
Außerdem sitzen noch
Gardefeu und Bobinet
im Gebäude -
liebeslustig,
miteinander
verkracht und
alsbald versöhnt,
als die von beiden
heiß begehrte
Halbweltdame mit
einem anderen
erscheint.
Und dann beginnt in
Jacques Offenbachs
„Pariser Leben" das
Verwirrspiel um
Begehren und
Verführen, um die
kleinen und großen
Intrigen, um
aussichtslose
Hoffnungen und
falsche Versprechen,
um ein fingiertes
Gastmahl und ein
Hotel, das gar keins
ist... Das Leben in
Paris spielt sich in
der Trierer
Neuinszenierung in
schlichten, aber
originellen
Bühnenbildern ab
(Martin Warth). Aber
gerade die
unspektakuläre
Umgebung macht, was
da in herrlich
bunter Kostümierung
(Carola Vollath)
auftritt, doppelt
spannend, doppelt
amüsant... Einer
behält im Mit- und
Gegeneinander auf
der Bühne unbeirrt
einen kühlen Kopf.
Das ist Regisseur
Andreas Rosar...
Rosar gelingt das
Kunststück, Vielfalt
auf die Bühne zu
bringen und doch den
roten Faden im
Handlungsablauf nie
zu verlieren...
Hexerei? Nein,
einfach nur
exzellente
Regiearbeit!
Unter solch
hervorragenden
Umständen formieren
sich die 16 im
Programmheft
benannten
Darstellerinnen und
Darsteller mitsamt
Chor (Angela Händel)
und Ballett (Damien
Nazabal) zu einem
Ensemble von
erstaunlicher
Einheitlichkeit. Die
Hürden zwischen
Operngesang und
Schauspiel-Darstellung
verlieren sich...
Unten im Graben
steht Wouter Padberg
und hält
Bühnenakteure und
die klein besetzten,
erstaunlich
beweglichen
Philharmoniker
sicher zusammen...
[…]“
MARTIN MÖLLER -
VOLKSFREUND,
02.12.2018
Zitatende |
Kalenderblätter
Walter
Berry
... am 08. April 1929
geboren /
Foto Henschel Verlag
Es war nicht von Anfang an
klar, dass er eine
musikalische Karriere
einschlagen würde, aber die
frühe Beschäftigung mit dem
Klavierspiel brachte ihn
nach dem Stimmbruch zu einer
Gesangsausbildung. Sehr bald
sang er in Chören und auch
schon als Solist in diesem
Umfeld.
1950 bereits begann ein
Engagement an die Wiener
Staatsoper, von 1952 sang er
auch im Sommer bei den
Salzburger Festspielen.
Partien waren damals Masetto,
Leporello und Papageno.
1955 war er im
wiedereröffneten Haus am
Ring in Wien der Wozzeck
unter dem Dirigat von Karl
Böhm.
1956 heiratete er Christa
Ludwig, mit der er gemeinsam
in Werken wie in "Wozzeck",
"Fidelio", "Capriccio", "La
Cenerentola" und "Frau ohne
Schatten" sang.
Sohn Wolfgang wurde 1959
geboren.
Zitat
1957 gastierte er
zum ersten Mal in
den USA und gab sein
Debut als Figaro an
der Lyric Opera
Chicago. Allerdings
kam er mit der
Akustik des Hauses
zunächst nicht
zurecht und erntete
eine ungewohnt
schlechte Kritik
wegen seiner zu
kleinen Stimme.....
1966 fanden gleich
zwei wichtige Debuts
statt, nämlich in
Paris (als Wozzeck
unter Pierre Boulez)
und an der MET, wo
Berry als Barak
einen wahren Triumph
feierte.
Herbert von Karajan
förderte Berrys
Entwicklung zum
Heldenbariton. Nach
dem Barak und
Telramund überredete
er ihn, bei den
Osterfestspielen
1967 sein Wotan zu
sein. Berry ging das
Wagnis ein und
überzeugte die
Kritiker mit seinem
sehr
verinnerlichten,
resignierten
Göttervater, der so
gar nicht dem
gewohnten Bild
entsprach.
1968 erlitt Berrys
bisher steile
Erfolgskurve einen
Einbruch: Das
geplante Debut als
Hans Sachs in
Bayreuth endete noch
vor der Premiere mit
einem Skandal. Berry
hatte sich von
Anfang an auf dem
Grünen Hügel unwohl
gefühlt, äußerte
nach der geglückten
GP gegenüber Karl
Böhm Bedenken, diese
Leistung noch einmal
erbringen zu können,
worauf dieser
seinerseits die
Nerven verlor und
Ersatzmann Theo Adam
einfliegen ließ. Das
war für Walter Berry
Grund genug,
Bayreuth noch vor
der Premiere zu
verlassen. Das
erschütterte
Selbstvertrauen
blieb natürlich
nicht ohne
Auswirkungen auf die
Stimme, Berry
schlitterte in eine
Krise, von der er
sich erst 1972
wieder gänzlich
erholte. In diese
schlimme Zeit fiel
auch die Scheidung
von Christa Ludwig,
die das Haus in
Klosterneuburg
behielt, während ihr
Exmann nach Luzern
übersiedelte, wo sie
schon länger einen
Zweitwohnsitz
hatten.
1973 kam es in
Salzburg bei den
Proben zu "Le Nozze
di Figaro" zum Bruch
mit Herbert von
Karajan wegen ihrer
unterschiedlichen
Auffassung des
Regiekonzepts von
Jean-Pierre Ponnelle.
José van Dam
übernahm Berrys
Rolle. Privat war es
hingegen ein
erfolgreiches Jahr,
denn in der
Sekretärin Brigitte
Hohenecker fand er
seine zweite
Ehefrau. Leider
hielt auch diese
Verbindung nur
einige Jahre.
Zitatende
Quelle: Elisabeth
Birnbaum, Walter
Berry,
Henschel-Verlag |
Es dauerte einige Zeit, bis
er sich von der Situation
erholte, zumal er auch
später seine Meinung immer
kundtat, wenn ihm etwas am
Regiekonzept nicht gefiel.
So z.B. beim ’Falstaff’ als
ihm die Regievorstellungen
Filippo Sanjusts überhaupt
nicht passten, was sich dann
auch auf seine
Rollengestaltung übertrug.
Ein mäßiger Erfolg war das
Ergebnis. Auch beim
’Wozzeck’ in der Zeit der
Intendanz Michael Hampes in
Köln einer sehr modernen
Inszenierung Hans
Neugebauers, die beinahe
einen Skandal evozierte,
gefielen dem als schwierig
geltenden Sänger, der schon
so manchen Regisseur mit
seinem "Warum?" zur
Verzweiflung gebracht hatte,
die Regievorstellugen nicht,
da sie ihm nicht
einleuchteten.
Der Moderne widmete er sich
wegen seiner hohen
Musikalität gerne. Da sang
der den Miller in Gottfried
von Einems ’Kabale und
Liebe’.
Zitat
Christoph von
Dohnanyi dirigiert
am 17. Dezember
in Wien die von Otto
Schenk inszenierte
Uraufführung der
Oper »Kabale und
Liebe« von Gottfried
von Einem (* 1918).
Das Libretto
schrieben Boris
Blacher und Lotte
Ingrisch nach dem
gleichnamigen
Schauspiel von
Friedrich Schiller.
Einem kennzeichnet
in dieser Oper die
Verschiedenartigkeit
der Charaktere durch
eine völlig konträre
Behandlung in Tonart
und Klangfarbe des
Orchesters. So sind
Luises Passagen in
einfachem
C-Dur-Volkston
gehalten, die
solistischen Stellen
des Intriganten Wurm
hingegen durchweg in
kontrastierendem
Cis-Dur. Arien im
konventionellen Sinn
gibt es in dieser
Oper kaum.
Zitatende
Quelle:
wissen.de |
In der Produktion an der
Wiener Staatsoper sangen -
neben Walter Berry als
Miller - Anja Silja die
Luise und Bernd Weikl den
Ferdinand von Walter.
Vom gleichen Komponisten
sang Walter Berry im
’Prozess’ gemeinsam mit Lisa
della Casa, Max Lorenz,
Ludwig Hofmann, Alfred Poell
und den Wiener
Philharmonikern unter Karl
Böhm.
In Rolf Liebermanns
’Penelope’ bei der
Uraufführung im Rahmen der
Salzburger Festspiele am 17.
August 1954 war auch Walter
Berry unter der Leitung von
George Szell mit unter
anderen Anneliese
Rothenberger, Rudolf Schock
und – die Titelpartie
Christel Goltz - beteiligt.
Bei Liebermanns ’Die Schule
der Frauen’ sangen neben
Walter Berry: Kurt Böhme,
Anneliese Rothenberger,
Nicolai Gedda, Christa
Ludwig. Es spielten die
Wiener Philharmoniker, auch
hier unter George Szell.
Walter Berry widmete sich
dem Liedgesang, bevorzugter
Begleiter war Erik Werba,
der einzige Freund aus
Jugendtagen, aber auch mit
Irwin Gage und Rudolf
Buchbinder.
Nach seiner Karriere als
Sänger gab er
Gesangsunterricht. Eine
seiner Schülerinnen war
Angelika Kirchschlager, die
gerade neben Bryn Terfel in
Zürich in ’Sweeney Todd’ zu
sehen ist.
Viele Schallplattenaufnahmen
von Walter Berry sind
erhältlich unter
https://www.jpc.de/s/walter+berry
Margaret
Price
... am 13. April 1941
geboren /
Foto EMI
Der Spiegel schrieb in
seiner Ausgabe 48 von 1982
über den Dirigenten Carlos
Kleiber und seine Isolde:
Zitat
[…] „Bis er kommt,
dieser Schwierige,
zittern die
Veranstalter, wenn
er kommt, die
Musiker. Aber "wenn
er dirigiert, ist
alles verziehen"
("Die Welt"),
"scheint die Welt
aus den Fugen zu
gehen" ("Stuttgarter
Zeitung"). Selbst
aus der weltweit
beklagten Misere des
Wagner-Gesangs hat
er das Beste
gemacht. Die junge
walisische
Sopranistin Margaret
Price ließ sich von
ihm zu ihrem
Wagner-Debüt
überreden. Bei
unzähligen
Klavierproben, nach
guter, alter
Kapellmeister-Art,
nahm Kleiber seiner
Isolde die Angst vor
den gefürchteten
Gipfellagen dieser
stolzen Partie.
Er wollte nicht die
große Röhre, aus der
die Brunst wie aus
einer Stahlküche
schießt, sondern
"ein junges Mädchen
mit durchaus
heftigem, ja,
jähzornigem
Temperament"
(Price), kein
stimmliches
Overdrive, sondern
gepflegten Belcanto.
Jetzt hat sein
"Tristan" eine
Isolde aus Mozart
und Verdi, die noch
in der Raserei den
subtilsten Poren der
Empfindung mit
Balsam schmeichelt.“
[…]
Zitatende
|
Sie stammte aus einer
musikalischen Familie und
begann früh zu singen, obwohl
sie eigentlich
Biologielehrerin werden
wollte. Sie ließ in London
ihre Stimme als
Mezzosopranistin ausbilden,
bekam kleine Rollen an
Covent Garden zu singen und
sprang für Teresa Berganza
für den Cherubin in Mozarts
’Nozze’ ein.
Londons Oper aber wollte
Kiri Te Kanawa, so ging
Margaret Price nach Köln und
hatte mit Ponelle mit seinem
’Giovanni’ als Donna Anna
den ersten großen Erfolg als
Sopranistin.
James Lockhart hatte ihr
empfohlen, ihr Studium
fortzusetzen und ihre Höhe
weiterzuentwickeln.
Mozart wurde der wichtigste
Komponist für sie: Pamina, 'Nozze'-Gräfin,
Fiordiligi – dann aber wagte
sie sich auch an Verdi, sang
Amelia im 'Ballo', die 'Carlo'-Elisabeth
und die Desdemona.
Von Strauss war sie
Marschallin im
'Rosenkavalier' und die
Ariadne.
1984 nahm die Bayerische
Staatsoper die 'Adriana
Lecouvreur' mit ihr in der
Titelrolle neben Neil Shikov
als Moritz von Sachsen unter
der Leitung von Giuseppe
Patané - (heutzutage mit
Anna Netrebko als Adriana,
Piotr Beczała als Moritz und
Anita Rachvelishvili als
Gräfin von Boullion gerade
im Kino aus der Met erlebt
und ’Anita’ als Partnerin
von Jonas Kaufmann im
ausverkauften Kuppelsaal vor
3.600 Menschen in Hannover).
Auf Tonträger gibt es auch
Liedaufnahmen von Margaret
Price bei JPC und eine
DVD-Aufnahme von ’Aida’ mit
ihr in der Titelrolle neben
Luciano Pavarotti, Simon
Estes, Kurt Rydl, Kevin
Langan, San Francisco Opera
Orchestra unter der
musikalischen Leitung von
Luis Antonio Garcia Navarro.
Frida Leider
…. am 18. April 1888 geboren
/
Foto Naxos
Sie stammte aus einfachen
Verhältnissen, ihr Vater war
Zimmermann, die Mutter
Lehrerin, so dass
Opernbesuche nur schwer zu
finanzieren waren.
Als sie dann doch einmal als
13-Jährige in die Oper gehen
konnte, war sie vom
'Troubadour'
begeistert.
Sie machte eine
kaufmännische Lehre, fand
eine Anstellung bei einer
Bank und sang im Chor der
damals noch königlichen Oper
in Berlin. Dort entdeckte
Hugo Rüdel die Stimme, die
er zu einer professionellen
Ausbildung empfahl. Zunächst
meinte man, sie als Altistin
schulen zu sollen, da man
das dunkle Timbre erhalten
wollte.
Mehrere Lehrerwechsel
brachten keine Veränderung,
aber in der tiefen Stimmlage
fühlte sie sich nicht wohl.
Dann aber gelang es einer
erfahrenen
Koloratursängerin, ihr die
Schwierigkeiten des
Registerwechsels zu
verdeutlichen und ihr damit
Hilfen für den
Registerausgleich gab.
Eine Begegnung mit Eleonara
Duse brachte sie zu dezenten
Darstellungen der Rollen,
weg von den damals so
üblichen großen Gesten und
dem Pathos in der Sprache.
Das wurde ihr dann als
oratorienhaftes Präsentieren
der Rollen vorgehalten.
1915, als immerhin schon
27-Jährige, dann das erste
Engagement in Halle an der
Saale mit der
'Tannhäuser'-Venus.
Dann folgte Rostock mit der
Valentine in Meyerbeers
'Hugenotten', dann eine
Kundry, nachdem sie ihre
erste 'Walküren'-Brünnhilde
in Nürnberg gesungen hatte.
Ab 1918 war sie dann - nach
einer Saison in Königsberg -
bis 1925 in Hamburg
engagiert, wo sie neben der
Isolde aber auch die Gräfin
in 'Hochzeit des Figaro, die
'Troubadour'-Leonore, die
Aida und die Norma gemäß
Vertrag zu singen hatte.
Hierbei kam ihr zugute, dass
sie bei ihren Gesangstudien
das Belcantosingen pflegte,
womit sie auch die
Vorstellungen von Richard
Wagner erfüllte, diesen
Gesangstil zur Erfüllung
seiner großen Partien zu
entsprechen.
Als 35-Jährige kam dann 1923
die Verpflichtung an die
Staatsoper nach Berlin, wo
sie, wie schon 1921, eine
Isolde gesungen hatte.
Von hier aus begann 1924 die
internationale Karriere mit
– wieder der Isolde – in
London, neben ihr Lauritz
Melchior als Tristan und
Bruno Walter am Pult. Bis
1938 kehrte sie jedes Jahr
an die Königliche britische
Bühne zurück.
Ihre großen Jahre waren 1924
bis 1937, in denen sie in
aller Welt die großen
Wagner-Partien sang, so auch
die Brünnhilden an der Scala
in Mailand in italienischer
Sprache, wobei sie
feststellte, dass dies ihr
besonders gut tat, da die
Vokale ihre Kehle öffneten
und der Atem freier fließen
konnte.
Dies war wieder gut zur
Gestaltung der Dido in 'Die
Trojaner' von Berlioz und
der Herzogin von Parma in
'Faust' von Busoni.
1928 kam Bayreuth mit der
Kundry hinzu, dann zwischen
1933 bis 1937 die einzige
Brünnhilde, während da schon
Kirsten Flagstad ihre
Karriere in Bayreuth begann.
Zitat
“Ich stand im Zenit
meiner Kunst und
hatte nur den einen
Gedanken, in dieser
Aufführung
gesanglich und
darstellerisch den
Eindruck einer
unaufhörlichen
Intuition zu
übermitteln. Es ist
schwer zu erklären,
aus welchen Quellen
ich schöpfte, aber
das große Wunder
gelang mir.
Vielleicht war es
das Fegefeuer in dem
ich mich menschlich
befand, oder mein
unerschöpfliches
Talent, das die
Natur mir verliehen
hatte. Ich fühlte an
diesem Abend, daß
ich den
künstlerischen
Höhepunkt meiner
Laufbahn erreicht
hatte.“
Zitatende
Frida Leider – ’Das
war mein Teil’ –
Herbig Verlag - 1959
-
|
Die Nazi-Zeit hinterließ
Spuren.
Schon
1938 floh ihr Mann Rudolf
Deman, der Konzertmeister
der ’Oper unter den Linden’
in die Schweiz. Die Ehe mit
einem Juden führte – wie von
den Nazis verlangt - 1943
zur Scheidung. Nach dem
Krieg wurde 1946 die Ehe neu
geschlossen. Der Geiger gab
dann Konzerte und
unterrichtete wie sie an der
Hochschule für Musik in
Berlin.
In Berlin besteht eine
Gesellschaft, die sich um
die Erinnerung an die große
Sängerin bemüht.
http://www.frida-leider.de/gesellschaft.html
Franz
Mazura
... am 22. April 1924 geboren
/
Foto Bucheneinband
Zitat
Sein
Debüt wurde durch
die Kriegsjahre des
Zweiten Weltkrieges
hinausgezögert und
erfolgte nach seiner
Ausbildung durch
Fred Husler in
Detmold erst 1955
als Bassist am
Staatstheater
Kassel. In den
weiteren Jahren sang
er am Staatstheater
Mainz sowie am
Staatstheater
Braunschweig, bevor
er von 1964 bis 1987
– jetzt
hauptsächlich als
Bariton – am
Nationaltheater
Mannheim engagiert
war. Er gastierte
bei den Salzburger
Festspielen von 1960
als Cassandro in
Mozarts »La finta
semplice« und sang
dort 1970 den Don
Pizarro im
»Fidelio«. Ab 1963
war er Mitglied der
Deutschen Oper
Berlin. Gastspiele
brachten ihm an den
großen deutschen
Bühnen wichtige
Erfolge ein. 1973
schloss er einen
Gastspielvertrag mit
der Hamburgischen
Staatsoper ab.
Franz Mazura war ein
hervorragender
Wagner-Interpret,
wobei der Alberich
im »Ring des
Nibelungen« als
seine Glanzrolle
galt. Weitere
Höhepunkte in seinem
Bühnenrepertoire
waren der Don
Pizarro im
»Fidelio«, der
Scarpia in »Tosca«,
der Jochanaan in
»Salome« und der
Moses in »Moses und
Aron« von Schönberg.
Die dunkle
Klangtönung seiner
Stimme erlaubte es
ihm, zahlreiche
Basspartien zu
übernehmen. Seit
1972 war er gern
gesehener Gast an
der Opéra national
de Paris in Partien
wie König Marke in
»Tristan und
Isolde«, Wotan,
Alberich, Gurnemanz
im »Parsifal« und
Orest in »Elektra«
von Richard Strauss.
Er wirkte dort am
24. Februar 1979 in
der Uraufführung von
Alban Bergs Oper
»Lulu« in der von
Friedrich Cerha neu
bearbeiteten
dreiaktigen Fassung
in der Rolle des Dr.
Schön mit. Er sang
an der Wiener
Staatsoper, am
Teatro Colón Buenos
Aires, an der San
Francisco Opera, dem
Brüsseler Opernhaus
La Monnaie, der
Opéra Nice und der
Opéra national du
Rhin in Straßburg.
Seit 1980 ist er
Mitglied der
Metropolitan Opera
New York (Debüt als
Dr. Schön in
»Lulu«), an der er
den Klingsor wie den
Gurnemanz im
»Parsifal«, den
Alberich im »Ring
des Nibelungen«, den
Rangoni in »Boris
Godunow«, den Creon
in »Oedipus Rex« von
Strawinsky, den
Doktor im »Wozzeck«,
den Frank in »Die
Fledermaus« und 1989
den Flint in »Billy
Budd« von Benjamin
Britten sowie den
Geisterboten in »Die
Frau ohne Schatten«
sang. 1984 trat er
an diesem Haus in
einem Galakonzert
zum 25-jährigen
Jubiläum von Leonie
Rysanek mit Szenen
aus Opern von
Richard Wagner auf.
Einen der größten
Erfolge seiner
Karriere feierte er,
als er beim Israel
Festival 1974 im
antiken Theater von
Caesarea den Moses
in »Moses und Aron«
gestaltete. Weitere
Triumphe erzielte er
1975 bis 1980, 1982
bis 1985, 1988 bis
1993 und 1995 bei
den Bayreuther
Festspielen als
Klingsor im
»Parsifal«. In
Bayreuth hörte man
ihn weiter als
Biterolf
(»Tannhäuser«), als
König Marke
(»Tristan und
Isolde«), als
Alberich (1972 bis
1975), als Wanderer
(1988) und als
Gunther (1971 bis
1975, 1977 bis 1980,
1984 bis 1986) im
»Ring des
Nibelungen«. 1991
nahm er am Opernhaus
von Köln an der
deutschen
Erstaufführung der
Oper »Der Meister
und Margarita« von
York Höller teil.
In den letzten
Jahren war er vor
allem als Schigolch
(»Lulu«) u. a. an
der Metropolitan
Opera New York, der
Bayerischen
Staatsoper München,
der Opéra national
de Paris sowie am
Théâtre du Capitole
in Toulouse zu
hören. Franz Mazura
ist zu Gast an der
Opéra de Lyon, dem
Teatro alla Scala,
bei den Wiener
Festwochen sowie am
Gran Teatre del
Liceu in Barcelona.
Zitatende
Staatsoper unter den
Linden - Berlin |
In Hannover war er in der
stummen Rolle des Sir Edgar
in
Henzes
'Der
junge Lord'
zu sehen.
Gesungen hat er hier den
Abraham in der Oper
'Lot'
von Giorgio Battistelli.
Zur Zeit gastiert er an der
Lindenoper in Berlin als
Pfleger des Orest in der
Straussschen
'Elektra'
und als Hans Schwarz in die
'Meistersinger'.
Hier neben
Graham Clark als
Kunz Vogelgesang,
Adam Kutny als Konrad
Nachtigall,
Jürgen Linn als Fritz
Kothner,
Siegfried Jerusalem als
Balthasar Zorn,
Reiner Goldberg als
Ulrich Eisslinger,
Florian Hoffmann als
Augustin Moser,
Arttu Kataja als Hermann
Ortel,
Olaf Bär als Hans Foltz.
Franz Mazura ist ein
begnadeter Karikaturist.
Sein Buch
'Mit
Tusche und Notenband'
vertreibt
https://www.buchhandlung-waldkirch.de/
Ghena Dimitrova
Foto: EMI
... am 06. Mai 1941 geboren
Nach dem Studium in Sofia
und Zagreb begann ihre
Karriere 1965 gleich mit der
außerordentlich schweren
Partie der Abigaille in
Verdis ’Nabucco’.
Diese und die Turandot
wurden ihre Vorzeigepartien,
die sie von ihrem Heimathaus
Sofia in alle Welt führten.
Zwischendurch gewann sie
1968 Preise in Bussetto beim
Concours Verdi und 1969 in
Barcelona.
Dann ‘Aida’, ’Il Trovatore’,
’Tosca ’, ’Cavalleria
Rusticana’, ’Manon Lescaut’,
’Otello ’ und die Lady in
’Macbeth ’ bei den
Salzburger Festspielen 1984.
Die Darstellung der Sängerin
in englischer Sprache klingt
wie folgt:
Zitat
Ghena Dimitrova,
born on May 6, 1941,
was a powerhouse
soprano in every
possible way.
Known for a massive
instrument, she
would go on to sing
some of the heaviest
repertoire possible
throughout her
career.
Her massive voice
was recognized from
her youth when she
sang in the school
choir in her native
Bulgaria. She was
offered a spot at
the Sofia
Conservatory to
further her musical
talents and studied
under Christo
Brambarov between
1959-64.
She actually started
teaching once she
got out of the
conservatory but
wound up making a
major breakthrough
in 1967 at the
Bulgarian National
Opera in Verdi’s
“Nabucco” after a
few sopranos dropped
out of the
production.
From there she won a
prize that allowed
her to study in
Milan. She would
slowly but surely
create an
international career
that lasted her
until she retired in
2001. She died on
June 11, 2005.
Iconic Roles
Dimitrova’s
powerhouse voice was
undeniably suited to
heavier repertoire
and she shone in two
roles in particular
– Abigaile in
“Nabucco” and the
title role of “Turandot.”
Abigaile was, of
course, her breakout
role at the
Bulgarian National
Opera, and her
interpretation
famously developed
over her career, the
soprano adding an
interpolated high C
at the climax of the
cabaletta “Salgo già.”
Her work in
“Turandot” was
renowned for her
assuredness of vocal
power and it became
a vehicle for many
high profile debuts
at such houses as
the Metropolitan
Opera, Treviso, and
La Scala.
The soprano famously
said, “Turandot may
not be my favorite
part, but it shows
off the voice to
great advantage. The
way the music is
written, you need a
voice like a trumpet
to do it justice.”
Zitatende |
Eine youtube-Präsentation
zeigt die Turandot und die
Abigaille:
Zinka Milanov
... am 17. Mai 1906 geboren
/
Foto Walhall
Sie
wurde als
Zinka Kunc geboren. Sie
studierte an der
Musikakademie von Zagreb bei
Milka Ternina, in Mailand
bei Fernando Carpi, bei
Jacques Stückgold in Berlin
und bei ihrem Bruder
Borislaw Kunc in Zagreb, der
dann auch als ihr
Klavierbegleiter bei
Konzertauftritten mit
Liedprogrammen auftrat.
1927 begann ihre Karriere an
der Oper von Laibach mit der
’Troubadour’-Leonore.
Von 1931 bis 1935 war sie in
350 Vorstellungen an der
Oper von Zagreb beschäftigt,
dann folgte Prag bis 1937.
In diesem Jahr entsprach sie
einer Einladung von Arturo
Toscanini zu den Salzburger
Festspielen. Mit dem
Verdi-Reqiem hatte sie dort
einen großen Erfolg, der ihr
die Möglichkeiten zu einer
internationalen Karriere
öffnete.
Gastspiel in Wien, Gastspiel
in New York und dann ein
Verbleiben an der Met für 25
Jahre.
In dieser Zeit sang sie 13
Partien in 421 Vorstellungen
u.a. die Aida, ’Troubadour’-Leonora,
’Maskenball’-Amelia, Tosca,
Santuzza in ’Cavalleria
rusticana’ und Donna Anna in
’Don Giovanni’.
Der letzte große Auftritt im
Jahr 1966 an der Met.
Zahlreiche Aufnahmen werden
unter
https://www.jpc.de/s/zinka+milanov
angeboten. U.a auch eine
’Maskenball ’-Aufnahme von
der Met mit Josef Metterenich als René.
Richard Tauber
... am 16. Mai 1891
geboren /
Foto Haenssler
Er war das uneheliche Kind
der
Soubrette
Elisabeth Denemy
(verwitwet nach Karl
Seyfferth) und des
konvertierten jüdischen
Schauspielers und
Wiesbadener
Opern-Intendanten
Anton Richard Tauber,
der das Kind Richard 1913
adoptierte.
Dessen Studien am Hoch’schen
Konservatorium in Frankfurt
am Main in Komposition und
Dirigieren schloss sich eine
Gesangsausbildung in
Freiburg bei Carl Beines an.
Am 2. März 1913 sang er in
Chemnitz, wo Vater Anton
inzwischen Intendant
geworden war.
Antrittsrolle der Tamino.
Bereits im gleichen Jahr
folgte ein Engagement durch
Graf von Seebach an die
Hofoper in Dresden.
Hier sang er in der
Dresdener Uraufführung von
Schrekers ’Der ferne Klang’
den jungen Künstler Fritz und
im ’Kuhreigen’ von Wilhelm
Kienzel den Unteroffizier
Primus Thaller.
Die damals schon Staatsoper
Berlin genannte königleiche
Hofoper engagierte 1919 den
jungen Tenor und der konnte
auch noch einen Vertrag für
die dortige Staatsoper
abschließen.
1922 Ottavio bei den
Salzburger Festspielen.
1926 der Kalaf in Wien und
auch am Deutschen Opernhaus
in Berlin-Charlottenburg.
Gastspiel in Paris mit
Florestan und Ottavio.
1924 Bekanntschaft mit Franz
Lehar, der ihm die Rollen in
seinen Operetten
'Paganini'
'Der
Zarewitsch'
'Friederike'
'Schön
ist die Welt'
und
'Das
Land des Lächelns'
-
allein den Sou-Chong sang er
in 700 Vorstellungen -
auf den Leib schrieb, machte
ihn zum populärsten Sänger
der Zeit.
Am 20. Januar 1934 sang er
an der Staatsoper in Wien in
der Uraufführung der
'Giuditta' den Hauptmann
Octavio. Da durfte er noch
in Österreich auftreten. Das
Deutsche Reich
einschließlich Österreich
war ihm dann 1938 als
konvertierter Jude verwehrt.
Von einer langen
Auslandstournee kehrte er
auf den europäischen
Kontinent nicht mehr zurück.
In London – er erhielt 1940
die britische
Staatsbürgerschaft – widmete
er sich der Komposition
eigener Werke, gab
Gesangsunterricht,
dirigierte und inszenierte
Zellers ’Der Vogelhändler’.
1947 sang er anlässlich
eines Gastspiels der Wiener
Staatsoper in London den
Ottavio.
Richard Tauber war einer der
populärsten Sänger der 20-er
und 30-er Jahre des letzten
Jahrhunderts.
Dass seine Stimme sich -
durch seine, sich wandelnde,
Technik - veränderte, störte
niemanden.
Richard-Wagner-Verband
Ortsverband Chemnitz e. V.
Zitat
Chemnitz, den
04.02.2019
Liebe Mitglieder des
Chemnitzer RWV,
die Premiere der
Zauberflöte am
vergangenen Samstag
in der Oper Chemnitz
war ein voller
Erfolg, musikalisch
jedenfalls. Der
frisch zum
Kapellmeister
ernannte Jakob
Brenner vermochte
alle Feinheiten der
Mozart'schen Musik
herauszuarbeiten und
atmete mit den
Sängern. Allen voran
ist Siyabonga
Maqungo als Tamino
mit seinem
herrlichen lyrischen
Tenor zu nennen.
Ebenbürtig standen
ihm Markus Piontek
als Sarastro und
Andreas Beinhauer
als Papageno zur
Seite. Bei Guibee
Yang als Pamina und
Vanessa Waldhart als
Königin lief es im
ersten Akt nicht
ganz rund; beide
konnten erst im
zweiten Teil, dann
aber richtig
überzeugen. Unter
den kleineren Rollen
lieferten vor allem
Edward Randall als
Geharnischter und
Sylvia Rena Ziegler
als 2. Dame perfekte
Leistungen ab.
Die Regie von
Michael Schilhahn
war im Grunde
genommen eine
Aneinanderreihung
von banalem Klamauk,
unterbrochen von
zahlreichen
Umbaupausen und mit
unglaublich langen
Dialogen. Ihm sei es
bei seiner
Interpretation um
Artikel 1 der
Allgemeinen
Erklärung der
Menschenrechte
gegangen. Daher
durfte Monostatos
kein Mohr sein,
sondern musste den
eitlen Trottel
geben, dessen Arie
deshalb umgedichtet
werden musste (statt
"eine Weiße nahm ich
ein" war es eine
"Schöne"). Aber
warum auch die
Schlange im ersten
Bild durch einen
Affen ersetzt werden
musste, blieb ein
Geheimnis des
Regisseurs. Mit
Erstaunen konnte man
dem Programmheft
entnehmen, dass auch
ein Choreograf bei
der Produktion
beteiligt war.
Angesichts des
Geschehens auf der
Bühne wäre man von
allein nicht drauf
gekommen.
Das Bühnenbild von
Alexia Redl bediente
vor allem Klischees,
sei es nun der
Charme der
DDR-Volkskammer, ein
wandhoch gefliester
Wartesaal oder ein
Schlagbaum mit
einsamen
Wärterhäuschen als
Grenze zwischen dem
Reich der Königin
und dem von Sarastro.
Ob solche Bilder im
30. Jahr der
Wiedervereinigung
noch überzeugen, ist
eher fraglich.
Folgerichtig war der
Schlussapplaus nur
verhalten. Aber wie
immer: Machen Sie
sich Ihr eigenes
Bild, die Oper steht
allein in dieser
Spielzeit noch vier
Mal auf dem
Spielplan.
Im Namen des
Vorstandes grüße Sie
herzlich
Matthias Ries-Wolff
Vorstandsvorsitzender
Zitatende
Nächste
Vorstellungen am:
07.04.2019 Sonntag
15:00 Uhr,
12.05.2019 Sonntag
15:00 Uhr,
23.05.2019
Donnerstag 19:00
Uhr, 28.05.2019
Dienstag 10:00 Uhr |
Die
Frauenstimmen in der
neapolitanische Oper
Fortsetzung von Seite 57
Heft 23
4.3 Die Aufteilung des
Textes
Die strikte Aufteilung des
Textes in die Handlung
fortführende Recitativi
secchi und Arien ermöglichte
die Verbindung von Drama und
Musik nach den Prinzipien
der Metastasianischen
Ästhetik. Deren Ziel war es
nicht, dramatischen Vorwurf
und Musik so zu vereinigen,
daß musikalisch die Handlung
bzw. die durch sie
ausgelösten Gefühle in ihrer
Widersprüchlichkeit oder
Gemischtheit dargestellt
werden sollte. In seinem
Bestreben, positive
Eigenschaften vorbildhaft
wirken zu lassen, kam es
Metastasio vielmehr auf die
Reinheit des dargestellten
Affektes an, dessen
Vermittlung mit dem Ziele
der Gemütsbewegung beim
Zuhörer er durch die von der
menschlichen Stimme
vorgetragene Melodie
gewährleistet sah.
Als musikalische Ereignisse
sind also in erster Linie
die Arien anzusehen, die
jeweils am Ende einer Szene
der durch die Handlung
ausgelösten Affekt oder
ihren Gehalt in Form einer
Sentenz oder eines
Gleichnisses zum Ausdruck
bringen.
Das Prinzip bestand darin,
die 'primi parti' an
bevorzugten Stellen Arien
singen zu lassen, das
Kriterium ist nicht ein
inhaltliches, sondern ein
musikalisches der
Abwechslung und richtete
sich nach dem Personal der
compagnia.
Vianda Monaco gibt anhand
Metastasios 'Achille in
Sciro' ein Beispiel für die
Organisation der Arien.
I. Akt
Es beginnen le prime parti,
Deidamia, Achille
es folgen die Arien der
beiden Tenori
Ulisse und Licomede
dann
Arcade.
Am Ende kommen erneut Arien
für die primi parti.
II. Akt
Er beginnt mit den Arien der
beiden Tenori und dann ist
die Reihe an Achille und
Nearco, dem der primo uomo
Achille folgt.
Danach singt Deidamia, die
Primadonna eine Arie. Es
folgt eine Arie von Teagene,
in der eindeutigen Intention
ein chiaroscuro
hervorzubringen vor dem
Höhepunkt, der wieder Arien
von Deidamia und Achille
bringt. usw.
Zitat
"Je länger man
derartige Opern
betrachtet, um so
deutlicher wird die
Sorgfalt, mit der
die Gesangsnummern
und die Rollen
aufeinander
abgestimmt sind, um
so deutlicher wird,
daß es sich bei
diesen Opern um
sorgsam
ausbalancierte
Gebilde handelt, bei
denen jeder Eingriff
an einen Einzelteil
ein Eingriff am
ganzen ist."
Zitatende
Hucke, Helmut -
Die neaopolitanische
Tradition in der
Oper – Seite 266
In: Report of the
8th Congress New
York 1961
Band 1, Kassel 1961 |
Eine Systematik der
Ariencharaktere geben vor
allem die 'Letters on the
Italian Opera' von John
Brown (2. Aufl. London 1791)
Er unterscheidet:
Aria cantabile,
Aria di Portamento,
Aria di mezzo carattere,
Aria parlante,
Aria di bravura oder di
agilità.
Ferner finden sich in der
Literatur des 18.
Jahrhunderts Kategorien wie
Aria di collera,
Aria giocosa,
Aria d'azione.
Natürlich müssen die
Ariencharaktere im
Zusammenhang mit den
stilistischen Kategorien des
18. Jahrhunderts gesehen
werden, unter denen 'Il
patetico', 'Il cantabile,
der 'Stile di bravura' ganz
geläufig sind, und
selbstverständlich spricht
sich in Ihnen die
Systematisierungslust des
18. Jahrhunderts aus.
Für die Abfolge der Arien
sind als Kriterien 'varietà',
'chiaroscuro' und 'intreccio'
zu nennen. Die allgemeinste
Forderung, die nach
Verschiedenheit (varietà),
ist begrenzt durch das Gebot
der Einheit (unità), das im
Sinne der Dramaturgie
classique sicherlich so zu
verstehen ist, dass die
Arien ein Ganzes formen
müssen und keine Arie
entfernt werden kann, ohne
dass das Ganze zerstört
wird. Spezifizierung dieses
obersten Gebotes sind die
Forderung, die einzelnen
Arien ihrem Charakter gemäß
abzustufen (chiaroscuro =
helldunkel), also z.B. nicht
drei Arien höchsten
Affektgehaltes aufeinander
folgen zu lassen, - indem
man etwa eine Arie mit hohem
Affektgehalt oftmals durch
darauffolgende Gleichnis-
oder Sentenzarien ausgleicht
- und die nach Verknüpfung (intreccio)
eines am Drama orientierten
Kontextes.
Zitat
'Nehmen wir als
Beispiel die im
Klavierauszug
gedruckt vorliegende
Oper 'Adriano in
Sirla' von Pergolesi,
1737. Außer dem
Libretto und den
üblichen
Eifersüchteleien der
Sänger war für den
Komponisten bei
dieser Oper einer
der größten
Sängerstars aller
Zeiten, Caffarelli,
als Primo Uomo
gegeben, der aber
offensichtlich keine
Prima Donna neben
sich dulden wollte,
so daß der Part der
Seconda Donna fast
virtuoser wurde als
der der Prima und
Caffarelli selbst
als der
Hauptdarsteller
gebührend
hervortrat.
Wie Pergolesi die
verschiedenen Rollen
und ihre Arien
gegeneinander
abstufte, kann hier
nur angedeutet
werden: Die erste
Arie singt der (hier
durch eine Sängerin
dargestellte)
Secondo Uomo, sie
hat 'mezzo carattere',
die zweite gehört
bereits dem Tenor
und bedeutet
gegenüber der ersten
weniger hinsichtlich
der Virtuosität als
dadurch, daß Oboen
und Hörner zu den
Streichern treten,
eine Steigerung.
Umso mehr kommt dann
nach langem
Seccorezitativ die
Stimme des Primo
Uomo in der nun
folgenden Aria di
bravura zur Geltung.
Ihr wird sogleich
eine Arie der Prima
donna
gegenübergestellt,
dann sorgt eine Aria
di mezzo carattere
des Confidente für
das 'chiaroscuro',
sie schließt den
ersten großen
Spannungsbogen ab
und leitet zum
zweiten hin. Der
beginnt mit einer
Aria di portamento
der Seconda Donna.
Dann folgt die
zweite Arie des
Tenors, der auch
hier nur wenig
Gelegenheit zur
Entfaltung seiner
Virtuosität, dafür
diesmal aber vor der
Arie ein
Accompagnato hat.
Nachdem durch langes
Seccorezitativ
wieder für den
gebührenden Abstand
gesorgt ist, folgen
die beiden nächsten
Arien der
Hauptdarsteller.
Jetzt kommt die
Prima Donna zuerst
mit einer Aria
cantabile, die
letzte Arie des I.
Aktes ist dem Primo
Uomo vorbehalten,
ein brillates
Amoroso, in dem zum
Streichorchester
eine Solooboe tritt.
Der Anfang des II.
Aktes gehört der
Seconda Donna. Sie
hat zunächst ihre
Aria parlante und,
nachdem eine Arie
des Confidente, bei
der die Oboen mit
den Geigen colla
parte gehen, wieder
für das 'chiaroscuro'
gesorgt hat, ihre
Aria di bravura. Ihr
wird nun eine Arie
des Scondo Uomo und
dieser eine Arie der
Prima Donna
gegenübergestellt.
Es folgt eine Aria
parlante des Tenors,
wiederum mit Oboen
und Hörnern, im
Vergleich mit der
Steigerung in der
Schlußarie des
zweiten Aktes, einer
Aria parlante des
Primo Uomo mit
Hörnern und
geteilten Ochestern
con sordine, umso
wirksamer wird. Auch
der letzte Akt
beginnt mit einer
Arie der Seconda
Donna, auf die Arien
des Confidente und
des Secondo Uomo
folgen. Der Tenor
hat wiederum die
Arie vor der Nummer
der Hauptpersonen zu
singen, diese Nummer
ist ein Duett, das
Primo Uomo und Prima
Donna vereint. Es
folgt noch der
übliche Schlußchor."
Zitatende
Hucke, Helmut -
Die neaopolitanische
Tradition in der
Oper – Seite 265 -
266
In: Report of the
8th Congress New
York 1961
Band 1, Kassel 1961 |
4.4 Die Arienform
Das Ineinandergreifen von
ästhetischen Implikationen
und Theaterpraxis kam auch
bei der Arienform zum
Tragen, die fast ausnahmslos
dem Da-capo-Schema folgte.
Zitat
"Die Textunterlage
für die barocke Arie
besteht im
allgemeinen aus zwei
verschiedenen oder
sich ergänzenden
Gedanken. Dadurch,
daß die Vertonung
den ersten Gedanken
wiederholt, entsteht
die dreiteilige
A-B-A Form; in der
Opernpraxis war es
den Sängern
anheimgestellt, das
wiederkehrende A als
Da-capo
improvisatorisch
auszuzieren."
Zitatende
Lemacher, Heinrich
und Schroeder,
Hermann,
Formenlehre der
Musik, Seite 36
Mainz 1958 |
In der großen Menge der
möglichen Da-capo-Anlagen
lässt sich eine als die
beliebteste und im Zeitraum
zwischen 1720 und 1740
übliche ausmachen:
Ritornell A Ritornell A'
Ritorneil B Ritornell A A"
T-D
D-T T-D
Eine fünfteilige Anlage
also, deren Mittelteil
zumeist kürzer als der
Da-capo-Teil war; die
viermalige Wiederholung
desselben Textes mit nur
leicht veränderter Musik
konnte nur dadurch einen
Sinn bekommen, dass die
Singstimme ad hoc immer
wieder anders gestaltet und
verziert wurde.
Ganz allgemein versteht man
unter Aria einen
kunstvollen, mehrteiligen,
wechselnd gegliederten
Sologesang mit
Instrumentalbegleitung. Die
italienische Wortform geht
auf die lateinische
Pluralform 'aera' zurück und
bedeutet nichts anderes als
'Luft'.
Zitat
"Der Begriff der
Arie, wie er im 16.
Jahrhundert
vorgebildet worden
war, findet in
Caccinis 'Nuove
musiche (1602) dem
ersten
repräsentativen Werk
des stile nuovo,
einen sichtbaren
Niederschlag. Den
Inhalt der Nuove
musiche bilden
Madrigale und Arien,
jene sind
durchkomponiert und
von pathetischem
Ausdruck, diese sind
strophische Gesänge,
die dem Tanz und der
Canzonetta
nahestehen.
"
Zitatende
Gerber, Rudolf
Der Operntypus J.A.
Hasses und seine
textlichen
Grundlagen
Berliner Beiträge
zur
Musikwisssenschaft –
Bd. 2
in
MGG, Band I, Seite
613-614 |
Monteverdi hat in der
12-taktigen Canzonetta am
Anfang des zweiten Aktes des
'Orfeo' einen Anstoß für die
Entwicklung der dreiteiligen
Da-capo-Arie gegeben und in
seinem letzten Werk der 'lncoronazione
di Poppea' ist das
Schlußduett eine breit
angelegte Da-capo-Arie, die
sich in den identischen
Rahmenteilen über einem
viertaktigen Ostinato, im
Mittelteil hingegen frei
über einen Strophenbaß
entfaltet.
Die liedmäßig kurzen und
strophenliedhaften Arien
bleiben in der
venezianischen Oper für die
Kennzeichnung der sozial
tieferstehenden Figuren
gültig. Anspruchsvollere
Gestaltungen mit
Orchesterritornellen und
kunstvollen, mit Koloraturen
unvermischten
Singstimmen-Variationen über
gleichbleibenden
Strophenbässen blieben den
Heldendarstellern als den
Angehörigen der höheren
Stände vorbehalten.
Ihre Glanzzeit erlebte die
Arie in der neapolitanischen
Oper des 18. Jahrhunderts,
deren integrierender
Bestandteil sie war. Das
Grundschema ist die schon
erwähnte Fünfteiligkeit:
A A' B A A".
Zitat
"Der erste
Gesangsteil (A) wird
eingeleitet durch
ein mehr oder minder
umfassendes
Orchesterritornell,
das in
instrumentalisierter
Form das
Gesangsthema
vorwegnimmt und seit
den 1730er Jahren
oft schon eine
sonatensatzähnliche
Zweithemigkeit
darbietet, die
allerdings nicht im
Inneren der Arie
weiterwirkt, sondern
in einem
konzerthaften
Gegenüber verharrt.
Die Singstimme trägt
nach dem Abschluß
des Ritornells das
Hauptthema in
kantabler Form vor,
spinnt es frei fort
und beschließt den
Abschnitt durch
mäßige Koloraturen.
Ein Zwischenspiel
führt zur
veränderten und
erweiterten
Wiederaufnahme des
1. Gesangsteils in
einer Nebentonart
und mag als
Quasi-Durchführungsteil
gelten. Doch kommt
es auch vor, daß der
Teil B aufgrund der
affektlichen
Gesetzlichkeit in
Thematik, Taktart
und Zeitmaß mit dem
Hauptteil
kontrastiert.
Derartige durch den
Affekt bedingte
Kontrastierungen
treten gelegentlich
auch innerhalb des
Hauptteils zutage,
sofern die hier
zugrunde liegende
A-Strophe einen
Affektgegensatz
ausprägt. Das Dacapo
( = Wiederholung von
a A') ist
grundsätzlich nie
ausgeschrieben,
bedingt jedoch einen
improvisatorische
Auszierung durch den
Sänger."
Zitatende
Gerber, Rudolf
Der Operntypus J.A.
Hasses und seine
textlichen
Grundlagen
Berliner Beiträge
zur
Musikwissenschaft –
Bd. 2 in MGG, Band
I, Seite 613-614 |
Einige ausgeschriebene Arien
sind erhalten, z.B. in dem
von Franz Haböck
herausgegebenem Buch: 'Die
Kastraten und ihre
Gesangskunst', Stuttgart
1927.
Hierunter befindet sich die
von Carlo Broschi-Farinelli
ausgezierte Arie "Quell'
usignolo" aus der Oper 'Merope'
von Geminiano Giacomelli.
Anders steht es natürlich um
die Arien, die für die
Virtuosinnen geschrieben
wurden, deren behutsame
Rekonstruktion eine
reizvolle Aufgabe der
Zusammenarbeit von
Musikologen, Veranstaltern
und Sängerinnen sein könnte.
Um sich mit den Originalen
der Opern der
neapolitanischen Schule zu
beschäftigen, deren Reprints
ich im lnstituto Storico
Germanico, Sezione Storia
della Musica in Rom
eingesehen habe, sind große
Geduld, kryptologische
Kenntnisse und viel Zeit
erforderlich.
Vor allem auch die
Fähigkeiten der Kopisten,
die leider nahezu
ausgestorben sind, diese oft
sehr eilig hingeworfenen
Noten für uns leserlich zu
machen, aus alten Schlüsseln
in heute gebräuchliche zu
transponieren, um diese
zweifellos reizvolle Musik
wieder zum Klingen zu
bringen.
Zwei Hasse-Gesellschaften
(in Bergedorf bei Hamburg
und in Fürstenfeldbruck)
bemühen sich um die
Sichtung, Aufarbeitung und
Wiederbelebung der Werke des
Meisters.
Als Schlussbemerkung unter
das Kapitel 'Arie' sei eine
Passage aus der Einleitung
zu Reinhard Strohms Buch
'Die italienische Oper im
18. Jahrhundert' eingefügt,
die das Bedauern, das auch
mich beim Anblick dieser
Noten bewegt, zum Ausdruck
bringt:
Zitat
"Die einzigen
Überreste von
nenneswertem
Umfange, die das
italienische
Musiktheater
früherer Zeiten
hinterlassen hat,
sind die aus Stein;
die Noten, Texte und
Bühnenbildentwürfe
vergilben auf dem
Papier und alles
übrige ist verhallt
und vergangen."
Wenn es Maria Callas
gelang, die Kunst
Vincenzo Bellinis
wieder zu beleben,
wenn es Marylin
Horne gelang, die
Seria-Opern Rossinis
wieder attraktiv zu
machen, warum sollte
es gut ausgebildeten
Sängerinnen nicht
gelingen, den 'Divino
sassone' wieder ins
Bewußtsein zu
bringen, wenn ihnen
interessierte
Dramaturgen, Theater
und Medien die
Möglichkeiten böten?
Zitatende
Strohm, Reinhard
Die italienische
Oper im 18.
Jahrhundert –
Wilhelmshaven 1979 |
Fortsetzung folgt
Die deutschen Musiktheater
Theater & Philharmonie
Thüringen
Theater und Philharmonie
Thüringen (TPT) ist ein
Fünfspartentheater im
Freistaat Thüringen, das aus
der Fusion des
Landestheater Altenburg
mit den Bühnen der Stadt
Gera im Jahr 1995
entstand.
Der ursprüngliche Name nach
der Fusion war
Altenburg-Gera Theater GmbH.
2006 erfolgte die
Umbenennung in TPT
Theater&Philharmonie
Thüringen GmbH.
Mit circa 150.000 Besuchern
jährlich ist es das Theater
mit den meisten Zuschauern
in Thüringen.
Das Gebiet Ostthüringen
umfasst die flache Ebene um
die Stadt Altenburg, den
Flusslauf der Gera bis in den
südlichen Teil das Gebiet um
Schleiz, Zeulenroda und die
Stadt Greiz im Osten.
Es ist geprägt von bergigen
Hügelketten, Flachland,
Wiesen und Weideflächen.
Besonders interessant ist
dieses Gebiet durch seine
zahlreichen Fürstenschlösser
und idyllischen
Bauerndörfer.
Sehr zu empfehlen sind für
Kurztripps die Städte Gera
und die Kartenspielstadt
Altenburg mit seinem
komplett restaurierten
Stadtkern und dem
Residenzschloss.
Musiktheater in Altenburg
Das
Landestheater
Altenburg
ist ein
Mehrspartentheater
in
Altenburg im
Rahmen von
Theater &
Philharmonie
Thüringen.
Als
Spielstätten
werden das
Große Haus
mit knapp
500 Plätzen
sowie das
Heizhaus und
das Theater
unterm Dach
genutzt.
Die
Theaterjahre
vor 1871
Nach dem
Tod von
Friedrich
III.
(Sachsen-Gotha-Altenburg)
kam
Altenburg an Herzog
Ernst II.
(Sachsen-Gotha-Altenburg).
Im
ehemaligen
Schlossgartentheater
kamen etwa
1772–1828
Opern und
Melodramen
der
Gothaischen
Hofkapellmeister
Gottfried
Heinrich
Stölzel und
Georg Anton
Benda zur
Aufführung,
z. B. 1775
Bendas
Melodramen
Ariadne auf
Naxos und
Medea.
Nicht
nur Frauen
hatten es
schwer am
Hof
Friedrichs
II., auch
deutsche
Dichter und
Denker waren in
Sanssouci
nicht häufig
zu sehen.
Kant lebte
in
Königsberg,
Herder ging
nach Weimar
und neben
Goethe, der
zu
Lebenszeit
Friedrichs
schon den
'Werther'
und den
'Götz'
veröffentlichte,
spielten die
Theater
Schillers
'Räuber', 'Fiesco',
'Kabale und
Liebe'.
Musiker,
Komponisten
hatten
dagegen
Zutritt:
Flötenlehrer
Johann
Joachim
Quantz,
Franz Benda
und Johann
Gottlieb
Graun
spielten im
Musikleben
in
Rheinsberg,
Potsdam und
Berlin eine
wichtige
Rolle
wie auch
Friedrichs
Hofmusiker
Carl Philipp
Emanuel
Bach, der
ein Treffen
mit Johann
Sebastian
Bach 1747 in
Sanssouci
arrangierte.
An
Schauspielern
gastierte
hier um 1742
für längere
Zeit
Friederike
Caroline
Neuber mit
ihrer
Theatergruppe.
Sie
reformierte
das Theater.
Weg von den
Harlekinaden,
dem
Hanswurst,
dem
Stehgreifspiel,
wo jeder
reden
konnte, was
er wollte,
ohne
Rücksicht
auf die
Mitspieler
zu nehmen.
Anschlüsse
passten
nicht, die
Kollegen stan-
den da, sie
wussten
nicht, wie
es
weitergehen
sollte.
Die
Hauptsache
war der Gag,
den der
gerade
Spielende
ins Publikum
geworfen
hatte.
Heute
versinkt die
Nds.
Staatstheater
Hannover
GmbH in Jux
und Dollerei
und bekommt
für 'Die
Edda’ auch
noch den
'Faust',
eine
Auszeichnung,
die der
Deutsche
Bühnenverein
vergibt. Das
sagt doch
alles!
Damals
machte
Hannover
eine gute
Figur.
Caroline
Neuber
schrieb:
Zitat
''Hier
habe
ich
bessere
Kenner
von
deutschen
Trauerspielen
angetroffen,
als
ich
vermuten
konnte.
Es
sind
in
etlichen
Jahren
sehr
viele
Komödianten
hier
gewesen,
worunter
auch
sonderlich
die
Braunschweigischen
mit
dem
berühmten
Harlequin
Müller
zu
rechnen;
diese
alle
haben
hier
die
Leute
so
satt
gemacht,
daß
sie
bei
unserm
Anfang
gar
sparsam
kamen,
dabei
haben
jene
auch
eine
schöne
Lebensart
geführt,
so
daß
man
uns
nicht
eines
Talers
Wert
ohne
Geld
vertraute.
Da
wir
aber
unsre
sogenannten
Verse-Komödien
anfingen
und
die
neuen
Kleider
anzogen,
kam
es
bald
anders.
Die
zur
hiesigen
Landesregierung
stellten
Geheimen-Räte
machten
den
Anfang,
und
weil
es
denen
gefiel,
folgten
die
übrigen
vom
Adel
und
alle
Vornehmen
bald
nach,
und
nun
gesteht
jedermann,
sie
haben
dergleichen
noch
nie
gesehen.
Hingegen
der
Pöbel.
welcher
den
vorigen
Komödianten
Nahrung
gegeben,
kann
sich
noch
nicht
darein
finden,
weil
man
nicht
genug Gelegenheit
hat
grobe
Possen
zu
machen.''
Zitatende
Devrient,
Eduard
Geschichte
der
deutschen
Schauspielkunst
Bd.
1 –
Seite
288
|
Von Gotha
aus kommend
gastierte
Konrad Ekhof
- am 12.
August 1720
geboren – in
Altenburg.
Nach
mehreren
Tätigkeiten
als
Schreiber,
die der Sohn
eines
Hamburger
Schneiders
annahm,
erfuhr er
von der
Suche des
Johann
Friedrich
Schönemann
nach jungen
Schauspielern
für ein
Theaterunternehmen
in Lüneburg.
Er wurde
engagiert
und am 15.
Januar 1740
gab er im
Rathaus der
Lüneburger
Ritterakademie
sein
Schauspieldebüt
in der Rolle
des Xiphares
in Racines
Trauerspiel
'Mithridates'.
Während der
Zeit bei der Schönemann'schen
Truppe
erwarb er
sich ein
großes
Repertoire
und viel
Erfahrung,
dass er zu
einem
Menschendarsteller
heranreifte.
Sein
Äußeres war
allerdings
für
Liebhaberrollen
weniger
geeignet. Er
war
kleinwüchsig,
die
Schultern
hochgezogen,
der
Knochenbau
eckig. Wenig
Anmut also,
auch in
seinen
Gesichtszügen,
die aber
mit
zunehmendem
Alter einen
energischen
Ausdruck
annahmen.
Er war also
zwangsläufig
auf die
Macht des
Wortes
festgelegt,
keine
Gefälligkeit
der
Erscheinung
in Haltung
und Bewegung
kam ihm zu
Hilfe.
Bemerkenswert
eindringlich
sei die
Wirkung
seiner Augen
gewesen - so
jedenfalls
Iffland, der
Schauspielerkollege,
der dann,
als die
Truppe in
Gotha
aufgelöst
wurde nach
Mannheim
ging und
dort unter
Dalbergs
Theaterleitung
die
Schiller'schen
Werke der
ersten
Epoche auf
die Bühne
brachte:
'Die
Räuber', 'Fiesco',
'Kabale und
Liebe'.
Dies
Erscheinungsbild
erklärt,
dass Ekhof
besonders in
Rollen des
französischen
Lustspiels,
in denen er
häufig
auftrat,
Erfolg beim
Publikum
hatte wie
auch
besonders
bei der
ernsten
Gattung des
Schauspiels,
den
Charakterrollen.
Die Schönemann'sche
Truppe wurde
an den Hof
von
Mecklenburg-Schwerin
mit
permanentem
Vertrag
engagiert,
erhielt also
ein festes
Gehalt und
konnte das
Wanderleben
aufgeben.
Man hatte
Zeit für
Proben, für
die
Vorstellungen
und konnte
sich auch
den sozialen
Problemen
der
Schauspieler
widmen.
Zunächst
gründete man
am 28. April
1753 eine
Akademie, um
in
gründlicher
und genauer
Untersuchung
festzustellen,
wer, welche
Rollen, wie
spielen
könnte.
Trotz aller
segensreichen
Überlegungen,
die
Schauspieler
zu einer
ernstlichen
und
gründlichen
Betrachtung
ihrer Kunst
zu führen,
scheiterte
das Projekt,
Ekhof trat
am 15. Juni
1754 vom
Vorsitz
zurück und
die Akademie
wurde
aufgegeben.
Schönemann
jedoch
räumte Ekhof
Freiräume
bei der
Leitung
seiner
Truppe ein,
ließ ihm
freie Hand
bei der
Spielplangestaltung
und der
Probenplanung.
Gestört
wurde die
Arbeit durch
einen Herrn
Löwen, der
als
Schriftsteller
um die
Tochter
Schönemanns
warb und
somit nicht
entfernt
werden
konnte.
Im Juni 1757
verließ
Ekhof die
Schönemann'sche
Truppe und
ging nach
Danzig zu
Franz Schuch,
der ein
festes
Repertoire
bevorzugte
und nicht
seine Leute
drei neue
Stücke in
einer Woche
spielen
ließ. Lange
konnte
dieses
Format nicht
durchgehalten
werden, denn
das
Stehgreifspiel
zog immer
wieder das
Publikum an.
Alles
schwelgte
wieder in
Zügellosigkeit.
Aber die
'Triumphe
der
Gemeinheit'
waren nicht
von Dauer,
bald war das
Publikum den
groben Unfug
satt und
blieb den
Possen fern.
1764 wandte
sich Ekhof
der Konrad
Ernst
Ackermann
Gesellschaft
zu. Die
Truppe war
so
erfolgreich,
dass sie
sich in
Hamburg ein
eigenes
Schauspielhaus
- anstelle
des alten
Opernhauses
am
Gänsemarkt -
errichten
ließ,
welches am
31. Juli
1765
eröffnet
wurde. Mit
der
Eröffnung
1767 kam es
auch zu
einer
äußerst
fruchtbaren
Zusammenarbeit
zwischen dem
als
Dramaturg
für das
Theater
tätigen
Aufklärer
Gotthold
Ephraim
Lessing und
Ekhof,
welcher hier
den
Höhepunkt
seines
Schaffens
erreichte.
Allerdings
ging das
Theater in
Konkurs und
die Truppe
musste das
Wanderleben
fortsetzen.
Eine
Zwischenstation
war Weimar,
wohin die
Schauspieler
auf
Einladung
der Herzogin
Anna Amalia
verpflichtet
wurden. Der
Schloss- und
Theaterbrand
vom 6. Mai
1774
beendete die
große Zeit
am Weimarer
Musenhof.
Am 2.
Oktober 1775
gründete
Herzog Ernst
II. in Gotha
das erste
deutsche
Hoftheater
mit einem
festen
Schauspielerensemble,
dem Conrad Ekhof und
Heinrich
August
Ottokar
Reichard als
Theaterdirektoren
vorstanden
und in dem
August
Wilhelm
Iffland
seine
Schauspielkarriere
begann. Hier
wollte Ekhof
auch eine
Pensions-
und
Sterbekasse,
die erste
Altersvorsorge
für
Schauspieler
überhaupt,
einrichten.
Sein Tod im
Jahre 1778 -
dem ’Vater
der
Schauspielkunst’
-
verhinderte die
Umsetzung
der Pläne,
worauf das
Schauspiel
dort
geschlossen
wurde und
das Ensemble
nach
Mannheim
ging. Es war
gefragt und
agierte
gemäß
Goethes
'Regeln für
Schauspielkunst'.
Weimar,
etwa 100 km
weiter im
Westen von
Altenburg in
Thüringen
gelegen,
eröffnete
sein
Hoftheater
am 07. Mai
1791.
Es war eine
Frau, die
sich
nachhaltig
für die
schönen
Künste im
Herzogtum
Sachsen-Weimar-Eisenach
einsetzte.
Anna Amalia
(1739–1807),
Tochter des
Herzogs Karl
I. von
Braunschweig-Wolfenbüttel,
aus der
Familie der
Welfen wurde
am 16. März
1756 nach
Weimar mit
Herzog Ernst
August II.
Konstantin
verheiratet.
Zwei Söhne
gingen aus
dieser Ehe
hervor, Carl
August und
Friedrich
Ferdinand
Constantin,
der erst
nach dem Tod
des Vaters
am 28. Mai
1758 im
September
des Jahres
geboren
wurde.
Als Vormund
der beiden
Söhne
versuchte
Anna Amalia
selber gegen
die
Beharrungskräfte
der Räte zu
regieren,
Reformen
durchzusetzen,
musste aber
den Kindern
- bedingt
durch die
Kosten des
siebenjährigen
Krieges -
leere Kassen
übergeben,
als sie sich
bei deren
Volljährigkeit
aus der
Regentschaft
zurückzog.
Als einer
der Lehrer
der jungen
Prinzen war
1772
Christoph
Martin
Wieland
hinzugekommen,
der auch in
Weimar
blieb, als
die Söhne
selbst
bestimmten.
Goethe kam
1775
aufgrund der
Bekanntschaft,
die der
Herzog mit
ihm in
Darmstadt
gemacht
hatte, nach
Weimar.
1774 war das
Hoftheater
nach dem
Brand im
Schloss
aufgegeben
worden -
gezeigt
wurde danach
im kleinen
Rahmen
Liebhaber-
oder
Gastspieltheater
auswärtiger
Truppen zur
Belustigung
der
Hofgesellschaft.
Für 1791
entschloss
sich Carl
August ein
eigenes
Ensembletheater
unter der
Leitung von
Goethe
einzurichten,
wofür seit
1779 ein
entsprechendes
Gebäude zur
Verfügung
stand.
Unter
Goethes
Intendanz
entwickelte
sich das
Weimarer
Hoftheater
zu einer der
führenden
Bühnen
Deutschlands.
Zur
Eröffnung
spielte man
Ifflands
'Die Jäger'
- dann kamen
die
Dramatiker
der Zeit in
die Stadt,
sie nahmen
Einfluss auf
die
Produktionen,
man spielte
die Werke im
Sinne der
Autoren.
In Altenburg
gab man
neben den
Stücken des
jungen
Lessing auch
Werke von
Diderot. Als
1779 das
Theater im
Schlosspark
geschlossen
wurde, gab
es einen
Aufschwung
bürgerlicher
Initiativen.
Die später
„Altes
Komödienhaus“
genannte
Bühne in der
Pauritzer
Gasse
(1783–1842)
wurde von
Bürgern der
Stadt
Altenburg
aus einer
Scheune in
ein
„städtisches
Theater“ mit
ca. 700
Plätzen
umgebaut -
einschließlich
neuartiger
bühnentechnischer
Einrichtung.
Das
„Herzogliche
Hoftheater“
1871–1914
Mitte des
19.
Jahrhunderts
wurden die
Altenburger
Spielstätten
den
Ansprüchen
des
Publikums
nicht mehr
gerecht:
1868 sprach
sich Herzog
Ernst I. für
die Erbauung
eines
Theaters in
Altenburg
aus. So
wurde
1869–1871
das „Neue
herzogliche
Hoftheater“
von
Architekt
Otto
Brückwald,
einem
Schüler
Sempers, im
Stil der
Neorenaissance
erbaut mit
drei Rängen
(Empore,
Balkon) und
Proszeniums-
und
Mittellogen
sowie einem
runden
Deckenplafond.
1882
erfolgte der
Anbau des
Magazins,
1895 wurde
das
Verwaltungsgebäude
angebaut und
die
Gasbeleuchtung
durch eine
elektrische
Anlage
ersetzt.
1904/05
wurde das
Theater
umgebaut:
Neu hinzu
kamen eine
mondäne
Innenausstattung
mit
beeindruckenden
Deckengemälden, goldenen
Verzierungen
und rot
gepolsterten
Sitzen im
großen Saal.
Durch den
Anbau des
Foyertraktes
im Stile des
romantisierenden
Klassizismus
mit neuer
Fassade
erhielt das
Theater
neben der
veränderten
Freitreppe
ein
Kassenfoyer,
ein
Hauptfoyer
sowie die
Einrichtung
zusätzlicher
Aufgänge für
die Ränge.
Das Theater
wurde
gleichzeitig
mit einer
Gasbeleuchtung
ausgestattet.
Das
„Landestheater“
Altenburg
1918–1932
Nach
Abdankung
von Herzog
Ernst II.
wurde das
Fürstentum
1918 zum
Freistaat
Sachsen-Altenburg
und
schließlich
1920 dem
Land
Thüringen
zugeordnet.
Auf Grund
der
zunehmenden
Auswirkungen
der
Inflation
sparte 1925
die
Thüringische
Landesregierung
die
finanziellen
Staatszuschüsse
ein,
woraufhin
sich in
Altenburg
die
„Vereinigung
der
Theaterfreunde“
auf Anregung
des
Musiklehrers
und
Schriftstellers
Karl Gabler
gründete. Es
gelang,
gegen alle
Abbaupläne
der
Regierung,
Einspruch zu
erheben und
damit eine
Schädigung
Altenburgs
in diesem
wichtigen
Kulturzweig
zu
verhindern.
1927/28 kam
es zur
Fusion mit
dem
Reußischen
Theater
Gera, die
aber vor
Ablauf des
Probejahres
wegen
Unwirtschaftlich keit
wieder
gelöst
wurde. |
1933–1989
Nach den Wirren des
Dritten Reichs wurde
in den
Nachkriegsjahren
seitens Partei- und
Staatsführung Wert
darauf gelegt, dass
auf dem Theater die
großen
gesellschaftlichen
Auseinandersetzungen
aufgearbeitet und
ausgetragen wurden.
Das Theater sollte
sich zum „wahren
Volkstheater'“
entwickeln, d. h. zu
einem
„sozialistischen
Theater“, fernab von
„Amüsiertheater im
üblichen Sinne“
1989 – heute
Das Landestheater
Altenburg
fusionierte 1995 im
Zuge einer vom Land
Thüringen
veranlassten
Neustrukturierung
mit den Bühnen der
Stadt Gera zum
„Theater
Altenburg-Gera“.
Dieses wurde 2006 in
„Theater
& Philharmonie
Thüringen“
umbenannt. Der
Altenburger Teil
firmiert wieder
unter dem früheren
Titel „Landestheater
Altenburg“. Als
sogenanntes
Mehrspartentheater
fördert es sowohl
Musiktheater als
auch
Schauspiel,
Ballett und
Konzerte. In dem
ihm angeschlossenen
Heizhaus
werden insbesondere
auch experimentelle
Produktionen
gefördert, und im
Theater unterm Dach
finden
Kindervorstellungen
und
Puppentheater
statt. Insgesamt
werden jährlich etwa
300
Vorstellungen
angeboten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Landestheater_Altenburg#Das_%E2%80%9EHerzogliche_Hoftheater%E2%80%9C_1871%E2%80%931914
Fortsetzung folgt
mit Theater Gera |
Zitat
Hohe Kosten, hohe
Risiken
Das Schauspielhaus
in Düsseldorf ist in
die Jahre gekommen.
Die Gebäudetechnik,
das Dach und die
Fassade müssen
umfassend saniert
werden. In allen
drei Bereichen
stellte sich heraus,
dass die
ursprünglichen
Kostenschätzungen
nicht gehalten
werden konnten. Die
Sanierung des
architektonisch
ebenso ansprechenden
wie anspruchsvollen
Gebäudes wird um
mehrere Millionen
Euro teurer als
geplant.
Düsseldorf. Das
Schauspielhaus in
Düsseldorf erbaut
zwischen 1965 und
1970, gilt mit
seinem geschwungenen
Baukörper und seinen
charakteristischen
Fassadentafeln als
ein
architektonisches
Wahrzeichen der
Stadt. Seit fast 20
Jahren steht es
unter Denkmalschutz.
Jetzt muss es
umfassend saniert
werden. Die dafür
ursprünglich
geplanten 11,2 Mio.
Euro reichen jedoch
nicht aus. Im Herbst
2016 wurde bekannt,
dass 20.9 Mio. Euro
nötig sein werden,
um die
Gebäudetechnik auf
den neuesten Stand
zu bringen. Das Land
NRW und die Stadt
Düsseldorf tragen
die Kosten jeweils
zur Hälfte.
8.4 Mio. Euro der
ermittelten
Mehrkosten von 9.7
Mio. Euro sind
’Sowieso-Kosten’ -
Kosten, die bei
korrekter Planung
auf jeden Fall
angefallen wären.
Besonders hohe
Abweichungen von der
ursprünglichen
Kalkulation gab es,
weil notwendige
Durchbrüche von der
Fachfirma nicht
eingeplant worden
waren, weil die
Lüftungsplanung zur
Zeit der
Projektvorbereitung
noch nicht genehmigt
und deshalb ungenau
war, weil
wesentliche Teile
des Gewerkes Elektro
und IT bei der
Vorbereitung nicht
berücksichtigt
worden waren und
später klar wurde,
dass Teile der
Elektroanlage wegen
TÜV-Anforderungen
vollständig erneuert
werden mussten.
Kurzum: Die Planung
war mangelhaft und
musste nachgebessert
werden. Zudem
stiegen die
Nebenkosten und der
Wechsel des
Projektsteuerers
verursachte weitere
Kosten. Zu den
Sanierungskosten für
die Gebäudetechnik
kommen noch weitere
hinzu.
Ein Gutachten hat
nämlich gezeigt,
dass auch das Dach
und die Fassade
sanierungsbedürftig
sind. Diese
notwendigen
Maßnahmen sollten
zügig angegangen
werden. damit das
Haus nicht zu einem
späteren Zeitpunkt
erneut geschlossen
werden muss. Auf 15
Mio. Euro belief
sich die erste
Kostenschätzung für
die Dach- und
Fassadensanierung.
Doch schon die
Abbrucharbeiten
wurden rund 600.000
Euro teurer als
veranschlagt.
Die Stadt sieht
dafür den Hauptgrund
in der guten
Konjunktur im
Baugewerbe.
Weitere Kosten
fallen an, weil die
Kassenhäuschen
abgerissen werden
und damit der
Eingangsbereich neu
gestaltet wird. Die
auskragende
Kellergeschossdecke
muss abgedichtet
werden, das Dach
soll, nachdem die
Denkmalschutzbehörde
ihr Okay gegeben
hat, begrünt werden,
die Müllcontainer
erhalten einen
Sichtschutz, neue
Elektrotrassen
werden verlegt, die
äußeren Stützwände
saniert, der
Blitzschutz wird
erneuert. Insgesamt
belaufen sich die
veranschlagten
Kosten auf 18.95
Mio. Euro.
Ob dies das Ende der
Fahnenstange ist?
Dem Bund der
Steuerzahler ist die
Aussage des
städtischen
Rechnungsprüfungsamts
gegenwärtig: Im März
2018 warnte es vor
hohen Termin- und
Kostenrisiken", da
der Zeitrahmen eng
gesteckt ist.
Zusätzlich
bemängelten die
Rechnungsprüfer,
dass Kosten von gut
2 Mio Euro nicht
belegt oder nur
geschätzt sind.
Außerdem warnten sie
vor weiteren
Risiken, weil nicht
alle erforderlichen
Sanierungsarbeiten
im Terminplan
aufgeführt seien,
weil man bei der
Demontage der
Fassadenteile im
September 2017
zeitlich im
Rückstand gewesen
sei und weil
Baustelleneinrichtung
und -Logistik
problematisch werden
könnten.
Nach letztem Stand,
im Juli 2018, seien
die Arbeiten im
Zeitplan, so die
Stadt Düsseldorf.
Ende 2019 soll die
Sanierung des
Schauspielhauses
beendet sein.
Bärbel Hildebrand -
hildebrand@steuerzahlter-nrw.de
DER BUND DER
STEUERZAHLER MEINT
Sanierungen im
Bestand beinhalten
immer das Risiko
unliebsamer
Überraschungen. Umso
wichtiger ist es.
sorgfältig zu
planen, die Kosten
gewissenhaft zu
schätzen und sich
nicht zeitlich unter
Druck zu setzen.
Sonst wird's teuer
für die
Steuerzahler.
Zitatende
Zitatende
Auszug aus dem
Schwarzbuch vom Bund
der Steuerzahler –
Ausgabe 2018
|
Zitat
DEUTSCHER KULTURRAT
Schindluder mit
Selbständigkeit
Der Deutsche
Kulturrat,
Spitzenverband der
Kulturverbände, dem
auch die GDBA
angehört, verlangt
von Politik und
Verwaltung, die
Selbständigkeit im
Kultur- und
Medienbereich zu
sichern und
gleichzeitig
Scheinselbständigkeit
entschieden
entgegenzutreten.
In einer
Stellungnahme, an
der die GDBA
mitgearbeitet hat,
schreibt der
Kulturrat,
Künstlerinnen und
Künstler sowie
andere im Kultur-
und Medienbereich
Tätige hätten
ähnlich anderen
Freiberuflern und
abhängig
Beschäftigten das
Recht und den
Anspruch auf
angemessene
Vergütung sowie
adäquate
Arbeitsbedingungen.
In der Tat ist die
Arbeitswelt im
Kultur- und
Medienbereich durch
unterschiedliche
Formen der
Erwerbstätigkeit
geprägt. Im
Vergleich zu anderen
Branchen zeichnet
sie sich durch einen
hohen Anteil an
Selbständigen unter
den Erwerbstätigen
aus.
Die Angehörigen
vieler Berufsgruppen
aus dem Kultur- und
Medienbereich
arbeiten selbständig
und sind, sofern die
Kriterien erfüllt
sind, in der
Künstlersozialversicherung
versichert - auch
dann, wenn die
Betreffenden für
längere Zeit
ausschließlich für
einen Auftraggeber
arbeiten, weil der
Umfang des Auftrags
dies gebietet.
Überdies gehört die
Selbständigkeit
oftmals zum
Selbstverständnis.
Kultur- und
Medienunternehmen
bzw. Kultur- und
Bildungseinrichtungen
benötigen
Spezialistinnen und
Spezialisten für
begrenzte Zeiträume
und spezifische
Aufgaben.
Spezialisierte
Freiberuflerinnen
und Freiberufler
können optimale
Lösungen bieten.
Neben der
gewünschten und
selbstgewählten
Selbständigkeit gibt
es im Kultur-und
Medienbereich aber
auch
Scheinselbständigkeit.
Der Geschäftsführer
des Kulturrats, Olaf
Zimmermann, beklagt,
dass „in nicht
wenigen Fällen mit
dem Instrumentarium
der Selbständigkeit
auch Schindluder
betrieben« werde:
Wenn Erwerbstätige
nur für einen
Auftraggeber tätig,
in den betrieblichen
Ablauf eingebunden
und weisungsgebunden
sind, wenn sie an
vom Auftraggeber
bestimmten Orten
arbeiten und in
kurzen Abständen
über ihre Arbeit
Bericht erstatten
müssen, dann handelt
es sich um
Scheinselbständigkeit.
Der Deutsche
Kulturrat will
Scheinselbständigkeit
entgegentreten.
Ein Grund für
Scheinselbständigkeit
im Kultur- und
Medienbereich ist
der Mangel an
Stellen für abhängig
Beschäftigte. Dies
gilt unter anderem
für öffentlich
geförderte Kultur-
und Medienbetriebe,
die feste
Stellenpläne haben.
Um die Aufgaben zu
erfüllen, werden
Erwerbstätige zwar
als Selbständige
beauftragt, sind
aber so intensiv in
den betrieblichen
Ablauf eingebunden
und
weisungsabhängig,
dass es sich um
Scheinselbständigkeit
handelt.
Der Deutsche
Kulturrat hat
deswegen die
öffentliche Hand
aufgefordert,
geförderte
Einrichtungen so
auszustatten, dass
diese mit abhängig
Beschäftigten
arbeiten können.
Ausreichende
Personalmittel sind
eine wichtige
Voraussetzung für
erfolgreiche Arbeit.
Das schließt nicht
aus, mit
Freiberuflerinnen
und Freiberuflern
inhaltlich und
zeitlich befristet
zusammenzuarbeiten,
wenn sie ihr
Spezialwissen
einbringen und
weisungsunabhängig
sind. Was die
Honorierung angeht,
müssen hier die
öffentliche Hand und
gemeinnützige
Stiftungen eine
Vorbildrolle für
angemessene
Vergütung einnehmen.
Notwendig bleibt
auch die Beseitigung
von Unsicherheiten
bei der Einordnung
von Erwerbstätigen
als abhängig
Beschäftigte oder
Selbständige. Bei
Betriebsprüfungen
der Deutschen
Rentenversicherung
werden
unterschiedliche
Auffassungen
vertreten.
Teilweise sind die
Prüferinnen und
Prüfer mit den
Besonderheiten des
Kultur- und
Medienbereiches
nicht so vertraut.
Das führt teilweise
dazu, dass
Selbständige in die
abhängige
Beschäftigung
gedrängt werden oder
dass statt mit
Selbständigen mit
abhängig
Beschäftigten
gearbeitet wird.
Selbständige
verlieren so
Auftraggeber, was
ihre Existenz
bedrohen kann.
Andere Auftraggeber
behalten bis zur
endgültigen
Statusfeststellung
einen Teil des
Honorars ein, um
gegebenenfalls
nachträglich
anfallende
Sozialabgaben
entrichten zu
können.
Dies geht letztlich
zu Lasten der
Auftragnehmer. Der
Deutsche Kulturrat
hat daher die
Sozialversicherungsträger
aufgefordert, bei
der Erarbeitung der
Besprechungsergebnisse
den Sachverstand aus
den Verbänden
einzubeziehen.
Die Gewerkschaften
und Berufsverbände
sowie die
Branchenverbände aus
dem Kultur- und
Medienbereich bieten
ihre Expertise aus
der konkreten
Arbeitswelt an, um
sachgerechte
Lösungen zu
entwickeln, die den
Spezifika der
jeweiligen Branchen
Rechnung tragen.
ALG-REFORM AB 2020
In der letzten
Bühnengenossenschaft
berichteten wir über
die mit dem
Qualifizierungschancengesetz
erreichte Reform des
ALG - und damit über
einen Erfolg des
Deutschen Kulturrats
und seiner
Mitgliedsorganisationen.
Aufgrund von
Nachfragen bleibt
nachzutragen, dass
das Gesetz erst zum
1. Januar 2020 in
Kraft tritt. Bis
dahin gilt die
bisherige Regelung.
Zitatende
Auszug aus Heft 1/19
–
Fachblatt der
Genossenschaft
Deutscher
Bühnenangehöriger
|
E-Mail-Verkehr
’Nichtübernahmen’
Liebe Frau XXX,
so nebenbei hörte
ich, dass von den 35
jetzt unter festem
Vertrag stehenden
Solisten nur 7 (in
Worten sieben)
übernommen werden.
Haben Sie da nähere
Informationen?
Schlimm, dass 'Was
ihr wollt' nur fünf
Mal gegeben wurde.
Wenn man bedenkt,
der musikalische
Aufwand für den
Einzelnen und dann
auf der Bühne und im
Orchester und die
szenische Probenzeit
und was noch so
dranhängt z.B.
Malvolios
Gelb-Geschmiere und
das technisch
aufwendige - weil
begehbare -
Bühnenbild aus
Pappkartons.
Da bin ich auf
'Faust' und 'Die
Gezeichneten'
gespannt.
Schönes Wochenende -
Ihre ML Gilles
E-Mail
Liebe Frau Gilles,
schön, dass Sie das
Thema "Opernhaus"
und Entlassungen
angesprochen haben.
Ich weiß das leider
schon seit einiger
Zeit und habe mich
schon wahnsinnig
aufgeregt.
"Was Ihr wollt" habe
ich mir schon gar
nicht angeschaut,
bin kein großer
Freund von Trojahn.
Auch wenn mein
"lieber" XXX
mitgesungen hatte
(der übrigens
geflucht hatte über
den schwierigen
Gesang) konnte ich
mir das nicht antun.
Ich hätte das vorher
sagen können, das
das für die etwas
konservativen
HannoveranerInnen
(ist das noch so
korrekt???) sowieso
nichts ist.
Frag mich nur, was
diese Inszenierung
wieder gekostet
hat!!!
Ich hatte mich mal
mit XXX unterhalten,
der darf bleiben
(weiß selbst auch
nicht warum)
Mehr weiß ich nicht.
Mit XXX (über die
ich mir keine Sorge
mache und die auch
keine Verlängerung
bekommen hat) hatte
ich mich vor einiger
Zeit unterhalten.
Bei ihr finde ich
das besonders
unverständlich, sie
singt ja auch recht
erfolgreich in xxx.
Soo schlecht kann
sie eigentlich nicht
sein. Sie erzählte
mir, dass ihre
Agentur überhaupt
kein Verständnis für
diese eigenartigen
Entscheidungen hat.
Ich auch nicht!!!
Und dann gibt es
wieder neue
Arbeitslose.
Unverzeihlich!!!
Mehr oder weniger
das gesamte
künstlerische
Personal ist
gegangen (worden).
Und ich wage gar
nicht daran zu
denken, was dann
kommen wird. Ich
fürchte, besser wird
es nicht.
Ich werde in der
Premiere von Faust
Verdammnis (nach dem
heutigen Bericht in
der HAZ habe ich
auch schon wieder
Bedenken) und die
Gezeichneten am 6.4.
sein. Vielleicht
sehen wir uns da.
Meistens fahre ich
weiterhin nach
Berlin und Hamburg,
wenn auch dort die
Inszenierungen nicht
immer meine
Zustimmung erfahren.
Für mich ist es
schon interessant,
wenn bei klassischen
Inszenierungen in
Berlin (Tosca und
Lucia Lammermoor)
das Publikum beim
Öffnen des Vorhangs
klatscht.
Warum wohl???
Ich habe mich sehr
gefreut, mal wieder
etwas von Ihnen
gehört zu haben.
Ich wünsche Ihnen
ein frohes gesundes
Jahr 2019, keinen
Ärger, nur
Gesundheit und freue
mich, wenn ich
gelegentlich mal
wieder etwas von
Ihnen höre.
Bis dann Grüße XXX
Zitatende
|
Thema des Tages
Richard Wagner …
….
und Kaspar Hauser,
der
am 30. April 1812
geboren wurde.
Im Januar 1833 reist
Richard Wagner von
Leipzig ab, "[...]
um für einige Zeit
meinen damals in
Würzburg beim
Theater angestellten
ältesten Bruder
Albert zu
besuchen.[...]" Er
kommt auch nach
Bamberg und lernt
dort die "[...]
Geschichte von
Caspar Hauser, der
damals noch großes
Aufsehen machte und
welchen, wenn meine
Erinnerung mich
nicht täuscht, man
mir persönlich
zeigte, mit großem
Interesse kennen.
[...]" (ML Seite 81)
Martin Gregor-Dellin
geht davon aus, dass
RW Kaspar Hauser
nicht kennen gelernt
haben kann, da
dieser zu dieser
Zeit Schreiber in
Ansbach war.
(Martin Gregor
Dellin: Richard
Wagner, Sein Leben,
Sein Werk, Sein
Jahrhundert,
München, 1980, S.
96)
Ob RW sich irrte
oder er tatsächlich
direkten Kontakt
hatte, lässt sich
zwar nicht
nachweisen, RW
müsste aber doch bei
diesem Besuch in
Bamberg mit der
Geschichte der Luise
Freiin Geyer von
Geyersberg, die
später als Gräfin
Hochberg geadelt und
in zweiter Ehe mit
Markgraf Karl von
Baden verheiratet
war, vertraut
gewesen sein.
Diese ließ – den
Forschungen nach –
den am 29. September
1812 geborenen
Erbprinzen von Baden
verschwinden, um
ihrem eigenen Sohn
Leopold auf den
Thron von Baden zu
verhelfen.
1832 veröffentlichte
der Jurist Paul
Johannes Anselm von
Feuerbach,
Neubegründer der
deutschen
Strafrechtswissenschaft
und Hauptverfasser
des bayerischen
Strafgesetzbuches,
in Ansbach seine
Schrift über 'Kaspar
Hauser – Beispiel
eines Verbrechens am
Seelenleben des
Menschen'.
Feuerbach,
bayerischer
Staatsrat und
Präsident des
Appellationsgerichts
für den Rezatkreis
Ansbach, hat 1828
den ersten Kontakt
zu dem Findling
Kaspar Hauser,
bemüht sich um
Aufklärung des
Falles und stellt
die These auf "[...]
Kaspar Hauser ist
das eheliche Kind
fürstlicher Eltern,
welches
hinweggeschafft
worden ist, um
Anderen, denen er im
Wege stand, die
Succesion zu
eröffnen. [...]" und
weiter
"[...] das Kind, in
dessen Person der
nächste Erbe, oder
der ganze Mannstamm
seiner Familie
erlöschen sollte,
wurde heimlich
beiseite geschafft,
um nie wieder zu
erscheinen. [...]"
(Anselm Ritter von
Feuerbach: Kaspar
Hauser, Beispiel
eines Verbrechens am
Seelenleben des
Menschen, Ansbach,
1832)
Interessant ist die
Geschichte des
Kaspar Hauser als
Entführtem in diesem
Zusammenhang
insofern, dass hier
für RW – Feuerbachs
Buch war ein Jahr
vor RWs Reise nach
Würzburg in Ansbach
erschienen, also
1833 ihm bekannt –
1845 bei der
Abfassung des Textes
zum 'Lohengrin' die
motivische Anregung
bei der Schaffung
der Figur der Ortrud
aus der Gräfin
Hochberg und der
Entführung von
Gottfried durch sie
zu finden ist.
Thema des Tages
Schulbildung
- nach einer
Meldung von 2014
'Wie schlecht steht
es um die
Ausbildungen unserer
Kinder und
Jugendlichen
wirklich?' -
fragte das
Bayerische Fernsehen
und sendete am
28.4.2014 einen
entsprechenden
Beitrag, der hier
kurz zusammengefasst
und in Verbindung
zur Misere an
Theatern im
deutschsprachigen
Raum gebracht wird.
Betriebe und
Hochschulen beklagen
den niedrigen
Wissensstand von
Schulabgängern.
- |
AZUBIS
beherrschen
den Dreisatz
nicht und
wenn sie
doch in eine
Ausbildung
aufgenommen
werden,
bricht jeder
vierte die
Lehre ab; |
- |
Abiturienten,
können Texte
nicht
richtig
begreifen;
|
- |
Studenten,
die nicht
wissen, was
eine Quelle
oder Fußnote
ist.
|
Unklar, was für
Bildung ausgegeben
wird und was die
Schülerinnen und
Schüler wirklich
lernen.
Es gibt Lehrer, 'bei
denen lernt man nur
auswendig' und ein
Jahr später hat man
es vergessen.
Damit können später
keine komplexeren
Zusammenhänge mehr
erfasst werden.
Es entgehen der BRD
2,8 Billionen Euro,
wenn nur die heutige
schlechte Ausbildung
geboten wird, somit
entstehen im
gleichen Umfang
Extrakosten, wenn
das Schulsystem
nicht reformiert
wird.
Zwei Prozent der
Arbeitslosen in
Deutschland stammen
aus der Gruppe der
Hochschulabsolventen,
fünf Prozent aus
einer
abgeschlossenen
Lehre und zwanzig
Prozent der
Arbeitslosen kommen
aus der Gruppe der
Personen ohne
Berufsausbildung.
Die Schule muss die
Ausbildungsfähigkeit
sicherstellen - so
der bayerische
Kultusminister.
Im Gegensatz zu
dieser Aussage zeigt
sich aber ein
Problem:
Lehrer werden häufig
nicht ihrer eigenen
Ausbildung
entsprechend
eingesetzt.
Beispiel:
Eine junge
Gymnasiallehrerin
wird für Mathematik
bei einer 9. Klasse
Mittelschule
abgeordnet, die
selber aber 'nur'
Englisch und
Spanisch für Lehramt
Gymnasium studiert
hat.
Also der Einsatz als
Lehrerin in einem
Fach, in dem sie
selber - aus der
Zeit ihres Abiturs -
nur mangelhaft
qualifiziert ist.
Ihre seinerzeitige
Entscheidung,
Lehramt Gymnasium
Englisch und
Spanisch, beruhte
auf einer Empfehlung
der
Lehrerbedarfsprognose
('Prognose zum
Lehrerbedarf in
Bayern'),
herausgegeben vom
Bayerischen
Kultusministerium,
die auf der zu
erwartenden
Schülerzahl, der
Hochschulabsolventen
mit deren
individueller
Studiendauer bei
einer
durchschnittlichen
Zeit von sechs bis
acht Jahren beruht.
Zum heutigen
Zeitpunkt und einem
Abschluss nach eben
acht Jahren sei es
kaum möglich, exakte
Zahlen zu nennen, da
auch nicht klar ist,
wie viele der
Abiturienten als
Absolventen am Ende
des Studium den
Lehrerberuf
tatsächlich
ergreifen wollen.
Somit ist diese
Lehrerbedarfsprognose
eine relativ
ungenaue Berechnung,
wodurch immer wieder
Fehlbedarf oder ein
Überangebot
entstehe.
Keine guten
Aussichten für
Lehrer und doch
studieren jährlich
Tausende auf
Lehramt.
Grundsätzlich ist
heute Studieren
richtig 'in'.
Insgesamt verbringen
2,5 Millionen
Einwohner der BRD
ihre Zeit an
Hochschulen - ein
absoluter Rekord.
Dies ist möglich,
als das Niveau des
Abiturs
kontinuierlich
abgesenkt wurde.
Früher seien
wesentlich weniger
Abiturienten an die
Universitäten
gekommen und die
kamen, waren für das
Studium tatsächlich
geeignet.
Die Konsequenz
hieraus:
Heute bricht jeder
fünfte Studierende
das Studium ab.
Viele der
Verbleibenden kommen
gerade so durchs
Studium und haben
dann
Schwierigkeiten,
eine Anstellung zu
finden.
Es fehlt für das
Studium an
Rechtschreibung und
Grammatik.
Beispiel:
'Der Berliner
Gedächtniskirche
ihrem Turm seine
Glocken'.
Es fehlt die
Fähigkeit,
komplexere
Zusammenhänge
auszudrücken. Dies
ergibt sich daraus,
dass die
Gymnasiasten und
Studierenden selber
weniger lesen.
Grundkompetenzen,
die man früher beim
Abitur nachwies,
sind heute als
Hochschulreife nicht
mehr gegeben.
Beispiel:
Richtig ist:
'Die Mutter Jesu
Christi'
Von Studierenden
wird angeboten:
-
'Die Mutter vom
Jesus'
- 'Die Mutter von
Jesus'
- 'Die Mutter
Jesus's'
- und die
undeklinierte Form.
Bei einer Befragung
von 70 Lehrern wurde
zum Thema
Bildungsstand bei
angehenden
Abiturienten
festgestellt, dass
diese auf einfachste
Fragen keine
Antworten wissen.
Beispiel:
Wann der Erste
Weltkrieg war,
wissen noch sieben
von zwölf,
wie man Arbeit in
der Physik definiert
nur noch drei.
Gefragt wird nach
den Hauptstädten
Europas -
Antworten:
'Polen ist Prag'
-
Weißrussland -
weiß ich jetzt nicht
-
Norwegen ist
Kopenhagen.
Der Bayerische
Kultusminister ist
nach Meinung eines
angehenden
Abiturienten:
'Der Herr Öttinger',
Im Falle des
Bundespräsidenten
heißt es:
'Herr Gauck w a r
der deutsche
Bundespräsident.'
Es wurde den
Abiturienten ein
Bild von Nelson
Mandela vorgelegt:
'Den kenn ich auch,
aber ich weiß nicht
wie der heißt'
Weißt Du, was er
gemacht hat?
'Irgendwas Gutes!'
'Nelson Mandela?'
Was macht der so?
'Der ist tot!'
Zum Thema 'Musik'
wurde Mozarts
Serenade KV 525
'Eine kleine
Nachtmusik'
eingespielt.
Antworten:
- 'Des ist von
Vivaldi - oder -
'Die vier
Jahreszeiten?'
- 'Irgendeine
Symphonie von Johann
Sebastian Bach?'
- 'Ist von Mozart -
ja, und des - ich
könnt' weitersingen,
wie's geht.'
-
Des ist die
Nachtigall, die
kleine Nachtigall -
nee!'
Gewusst wurde von
allen nur Lady Gaga
'Pokerface'.
Alle Themen gemäß
Lehrplan werden nach
Aussage der
angehenden
Abiturienten im
Laufe der Schuljahre
zwar durchgenommen,
aber mit zu wenig
Tiefgang behandelt,
so dass nicht
genügend hängen
bleibt, um später
Faktenfragen
beantworten zu
können.
Das, was gelehrt
wird, ist daher nur
für den jeweiligen
Test.
Zeit für
Wiederholung des
vermittelten Wissens
sei nicht vorhanden.
Eine Vorbereitung
auf das Leben findet
so eben nicht statt.
Ist es nicht so,
dass sich über diese
Fakten besonders die
Deutschen
Theaterdirektoren
freuen, denn haben
sie doch auf diesem
Wege 'Freie Bahn'
ihren Zielen zu
folgen, die Leute,
die nun mal ins
Theater gehen,
einfach nur zu
amüsieren.
Egal wie - es
braucht ja nichts
vorausgesetzt zu
werden.
Da darf dann an der
Schaubühne in Berlin
Hofmarschall von
Kalb garnicht
mitspielen, die
Rolle ist
gestrichen, oder am
DT in Berlin
darf Ferdinand von
Walter permanent die
Wände an Steigeisen
rauf und runter
steigen;
da darf der
Regisseur in
Braunschweig in
'Don
Giovanni'
15 Closchüsseln auf
die Bühne stellen
oder
'Tristan
und Isolde'
nehmen in einem
Wohnzimmer auf einer
Couchgarnitur Platz.
Wie meinte ein
Regensburger Bürger
während der
Publikumsbefragung
am 16. Januar 2014
'Zwischenruf' im
Oberpf.
Metropol-Theater
Regensburg:
'Wenn ich ins
Theater geh', will
ich mich
unterhalten.'
Also dann sind doch
die dort
produzierten
'Räuber'
oder die doch ach so
gelungene
'Aida'
genau das, was man
in Regensburg
möchte.
Bei den Räubern
meinte doch ein
MZ-Redakteur:
Endlich sei das
Theater Regensburg
beim modernen
Regietheater
angekommen.
Eine Lehrerin
bezweifelte
allerdings, dass sie
diese Regensburger 'Räuber'-Produktion
ihren Schülern antun
werde.
Dass Bayreuth mit
jährlich ein paar
Vorstellungen im
Juli/August die
Werke Wagners
verbiegen darf und
der Lächerlichkeit
preis gibt, liegt
daran, dass dieses
Unternehmen von
Richard-Wagner-Vereinen
unterstützt wird,
die - mangels
eigener Kenntnisse -
nicht gegen diese
Verfälschungen
vorgehen.
Dass nach dem
Beitrag des
Bayerischen
Fernsehens nicht
einmal die Schulen
dem Bildungsauftrag
gerecht werden,
stimmt bedenklich.
Dass Theater dann
diesen Missstand
weidlich ausnutzen,
ist verständlich,
können sie doch so
mit diesem 'Niveau'
hantieren.
Wie heißt's in
Bayern:
'Passt scho, merkt
eh' koaner!'
Thema des Tages
Richard Wagner
trifft Ludwig II.
... am 04. Mai
1864
Er hatte gehofft,
die Honorare aus
Konzerten in St.
Petersburg würden
weiter so fließen
wie bisher, aber das
Unternehmen
zerschlug sich. Er
saß ohne Einnahmen
in einer pompös
eingerichteten
Wohnung in Penzing
bei Wien für 1200
Gulden jährlichen
Mietzins.
Konzerte wie die in
Russland
ausgefallenen
konnten in Ungarn
nicht realisiert
werden, die Ausgaben
stiegen, Geldzufluss
gab es nicht. Der in
Wien zur Aufführung
vorbereitete
'Tristan' wurde nach
77 Proben als
unaufführbar
abgesagt.
Er musste Wien am
23. März 1864 unter
Zurücklassung eines
Schuldenberges von
heute etwa 50.000
Euro fluchtartig
verlassen.
Eigentlich wollte er
zu den Wesendoncks
nach Zürich, aber
die verweigerten mit
der Ausflucht des
Todes vom Bruder der
Mathilde die
Aufnahme. Diese
Absage - auf die von
Eliza Wille
eingefädelte Anfrage
- erhielt er nicht
mehr. In Unkenntnis
der Sachlage fuhr er
nach Mariafeld zu
Eliza Wille, die ihn
aufnehmen konnte, da
ihr Mann, Francois
Wille, sich auf
einer Studienreise
in Konstantinopel
befand.
Aus der trüben
Stimmung, in die er
fast zwangsläufig
verfallen musste,
zumal eben die
Wesendoncks im
benachbarten Zürich
seinen Besuch
ablehnten, versuchte
ihn Eliza mit einem
vagen Bauchgefühl:
'Es wird sich etwas
ereignen!'
aufzumuntern.
Er verließ Mariafeld
und fuhr nach
Stuttgart, um von
dort aus in der
Schwäbischen Alb
einen Wohnsitz zu
suchen, wo er in
Abgeschiedenheit
'Die Meistersinger'
vollenden wollte.
Für den 3. Mai war
die Abreise aus
Stuttgart geplant,
am Vorabend war eine
Visitenkarte
abgegeben worden,
der Privatsekretär
des Bayerischen
Königs wünsche
Richard Wagner zu
sprechen. Der ließ
sich verleugnen,
jedoch am nächsten
Morgen empfing er
doch Hofrat Franz
von Pfistermeister,
der ihn bat, ihn
nach München zu
König Ludwig II. zu
folgen.
Nachmittags reisten
die beiden ab und am
folgenden Tag, dem
4. Mai 1864, stand
Richard Wagner
seinem, von da ab,
großen Gönner in der
Münchener Residenz
gegenüber.
Ohne den König von
Bayern und dessen
finanzielle
Unterstützung,
dessen Langmut und
Faible für Themen
aus der Märchen- und
Sagenwelt - gäbe es
Bayreuth mit den so
genannten 'F e s t'
- spielen, die heute
ja den Namen zu
Unrecht tragen,
sicher nicht.
Der Welt und den
Steuerzahlern wäre
vieles erspart
geblieben - vom
Richard-Wagner-Verband
International und
seiner damaligen
'Präsidentin
International' ganz
zu schweigen.
Thema des Tages
Richard Wagner und
Georg Herwegh,
... der am 31.
Mai 1817 geboren
wurde
Richard Wagner hatte
am 30. Januar 1851
die Urfassung seiner
Schrift 'Oper und
Drama' vollendet,
aus der er seinen
Freunden vorlas.
Unter ihnen war auch
der Dichter Georg
Herwegh, der mit
gerade einmal 20
Jahren Schriftleiter
der Zeitschrift
'Europa' in
Stuttgart geworden
war.
1839 floh Herwegh in
die Schweiz, um der
Rekrutierung zu
entgehen.
Mit 'Gedichte eines
Lebendigen' wurde er
früh bekannt und
während einer Reise
durch Deutschland
wegen eines verbalen
Angriffs auf König
Friedrich Wilhelm
III. ausgewiesen,
wieder ging er in
die Schweiz und 1843
nach Paris. Dort
befreundete er sich
mit Gräfin Marie
d'Agoult an, der
Mutter von Cosima
Liszt.
Den badischen
Aufständischen
wollte er - seine
Frau schritt dem
Freikorps im
schwarzen Samtkostüm
mit Hirschfänger
voran - zu Hilfe
kommen, scheiterte
aber an der
Übermacht der
gegnerischen Kräfte
- wieder musste er
in die Schweiz
fliehen.
Sein Haus in Zürich
wurde Treffpunkt mit
Gottfried Semper,
Wilhelm Rüstow und
Franz Liszt.
Er arbeitete während
dieser Zeit für die
Schweizer liberale
Presse und anonym
für die satirische
Zeitschrift
'Kladderadatsch'.
Richard Wagner wurde
durch die
Bekanntschaft mit
Herwegh stark
geprägt. Seit er ihn
kannte, las er
Byron, Shelly, auch
Hafis besonders
gern.
Wie aber kam RW zu
Marx?
War es der Weg über
Herwegh, der sich ja
Marx 1842 in Paris
anschloss?
Die Zeit von RW mit
Herwegh war sehr
intensiv - immerhin
floh Jenny Marx zu
Herwegh, als man
Karl 1845 auswies.
Cosima Wagner wurde
Patin von Herweghs
Sohn Marcel - die
Verbindungen der
Familien waren
stark.
Mit Bezug auf die
Revolution dichtete
Herwegh 1863 den
Text für die Hymne
des Deutschen
Arbeiter-Vereins -
Alle Räder stehen
still,
wenn dein starker
Arm es will!
-
den Hans von Bülow
vertonte.
|
Schlussbemerkung
Hass macht hässlich!
Die fundamentalistische
Rücksichtslosigkeit mit der
die Vertreter des
Regisseurstheaters die
’Kunstform Oper’ zerstören,
gegen den Willen des
Publikums agieren, dessen
Steuergelder sie für ihre
nazistishen Shows vergeuden
, handeln nicht aus Liebe zu
dieser Theaterform, sondern
tief innen ihre Inferiorität
spürend, aus Hass.
In dem bereits erwähnte Buch
’Die Zukunft der Oper’ (2014
- Theater der Zeit) erwähnt
der Dramaturg Carl Hegemann
ein Zitat von Bert Brecht,
das an der Volksbühne als
Pamphlet veröffentlicht
wurde:
Zitat
“Unaufhörlich müssen wir
darüber nachdenken, wie das
Theater sein müsste, damit
es dieser Zeit, die sich von
anderen Zeiten zumindest
nicht weniger unterscheidet
als jede von der andren
Zeit, etwas zu sagen habe
unser einziges Kriterium ist
unser eigener Spaß, den wir
verspüren.“
Zitatende
Das kann richtig für das
aktualitätsbezogene
Schauspiel, kurzfristig
hergestellte Reportagen zu
aktuellen Ereingissen, aber
es kann nicht für das
Musiktheater wie die Oper
gelten, die ein in sich
feststehendes Werk ist und
daher nur Interpretation im
zeitlich und stilistisch
festgelegten Rahmen zulässt.
Baron Scarpia von 1800 mit
der Musik von Puccini ist
nun mal kein DDR-Offizier,
mögen die Regisseurinnen,
die ’Tosca’ in Hannover in
Szene setzten, so bittere
eigene Erfahrungen mit den
Systemen hinter dem Eisernen
Vorhang gemacht haben und
uns Zuschauer dann mit den
privaten Nöten, glauben,
behelligen zu dürfen.
Zitat
Inszenieren Frauen
anders und wenn ja,
warum?
Inszenieren sie
schlechter oder
besser als ein Mann?
Beispiele 'Onegin'
in Salzburg, in
Szene gesetzt von
Andrea Breth.
Dagegen 'Onegin'
produziert von
Mariusz Trelinski
für das Palau
Valencia. Große
Unterschiede in der
szenischen
Darstellung.
Breth zeigt -
typisch Schauspiel -
im schlampigen
Pullover den
Lebemann Onegin, der
wohl gerade vom
Ausmisten aus dem
Pferdestall kommt,
sich rotzig an die
Wand unmittelbar
neben Tatjana lehnt:
„Hier ham 'se ihren
Brief wieder!"
Völlig anders die
Bilder aus Valencia.
Abstrahiert,
Wilson-ähnlich die
Figurenführung.
Moderne Ästhetik.
Katie Mitchell mit
ihrer 'Lucia' in
London. Das Spiel
stimmig, glänzend
gemacht.
Aber es geht auch
vieles daneben:
Warum tun sich
regieführende Frauen
an, den Stücken
irgendwelche
Ungereimtheiten
überzustülpen?
Warum muss von
Frauen den
szenischen Eskapaden
der Männer noch eins
draufgesetzt werden?
Verfälschungen
werden noch getoppt!
Beispiel:
Kaum eine Oper hat
wie die 'Tosca' mit
dem 14. Juni 1800
einen historischen
Hintergrund: der
Schlacht bei Marengo.
Warum müssen zwei
Frauen diesen
Puccini unter
Berücksichtigung
ihrer eigenen
Erfahrungen aus
Ländern hinter dem
eisernen Vorhang auf
die Bühne in
Hannover bringen
dürfen.
Zitat
Das in
Hannover
Gezeigte
aber ist
Verfälschung
und Betrug.
Bei unserer
nächsten
Vorstellung
werden wir
besonders
auf die
Übertitel
achten, die
allesamt das
gesungene
Original
wiedergeben.
Der Text
beinhaltet -
hier nur
kurz - die
entscheidenden
Worte im
ersten Akt:
DER MESNER
atemlos.
Wißt Ihr's
nicht?
- der
Verbrecher
Bonaparte -
SCIARRONE.
Eine
Schlacht
ging uns
verloren
SCARPIA.
Wir
geschlagen,
sagst du? Wo
denn?
SCIARRONE.
Bei Marengo.
SCARPIA.
Höll’ und
Teufel?
SCIARRONE.
Bonaparte
hat gesiegt.
SCARPIA.
Nicht Melas?
SCIARRONE.
Nein, denn
Melas wurde
flüchtig.
DER MESNER.
Mit diesen
Affen
Von
Voltairianern,
Die alles
frech und
ohne Scheu
begaffen,
Hat niemand
gern zu
schaffen!
etc.
Alles hat
nichts mit
der
DDR-Szenerie
der 'Tosca' in
Hannover zu
tun und das
kann nicht
mit Freiheit
der Kunst
verbrämt und
vertuscht
werden.
Das Tollste
ist, die
Demonstration
der
Chormitglieder.
Sie tragen
Schilder mit
der
Aufschrift:
'Viva il Re!'
Dämlicher am
Stück
vorbei, kann
diese
Ostblock-Inszenierung
kaum noch
gehen.
Zitatende
Ganz ähnlich
'Salome' mit
ebenfalls
historischem
Rahmen.
Das Stück
spielt in
einem
deutschen
Theater im
Wohnzimmer
von Oscar
Wilde, der
als Tänzer
als stumme
Jule während
der
Vorstellung
auf der
Bühne
herumhüpft
und
gelegentlich
in das
hinten
angelegte
Speisezimmer
turnt, in
dem die
Gäste des
Herodes
tafeln.
Hier sei nur
der Schluss
erwähnt:
Jochanaan
liegt am
Boden,
Herodias
schiebt ein
Silbertablett
unter dessen
Kopf,
Salome über
ihm stehend.
Herodes
singt:
"Man töte
dieses
Weib!"
Jochanaan
erhebt sich
und erwürgt
Salome, die
unter
vernehmbarem
Röcheln
niedersinkt.
Vorhang!
Inszeniert
von einer
Frau!
Anderes
Beispiel:
'Hänsel und
Gretel'.
Die
Einstiegsoper
für Kinder
und
Jugendliche.
Das zweite
Bild spielt
statt in
einem Wald -
der auch
heute noch
ein
geheimnisvoller
Ort ist - in
der Halle
des Hotels
Ilsenstein
(sic), die
von allerlei
Bühnenpersonal
einen
weihnachtlichen
Schmuck
erhält, der
während der
Pause
abgebaut und
zur
Wohnhalle
der Hexe mit
Bartheke
umfunktioniert
wird.
Die
Lebkuchenkinder
mit
Sonnenbrillen:
“Geschlossen
sind ihre
Äugelein“
Dazu
erscheinen
zum Finale
massenweise
Damen und
Herren mit
Koffern
(uraltes
Requisit,
Unbehaustheit
symbolisierend)
- auf der
Bühne und
singen
„Wenn die
Not aufs
Höchste
steigt, Gott
der Herr die
Hand uns
reicht!“
Inszeniert
von einer
Frau!
Wenn sie es
doch so
schwer
haben, sich
durchzusetzen,
warum tun
sie sich das
an?
'Rienzi' in
Bremen mit
den
Saugbläsern,
der
'Holländer'
in Würzburg
oder der an
der Börse in
Berlin.
Dagegen
gekonnt:
Die 'Jenufa'
von Saskia
Kuhlmann und
der
'Hoffmann'
wie auch der
'Giovanni'
von Angela
Brandt.
Sie wollen
sich als
Regisseurinnen
oder
Bühnenbildnerinnen
oder
Intendantinnen
etablieren?
Sind sie
doch schon
belastet mit
den
Nebenschauplätzen
der eigenen
Familie, dem
Haushalt -
einer evtl.
mitten in
die Arbeit
am einem
Theater mit
Gastvertrag
eintretenden
Komplikationen
einer
Schwangerschaft.
Der Gang zu
den
Intendanten,
das Buhlen
um die Gunst
der
Mächtigen -
immer wieder
eine Art von
Prostitution.
Und dann
bekommen sie
einen
Auftrag und
'killen'
sich selber
im
Übereifer:
"Ich muss
besser,
origineller
sein!"
Der
inszenatorischen
Willkür
eines Mannes
noch eins
draufsetzen!
Ein Herheim
bekam in
Salzburg
eine zweite
Chance, aber
hat eine
Frau
danebengegriffen,
gibt man der
nochmals ein
Stück? Wohl
kaum!
Zitatende
http://www.telezeitung-online.de/Thema_des_Tages_31._Dezember_2017_'Gender'.htm
|
|
Mag Frank Castorf aus seinem
Hass auf das System der DDR
und Hass auf das
kapitalistische System
heraus seine
Ekel-Inszenierungen
gestalten, was aber haben
die Werke Richard Wagners
damit zu tun?
Im ’Tatort’ vom 24. Februar
2019 war die Hässlichkeit
seiner Weltsicht in einer
Szene, die im Bayreuther
Festspielhaus spielt, zu
besichtigen.
Siegmund gelangt auf seiner
Flucht schutzsuchend in
Hundings Hütte und singt:
“Wes’ Herd dies auch sei,
hier muss ich rasten!“
Was aber bieten uns und den
Festspielgästen Castorf und
sein Bühnenbildner – wie
könnte es anders sein –
statt der Hütte:
Eine Müllkippe, so dass
Siegmund wohl besser sänge:
“Wes’ Müll dies auch sei,
hier kann ich rosten!“
Eine traurige Schlagzeile
hatte die abgewirtschaftete
Oper Hannover am 25. Februar
2019 in der HAZ. Statt wie
vor dem Einzug des
Regisseurstheaters Abend für
Abend glückliche, elegante
Opernfreunde in der Pause
flanieren zu sehen, kennt
der Opernplatz nur noch
Demos, Buden mit Bier und
Bratwurst, Prügeleien und
jetzt sogar einen Totschlag.
“18-Jähriger stirbt nach
Messerangriff an der Oper!“
Marie-Louise Gilles
Kommentar
Die ’Berliner Mobile
Beratung gegen
Rechtsextremismus’ unter dem
Titel „Alles nur Theater?
Zum Umgang mit dem
Kulturkampf von rechts“
veröffentlichte eine
Handreichung – wie sie es
nennt.
Diese musste zurückgezogen
werden, da sie fehlerhaft
war.
https://www.mbr-berlin.de/aktuelles/veroeffentlichung-der-neuen-mbr-handreichung-alles-nur-theater-zum-umgang-mit-dem-kulturkampf-von-rechts/?lang=de
Rufen Sie uns an 030
817 985 810
Täglich 11-16 Uhr
Beratungsgespräche
nach Vereinbarung
Veröffentlichung der
neuen
MBR-Handreichung
„Alles nur Theater?
Zum Umgang mit dem
Kulturkampf von
rechts.“
Am Donnerstag, den
14.02.2019,
präsentierte
MBR-Projektleiterin
Bianca Klose auf
einer gemeinsamen
Pressekonferenz mit
dem Berliner
Bürgermeister und
Kultursenator Dr.
Klaus Lederer und
dem Gastgeber und
Intendanten des
Deutschen Theaters,
Ulrich Khuon, die
neue
MBR-Handreichung
„Alles nur Theater?
– Zum Umgang mit dem
Kulturkampf von
rechts“. Sie gibt
konkrete Tipps zum
Umgang mit rechten
Veranstaltungsstörungen,
öffentlichen
Provokationen,
Drohungen oder
parlamentarischen
Anfragen.
(Foto: Mang/MBR)
Pressemitteilung
Richtigstellung
(18.02.2019):
Die auf Seite 7 der
ursprünglichen PDF
der Handreichung
wiedergegebene
Aussage, wonach
Ulrich Greiner die
„Gemeinsame
Erklärung 2018 vom
15.03.2018“
unterzeichnet habe,
ist falsch. Daher
wurde der Link zur
Handreichung für die
Dauer der
Überarbeitung
entfernt.
Zitatende
|
Der Deutschlandfunk nahm am
2. März 2019 zu der
’Handreichung’ Stellung und
führte u.a. aus:
Zitat
Beitrag vom
02.03.2019
Kommentar zur
„Handreichung gegen
rechts“
Ideologisch
verstiegene
Broschüre
Von Barbara
Behrendt
In der Broschüre
„Alles nur Theater“
argumentieren die
Macher
unsauber und
ideologisch,
kommentiert Barbara
Behrendt.
Tipps für Theater im
Umgang mit
„Kulturkampf von
rechts“ – das will
eine Berliner
Einrichtung mit
einer Broschüre
erreichen. Aber der
Text feuere den
politischen
Lagerkampf nur an,
kritisiert Barbara
Behrendt. Eine gute
Sache werde so
diskreditiert.
Rechtspopulisten und
Rechtsextreme
agitieren inzwischen
einen Raum, den sie
lange Zeit nur am
Rande zur Kenntnis
nahmen: die
Hochkultur. Es ist
also nur
folgerichtig und
wichtig für die
Akteure der Kultur,
Strategien zu
entwerfen, wie mit
Bedrohungen von
rechts umzugehen ist
– etwa in einer
„Handreichung“ mit
Tipps und
Hilfsangeboten.
Problematisch aber
wird es, wenn sich
eine solche
Broschüre
ideologisch derart
versteigt, dass sie
auch vollkommen
legitime
konservative
Ansichten und
Weltbilder unter
Rechtsruckverdacht
stellt und damit
Denk- und
Toleranzräume in der
offenen Gesellschaft
einschränkt.
[…]
Khuon und Lederer
scheinen Broschüre
kaum zu kennen
Auf den letzten
Seiten der Broschüre
wird zwar vom
Gespräch mit Rechten
nicht generell
abgeraten, doch
zuvor wird mit einem
geschlossenen,
uniformen Weltbild
der politische
Lagerkampf
untermauert: Wer
Fragen stellt, ist
schon verdächtig,
den „Kulturkampf von
rechts“ zu
unterstützen. Doch
umgekehrt gilt auch:
Wer mit solcher
Vehemenz sogar
vermeintliche Gegner
der Demokratie
bekämpft, sollte
sich selbst sauberer
demokratischer
Mittel bedienen –
und nicht
Falschaussagen und
Verschwörungstheorien
das Wort reden.
Ulrich Khuon, der
Intendant des
Deutschen Theaters
und Präsident des
Deutschen
Bühnenvereins, weist
im Gespräch jede
Verantwortung
zurück. Schließlich
sei er nur Gastgeber
bei der Präsentation
der „Handreichung“
gewesen. Eine
„Handlungsanweisung“
im Kulturkampf gegen
rechts findet er
„richtig“,
inhaltlich sieht er
allerdings
„Differenzen“ zur
Broschüre.
Auch Kultursenator
Klaus Lederer zieht
sich aus der Affäre.
Er sei, so sein
Pressesprecher,
schlicht gefragt
worden, ein paar
Worte bei der
Präsentation zu
sagen – das habe er
getan, da ihm die
Verteidigung der
Kunstfreiheit ein
zentrales Anliegen
sei.
Ob Hausherr und
Kultursenator die
Publikation
überhaupt gelesen
haben, bevor sie sie
öffentlichkeitswirksam
präsentierten?
Womöglich hat sich
jeder darauf
verlassen, die
„Mobile Beratung“,
vom Justizsenat und
vom
Bundesfamilienministerium
jährlich mit über
800 000 Euro
gefördert, werde
schon wissen, was
sie tut. Anders ist
diese Fahrlässigkeit
kaum zu erklären.
Die „Mobile
Beratung“ selbst
gibt sich per Mail
wortkarg – von einer
Entschuldigung für
die Schlamperei und
die Diffamierung
Greiners keine Spur.
Dass die Autoren an
einer Stelle ihrer
Broschüre selbst
dazu aufrufen, auf
„Falschaussagen“ und
„Schmähkritik“ zu
verzichten, muss man
inzwischen wohl als
reines
Lippenbekenntnis
verbuchen. Hier wird
eine gute Sache
durch unlautere
Methoden
diskreditiert.
Zitatende
https://www.deutschlandfunkkultur.de/kommentar-zur-handreichung-gegen-rechts-ideologisch.2159.de.html?dram:article_id=442554
|
Die Süddeutsche Zeitung
veröffentlichte zu dieser
Angelegenheit in ihrer Nr.
45 vom Freitag, den 22.
Februar 2019 ein Gespräch,
das sie mit dem Präsidenten
des Deutschen Bühnenvereins
und – in Personalunion – dem
Intendanten des Deutschen
Theaters Berlin führte, der
sich wie folgt äußerte:
Zitat
SZ:
Wie kann das Theater
auf die rechte
Strategie der
Polarisierung und
Spaltung der
Gesellschaft
reagieren?
Khuon: Der Kern des
Theaters ist der
Dialog, auch der
Dialog zwischen
Leuten, die
unterschiedliche
Ansichten und
Interessen haben.
Wir müssen im Dialog
bleiben, erst recht,
wenn es Extremisten
gibt, die wollen,
dass wir uns nur
noch gegenseitig
anschreien. Das
Weltbild der Rechten
lebt von
Feindbildern: Wir
gegen die. Alles ist
da sehr eindeutig,
schwarz-weiß.
Theater macht das
Gegenteil, es
erzeugt
Ambivalenzen,
Uneindeutigkeiten.
Keine Figur ist nur
gut oder nur böse.
Im Theater sieht man
Konflikten zu. Man
sieht, dass
Konflikte zum Leben
gehören und dass man
sie oft einfach
aushalten muss und
nicht dadurch lösen
kann, dass die eine
Seite die andere
Seite vernichtet. Es
ist wichtig,
Begriffe wie Heimat,
Zugehörigkeit,
Gemeinschaft nicht
den völkischen
Nationalisten zu
überlassen. Das sind
alles Themen, die
das Theater
hochgradig
beschäftigen. Der
Unterschied ist,
dass wir sie in all
ihren Widersprüchen
untersuchen, für die
MD sind das
Kampfbegriffe, die
vor allem der
Ausgrenzung dienen.
Zitatende |
Was meint der Herr Khuon,
der übrigens an ihn
gerichtete Briefe von
Bürgern nicht beantwortet,
die z.B. mit der Frage an
ihn herantreten, ob das
Theater einen
Bildungsauftrag habe.
Was meint der Herr Khuon,
wenn er von ’Dialog’
spricht?
Ist es das, was die Bürger
im Falle des ’Freischütz’ an
der Nds. Staatsoper Hannover
erlebten?
Ist das der ’Dialog’, den
der Herr Präsident des
Deutschen Bühnenvereins,
meint:
Zitat
Thema des Tages
14. Dezember 2015
Noch einmal
'Freischütz' in
Hannover
|
Zitat
CDU
Ratsfraktion
Hannover
P R E S
S E M I
T T E I
L U N G
Absurde
Oper:
Freischütz
symptomatisch
für den
Verfall
eines
ganzen
Hauses!
„Man hat
sich in
Hannover
ja
leider
daran
gewöhnt,
dass die
Staatsoper
unserer
Landeshauptstadt
seit der
Ära
Puhlmann,
mit
Ausnahme
von zwei
Ballabenden
pro
Jahr,
völlig
frei von
jeglichem
Glanz
ist“, so
der
kulturpolitische
Sprecher
der
CDU-Ratsfraktion,
Dr.
Oliver
Kiaman.
„Aber
dass das
German
Trash
Theatre
nun
offenbar
mit dem
‚Freischütz‘
auch die
Schulen
in
Hannover
erreicht,
ist in
höchstem
Maße
befremdlich!“
Die
Jugend
lernt
wichtige
Werke
nur noch
in
verstellter
Form
oder,
aufgrund
von
Altersbeschränkung,
gar
nicht
mehr
kennen:
„Das ist
ein
unsäglicher
Kulturverlust
zu
Gunsten
vermeintlich
wichtiger
Dekonstruktion,
angeblich
gegenwartsbezogener
Kontextualisierung
und
offenbar
sensationsgetriebener
Einmaleffekte“,
konstatiert
Dr.
Kiaman
und
fragt
sich in
diesem
Zusammenhang
zugleich,
„wo der
staatliche
Bildungsauftrag
hier
überhaupt
noch
geblieben
ist und
wozu man
ernsthaft
Theaterpädagogik
vorhält,
wenn
sich
Regieleistungen
mittels
Verstümmelung,
Verzerrung
und
Verfälschung
ohnehin
nur auf
Provokation
reduzieren.“
„Beim
großen
Thema
Integration
reden
wir
ständig
über
Wertevermittlung,
schaffen
sie aber
bei uns
selbst
bereits
nicht.“
Besonders
bemerkenswert,
aber
wenig
überraschend,
ist für
Dr.
Kiaman,
„dass
erst
kurzfristig
vor der
Premiere
auffällt,
was dem
Publikum
eigentlich
zugemutet
werden
soll.
Eindrucksvoller
kann man
die
totale
Ahnungslosigkeit
und
Gleichgültigkeit
eines
ganzen
Hauses
gar
nicht
darstellen;
fatal
ist nur,
dass
sich
diese
gänzlich
gegen
all die
Schülerinnen
und
Schüler
richtet,
für die
der
Freischütz
auf dem
Lehrplan
steht
und die
ihn
jetzt
altersbedingt
nicht
sehen
können.
Das ist
auch
eine
Herabwürdigung
des
Engagements
der
zuständigen
Lehrerinnen
und
Lehrer,
die sich
zu Recht
veralbert
fühlen
dürfen“,
führt
Kiaman
weiter
aus.
Der neue
Kulturdezernent,
Harald
Härke,
hat als
einen
seiner
Schwerpunkte
herausgestellt,
Hannover
als
„Standort
für
besondere
Jugend-Kultur-Formate“
etablieren
zu
wollen.
Dr.
Kiaman
abschließend:
„Ich
empfehle
ihm in
seiner
Funktion
als
Aufsichtsratsmitglied
der Oper
dringend,
in
diesem
Sinne
dort
durchzugreifen
und bei
aller
Freiheit
für die
Kunst
dafür
Sorge zu
tragen,
dass die
Schätze,
die uns
Dichter
und
Komponisten
hinterlassen
haben,
lebendig
bleiben
und
nicht
ins
Niveaulose
und
Beliebige
gezogen
werden.
Sonst
braucht
er weder
besondere
Formate
und ab
2019
auch
keine
neue
Intendanz
suchen,
sondern
kann die
Oper
ganz
zuschließen!“
Für
Nachfragen
steht
Ihnen
unser
kulturpolitischer
Sprecher,
Dr.
Oliver
Kiaman
[…] zur
Verfügung.
14.12.2015
Zitatende |
|
Und der Zweite im Dialog –
Herr Bärenklau - meinte:
Zitat
Thema des Tages
16. Dezember 2015
Offene E-Mail
an die
CDU-Ratsfraktion
Hannover
'Der Freischütz' in
Hannover
|
Zitat
Von:
voxi
baerenklau [voxibaer@t-online.de]
Gesendet:
Dienstag,
15. Dezember
2015 02:17
An:
Oliver
Kiaman
Betreff:
FREISCHÜTZ
an der
STAATSOPER
HANNOVER
Sehr
geehrter
Herr Kiaman,
ich verstehe
nichts von
Politik und
versuche
mich da
rauszuhalten,
aber ich
verstehe
sehr viel
von Kunst,
da es mein
Beruf ist.
Ich schätze
Herrn Dr.
Klügl, den
Intendanten
Ihrer
Staatsoper
als einen
Kenner der
Kunst und
habe mich
sehr gefreut
in Hannover
am
Freischütz
arbeiten zu
dürfen und
mit meiner
künstlerischen
Arbeit für
Kay Voges in
Hannover
einen
zeitgemässen
Freischütz
mit der
tatkräftigen
Unterstützung
durch Herrn
Dr. Klügl
präsentieren
zu können.
http://www.welt.de/kultur/buehne-konzert/article149920236/Gehen-wir-Freikugeln-giessen-mit-Pegida.html
Offensichtlich
haben Sie
mit ihrer
politischen
Nähe zur AfD
ein Problem
damit. Damit
werden Sie,
als kleiner
unbedeutender
Sprecher
einer
offensichtlich
empörten
Partei im
kleinstädtisch
konservativen
Hannover
sicher
Wählerstimmen
fischen,
aber lassen
Sie das
demokratische
Prinzip der
Nichteinmischung
der Poltik
in die Kunst
genauso zu
wie wir,
die als
Künstler
sich nicht
in die
Politik
einmischen.
Offensichtlich
verstehen
Sie und
diese Partei
für die Sie
offensichtlich
den Lakaien
spielen
müssen, um
in der
Karriereleiter
aufsteigen
zu können,
so überhaupt
gar nichts
von Kunst.
Das Prinzip
und die
Wirkungsweise
der Kunst
und ihrer
Freiheit
muss
polarisieren.
Das ist
erste Klasse
Kunsterziehung
an einer
Schule, die
Ihnen
offensichtlich
nicht
wirklich
zuteil wurde
oder auch
nur
annähernd
bekannt
ist.
Aber ich
bitte Sie
inständig
nicht mit
Ihrem
geistigen
Dünnschiss,
da Druck
auszuüben an
Stellen, die
Sie nichts
angehen, da
Sie
offensichtlich
von diesem
Metier
nichts
verstehen.
Das ist nur
Kleinmut und
Spiessbürgertum
und zeugt
keineswegs
von
diplomatischer
Grösse.
In diesem
Sinne freue
ich mich mit
Kay Voges an
der
Staatsoper
Hannover
offensichtlich
einen nicht
belanglosen
künstlerischen
Diskurs
ausgelöst zu
haben, der
mit dieser
Form Ihrer
Empörung
wohl nur in
einer tief
dumpfen und
braunen
deutschen
Provinz
stattfinden
konnte.
Geistige
Grösse
könnten Sie
zeigen, sich
damit
kompetent
auseinander
zu setzen
und nicht in
Schnappatmung
zu verfallen
und
Hyperaktivität
an den Tag
zu legen um
schnell
Wählerstimmen
zu gewinnen
in einer
Zeit da
Ihrer Partei
die AfD am
rechten Rand
alles
abfischt.
Das haben
Sie doch
wirklich
nicht nötig!
Ich verstehe
meinen
eigenen
Auftrag,
gerade heute
in dieser
aktuell
schweren
Zeit
aufklärerische
Arbeit zu
leisten,
denn wie es
sich wohl
gerade in
Ihrer Stadt
zeigt, tut
das umso
mehr Not.
Ich freue
mich auf
eine baldige
Antwort
Ihrerseits,
bis dahin
mit
freundlichen
Grüssen Ihr
Voxi
Bärenklau
**************************************
volker voxi
baerenklau
cinematography
& lighting
design
anklamer
strasse 60
10115 berlin
Tel.
+491777485062
mail@voxi.de
http://www.voxi.de
http://www.ism-berlin.net
Zitatende |
|
Diesem Text des Herrn
Bärenklau widersprach die
Nds. Staataoper Hannover
nicht, was bedeutete, dass
sie sich mit Inhalt und der
Ausdrucksweise wie
“geistiger Dünnschiss“
identifiziert.
In dem SZ-Artikel vom
22. Februar 2019
heißt es:
Zitat
Khuon:
Sie wollen ein
völkisch nationales
Theater. Dafür
kämpfen sie. Im Kern
geht es für uns um
nichts weniger als
um die Verteidigung
der Kunstfreiheit.
Zitatende
|
Was ist völkisch nationales
Theater?
Meint der Herr Khuon die ’Kabale’-Inszenierung,
die unter seiner Leitung am
Deutschen Theater in Berlin
entstand und in der sein
Sohn sich in der Rolle des
’Wurm’ versuchte?
Oder meint er:
Oder meint er:
Oder meint er:
Oder meint er:
Oder meint er:
Oder meint er:
Oder meint er:
Das Resultat ’Verlust alle
Werte!’
ist eine allgemeine
Erkenntnis und die hat
nichts mit einer linken oder
rechten politischen
Gesinnung der Redaktion zu
tun, sondern ist ein Faktum,
denn
es gibt Theater,
die …
… |
mit Bühnenbildern
wahllos am Werk
vorbei produzieren,
dies damit der
Lächerlichkeit
preisgeben;
|
… |
mit vollkommen
willkürlichen
Figurenführungen die
Handlung
verfälschen, was das
Publikum irritiert
und die Häuser
leerspielt;
|
… |
den Bildungsauftrag
negieren;
|
… |
die ganze Bandbreite
der Literatur nicht
berücksichtigen;
|
… |
mit
dialektisch-verbrämten
Rechtfertigungsversuchen
angebliche
Interpretationsbemühungen
vortäuschen.
|
Das
alles wird heute im Rahmen
der ’Freiheit der Kunst’
gemäß Artikel 5,
Grundgesetz, praktiziert.
Bei diesem schamlosen
Ausnutzen der Regeln sind
Kostenübernahmen zu Lasten
der Allgemeinheit
auszuschließen und
Finanzierungen von
Theaterproduktionen
anderweitig zu realisieren.
"Tradition ist nicht
Anbetung der Asche,
sondern
Bewahrung des Feuers."
Thomas Morus
Letzte Meldung!
Aus gut informierten Kreisen
ist zu erfahren, dass die
neue Theaterdirektorin
tatsächlich 30 Solisten des
bisherigen Hannoverschen
Opern-Ensembles nicht
übernahm und dass ihrerseits
bis dato keine musikalische
Oberleitung (GMD) bestimmt
wurde.
Impressum
erscheint
als nichtkommerzielles
Beiblatt zu
-
ausgezeichnet mit dem
Kulturförderpreis der Stadt
Regensburg -
kulturjournal.de -
Holzländestraße 6 - 93047
Regensburg
Ersterscheinung der Ausgabe
Regensburg am 27.07.2007
Erscheinungsweise:
kulturjournal-regensburg
zehn Mal pro Jahr von
Februar bis August und
Oktober bis Dezember
Verteilung Regensburg:
Direktversand, Hotels,
Theater, Galerien,
Veranstaltungsorte,
Tourist-Info, Bahnhöfe
Verteilung Hannover u.a.:
Direktversand an ausgewählte
Leserschaft - wie Mitglieder
der
Bürgerinitiative-Opernintendanz.de
Niedersächsischer
Landesrechnungshof,
Niedersächsische
Landesregierung,
Politische Parteien im Nds.
Landtag,
Hochschule für Musik,
Theater und Medien Hannover,
Bund der Steuerzahler,
Genossenschaft Deutscher
Bühnen-Angehöriger,
Richard-Wagner-Vereine,
Feuilletons von
Tageszeitungen
RA Frank Wahner, Fachanwalt
für Verwaltungsrecht,
Hannover
Wir
verstehen diese
Besprechungen und Kommentare
nicht als Kritik um der
Kritik willen, sondern als
Hinweis auf - nach unserer
Auffassung - Geglücktes oder
Misslungenes. Neben
Sachaussagen enthalten diese
Texte auch Überspitztes und
Satire. Hierfür nehmen wir
den Kunstvorbehalt nach
Artikel 5, Grundgesetz, in
Anspruch.
Wir benutzen Informationen,
hauptsächlich aus eigenen
Unterlagen, aus dem Internet
u.a. Veröffentlichungen des
Deutschen Historischen
Museums, der
Preußen-Chronik, Wikipedia
u.ä..
Texte werden paraphrasiert
wiedergegeben oder als
Zitate kenntlich gemacht.
Fotos wurden Buch- und
CD-Einbänden entnommen.
Gender-Hinweis: Aus Gründen
der besseren Lesbarkeit
verzichten wir meist auf
Differenzierung und
geschlechtsneutrale
Formulierung. Entsprechende
Begriffe gelten im Sinne der
Gleichbehandlung
grundsätzlich für alle
Geschlechter. Die verkürzte
Sprachform hat redaktionelle
Gründe und beinhaltet keine
Wertung.
|
|