Es gibt unterschiedliche
Früchte, die sind
köstlich:
- kleine Früchte:
Heidelbeeren, Himbeeren
- mittelgroße Früchte:
Pflaumen, Aprikosen
- große Früchte: Äpfel,
Birnen, Melonen
Alle haben
geschmackliche
Eigenheiten, die uns
erfreuen und gesund
erhalten.
Es gibt Sportvereine in
kleinen, mittleren und
großen Städten, die
genauso ihre
Berechtigung haben,
weil sie ihre Mitglieder
und Anhänger begeistern
und die Grundlage für
Spitzenleistung wachsen
lassen.
Nirgendwo auf der Welt
gibt es eine
Theatervielfalt von
kleinen, mittleren und
großen Bühnen, das
positive Ergebnis der
einstigen, schlimmen
Zersplitterung
Deutschlands. Aber die
Fürsten und später die
Bürger liebten die Musik
und die Theaterkunst und
kleine, mittlere und
große Kommunen waren
stolz auf ihre Theater,
ihre Orchester und ihre
Künstler.
Jetzt leben wir in der
Zeit der Globalisierung,
aber schon im alten Rom
wusste man:
' Tempora mutantur, nos
et mutamur in illis'
Das wirft die Frage auf,
wer verwandelt denn die
Zeiten, wieweit sind wir
gezwungen, die
Verwandlung mit zu
vollziehen und uns
selbst zu verwandeln?
Warum lassen wir es zu,
dass aus uns
kultivierten
Mitteleuropäern
schmuddelige Typen mit
einer verrohten Sprache,
deren Wortschatz sich
auf 'cool' und 'geil'
beschränkt, werden?
Warum lassen wir es zu,
dass der 'deal' und das
'business' weit höher
eingeschätzt werden, als
die Bildung?
Warum werden 'Elite' und
das 'Elitäre' als
überflüssig
abqualifiziert, wo es
doch das Wertvolle und
Auserlesene ist?
Show und Unterhaltung
sollen der Entspannung
dienen, aber wertvolle
Konzerte und
Theateraufführungen, die
uns bereichern und
erheben, müssen höher
eingeschätzt und
honoriert werden.
Gerne sind wir weit
gereiste Weltbürger,
bemühen uns mehrere
Sprachen zu lernen,
respektieren fremde
Traditionen, wenn sie
nicht gegen
Menscherechte verstoßen,
verhalten uns aber
passiv und feige, wenn
unsere Tradition des
Musiktheaters von wild
gewordenen Schwätzern
und Nichtskönnern
zerstört wird.
Viel wird in letzter
Zeit von Heimat und
Geborgenheit und Glück
geredet und geschrieben.
Leben wir gerne in
unserem Dorf, unserem
Stadtteil, unserer
Stadt?
Sind wir integriert,
haben wir Freunde?
Den Sportverein, unser
Theater?
Der Reichtum an kleinen,
mittleren, großen
Theatern von Aachen bis
Zittau ist ein Schatz,
sind unsere Kronjuwelen,
die wir natürlich
entstauben und polieren
- aber keinesfalls von
hasserfüllten
Pseudo-Künstlern
zertrampeln lassen
dürfen.
ML Gilles
Gespräch mit
Klaus
Kusenberg
Oberspielleiter Schauspiel
Theater Regensburg ab 2018
Welche Produktionen des
Theaters Regensburg der
vergangenen Spielzeiten sind
Ihnen nachhaltig im
Gedächtnis geblieben? Welche
fanden Sie ärgerlich?
In bester Erinnerung ist mir
noch die erste Hälfte von
Wadzeks Kampf mit der
Dampfturbine,
gut gefallen hat mir auch
Medea.
Es gab wohl auch
Produktionen, die nicht zu
meinen Favoriten zählen,
aber ein Theater-Ärgernis
war nicht darunter.
Sie waren zuletzt
Schauspiel-Chef am
Staatstheater Karlsruhe,
dann am Staatstheater
Nürnberg. Was reizt Sie,
jetzt diese Position am viel
kleineren Theater in
Regensburg zu übernehmen?
Wie kam Ihr Engagement nach
Regensburg zustande?
So
genau weiß ich das gar nicht
mehr. Intendant Jens
Neundorff von Enzberg hat
öfter das Schauspiel
Nürnberg besucht, ich habe
mir Produktionen in
Regensburg angesehen, wie es
unter Nachbartheatern eben
so üblich ist. Dass meine
Tätigkeit in Nürnberg 2018
enden würde, war ja seit
drei Jahren bekannt. Da
meine Frau und meine beiden
schulpflichtigen Kinder in
Nürnberg bestens
sozialisiert sind, sagte ich
für Regensburg sehr gerne
zu, schon wegen der
geografischen Nähe. Bei
einem Angebot aus dem Norden
der Republik hätte ich
sicher gezögert. Ich freue
mich auf die Herausforderung
und möchte viel von dem
Spirit aus Nürnberg mit nach
Regensburg bringen. Unser
Spielplan dort bestand zu
etwa 75 Prozent aus neuen
Stücken, Themen, die für
unsere Zeit relevant sind.
Ich hatte ein motiviertes
Team, das es verstand, mit
neuen Handschriften und
teils sehr mutigen
Positionen zu begeistern.
Nach innen und nach außen.
Dass diese Tatsache sowohl
Publikum als auch
Feuilletons goutierten,
bestätigt mich in meiner
Arbeit. Als ich das
Nürnberger Schauspiel
übernahm, fand ich einen
schlafenden Riesen vor, den
mein Team und ich gehörig
geweckt haben. So eine
Kraftanstrengung ist in
Regensburg gar nicht nötig.
Natürlich möchte ich das
Schauspiel mit eigenen
Akzenten voranbringen.
Experimentelles,
quotenträchtige Komödien,
Klassiker, die automatisch
durch kollektiven
Schülerbesuch für volle
Reihen sorgen, Kontroverses,
der Diskurs. Was findet sich
in Ihrem ersten Spielplan
für Regensburg? Nach welchen
Kriterien haben Sie die
Stücke ausgewählt? Inwieweit
mussten Sie Rücksichten auf
Verlagsrechte, Ensemblegröße
und andere Dinge nehmen?
Verlagsrechte stellten keine
Hürde dar, da gibt es gute
Drähte und ich genieße
aufgrund langjähriger
Erfahrung ein gerüttelt Maß
an Vertrauen. Dass der S.
Fischer Verlag Regensburg
die deutsche Erstaufführung
für Katherine Sopers
preisgekröntes Stück
Wish List
übertrug, ist ein Beleg
dafür.
Immerhin ein Stück, das im
Royal Court Theatre in
London herauskam. Zum
anderen: Einige Stücke wie
Locker Room Talk
oder
Singing Green
sind so frisch, dass die
Stück- und
Übersetzungsrechte noch
allein bei den Autoren
liegen. Was meinen ersten
Spielplan anbelangt, so bin
ich überzeugt, dass er sein
Publikum finden wird und
dass er zusätzlich Zuschauer
anzieht. Klassiker wie
Das Käthchen von Heilbronn,
Vor Sonnenaufgang
(in der Fassung von Ewald
Palmetshofer), Heiteres,
spielerisch raffinierte
Formen, Berührendes,
Bewegendes, politische
Zeitstücke wie
Wer hat Angst vorm weißen
Mann,
ein Stück über
Alltagsrassismus,
Die letzte Sau,
eine schräge Hommage an den
globalen Verteilungskampf,
und
Locker Room Talk,
ein aus O-Tönen
recherchierter Text über
Sexismus – diese Auswahl
kann sich sehen lassen und
bereitet dem Ensemble tolle
Entfaltungsmöglichkeiten.
Mit einer Ensemblegröße wie
sie Regensburg aufweist,
kann man schon einen sehr
breiten und ausgewogenen
Spielplan gestalten. Wir
hatten keine
Schwierigkeiten,
Schauspieler aus größeren
Häusern nach Regensburg zu
locken, so aus Salzburg,
Bielefeld und Potsdam, und
das nicht zuletzt aufgrund
des Spielplans.
Wie hat sich unter Ihnen das
Ensemble verändert? Neue
Kräfte, bewährte Leute – wie
sieht hier das Verhältnis
aus?
Ich
hatte die Chance, sieben
neue Schauspielerinnen und
Schauspieler, also fast das
halbe Ensemble, das aus 16
festen Planstellen besteht,
neu zu besetzen. Ich bin
Jens Neundorff von Enzberg
und Stefanie Junge sehr
dankbar, dass sie in den
letzten beiden Jahren frei
gewordene Stellen – einige
Leistungsträger haben
Regensburg ja verlassen –
nicht neu, sondern mit
Gästen besetzt haben. So kam
ich nicht in die
unglückliche Situation,
existenzbedrohende
Nichtverlängerungen
auszusprechen. Bei drei
Spielstätten und einem
straff durchgetakteten
Spielplan kommt man
natürlich nie ohne Gäste
aus, solche werden im
Bedarfsfall und stückbezogen
hinzuengagiert.
Sind Sie frei in Ihrer Wahl,
was Regisseure und
Ausstatter anbelangt? Welche
Positionen und Ästhetiken
kriegen wir zu sehen?
Der Intendant hat
selbstverständlich immer das
letzte Wort.
Dankenswerterweise bringt er
mir ein großes Vertrauen
entgegen. Mit Julia Prechsl,
die bereits in Nürnberg mit
einigen Arbeiten überrascht
und erfolgreich in Münster
und Saarbrücken inszeniert
hat, sehe ich die
Eröffnungspremiere in besten
Händen. Christina Gegenbauer
eröffnet mit der
Erstaufführung von
Die Domäne
die Spielzeit im Theater am
Haidplatz. Sie war
Regieassistentin in Nürnberg
und jetzt am Wiener
Burgtheater, wo sie
demnächst auch inszenieren
wird. Auch in Nürnberg hat
sie schon eine wunderbare
Inszenierung von Lot
Vekemans‘
Gift.
Eine Ehegeschichte
abgeliefert. Beide sind
junge Frauen voller Energie,
die mein vollstes Vertrauen
genießen. Sie wissen genau,
was sie wollen, und können
Schauspieler motivieren. Aus
ihren Inszenierungen
sprechen Spielfreude und
Genauigkeit. Generell sehe
ich Regensburg als gutes
Pflaster für junge Talente
mit innovativen
Regiehandschriften. Auch das
Regieteam für
Frankenstein,
Sam Brown und sein
Ausstatter Simon Lima
Holdsworth, gehören in diese
Reihe. Es ist nämlich gar
nicht einfach, für dieses
Stück das richtige Team zu
finden: Man
muss gleichermaßen über
Fantasie und Handwerk
verfügen, Respekt vor der
Vorlage haben und
gleichzeitig neue Visionen
entwickeln. Sam Brown wurde
2011 mit dem Europäischen
Opernregie-Preis und dem
Ring Award, einer
internationalen Auszeichnung
für Regie (und Bühnenbild),
geehrt.
Zur Ästhetik: „Berliner
Trash“ zählt eigentlich
nicht zu meinem
Lieblingstheater. Ich will
im Theater Geschichten
erzählen und berührt werden.
Auch die intelligente
Unterhaltung schätze ich
sehr. Und ich nehme die
Stücke und ich nehme das
Publikum ernst. Meine
Philosophie von Theater
schließt aber innovative,
verstörende und bilderstürmende Sichten
keineswegs aus. Wenn ich
spüre, dass ein Regisseur
wie etwa Sascha Hawemann
seine Schauspieler liebt,
dass ihm am Stoff liegt,
dass er sein Herzblut
hineinsteckt, dann kann mich
ein vermeintlich gegen den
Strich gebürsteter
Theaterabend emotional
intensiv berühren. Hawemann
hatte in Nürnberg Arthur
Millers Tod eines
Handlungsreisenden als
traurige Ballade inszeniert,
als bitterböse Anklage gegen
den Turbokapitalismus.
Ein Teil des Publikums war
begeistert, der andere wie
vor den Kopf gestoßen. Als
wir damit in Peking
gastierten, in China, wo der
Raubtierkapitalismus
fröhliche Urständ feiert,
hat es dem Publikum
regelrecht den Atem
verschlagen. Will sagen:
Firlefanz und Gags um der
Gags willen – nein. Eine
radikale und verstörende
Bildsprache, die aus der
ernsthaften
Auseinandersetzung
resultiert – sehr gerne.
Sie selbst inszenieren in
Regensburg zwei Stücke.
Handelt es sich hierbei um
Herzensangelegenheiten für
Sie? Und was hat es mit dem
Dramenwettbewerb „Talking
about Borders“ zu tun?
Ganz gewiss. Auf Wer hat
Angst vorm weißen Mann freue
ich mich ungemein. Autorin
Dominique Lorenz hat ihr
Drehbuch selbst für die
Bühne bearbeitet, Regensburg
hat die Uraufführung für
diese leichtfüßige und
originelle Komödie, die
keineswegs an der Oberfläche
bleibt, bekommen.
Aus dem Dramenwettbewerb „Talking
about Borders“ ist in diesem
Jahr das Stück Singing Green
des Esten Karl Koppelmaa als
Sieger hervorgegangen. Der
internationale
Dramenwettbewerb ist seit
über zehn Jahren der
Wichtigste seiner Art im
osteuropäischen Raum.
Bislang war es so, dass das
Siegerstück in Nürnberg
uraufgeführt wurde, dieses
Privileg habe ich nun mit
nach Regensburg gebracht. „Talking
about Borders“ hat sich im
osteuropäischen Raum zum
wichtigsten Dramenwettbewerb
entwickelt, den vor 14
Jahren Christian Papke in
Wien ins Leben gerufen hat.
Zielsetzung ist, die höchst
lebendige Theaterszene in
den uns oft fremden
Nachbarländern vorzustellen
und die künstlerische
Auseinandersetzung mit
großen politischen Fragen
und den Umbrüchen in Europa
zu suchen. Singing Green
beschreibt mithilfe höchst
unterschiedlicher Biografien
ein postapokalyptisches
Europa der Zukunft.
Haben Sie die vertragliche
Zusicherung, anderswo
gastieren zu können? Wenn
ja, wo werden Sie Regie
führen?
Ja,
ich werde gelegentlich
andernorts inszenieren,
hierzu habe ich einige
Anfragen. Aber ich werde das
nicht in meinem ersten
Regensburger Jahr tun.
Momentan ist alles noch wie
in einem Versuchslabor. Wenn
der Betrieb am Laufen ist
und die alten und die neuen
Ensemble-Mitglieder
zusammengefunden haben, dann
will ich mir das gerne mal
erlauben. Doch auch meine
Regiearbeiten in Regensburg
müssen sorgfältig geplant
werden: Das Käthchen von
Heilbronn ist beispielsweise
eines meiner Lieblingsstücke
und hätte mich auch als
Regisseur sehr gereizt, aber
ich finde es viel
interessanter und heutiger,
den Stoff von einer jungen
Frau inszeniert zu sehen.
Außerdem erscheint es mir
klüger, zunächst den
Neustart des Schauspiels
abzusichern, anstatt täglich
acht bis zehn Stunden auf
der Probebühne zu
verbringen. Ich will mein
erstes Jahr nutzen, dass
sich der Betrieb einspielt,
ich konzentriere mich
darauf, zu beobachten, wo
muss man nachjustieren, was
muss ich künftig anders
machen, dann erlaube ich mir
auch zu gastieren, aber in
erster Linie bin ich
Regensburg verpflichtet.
Wie war Ihr Weg zum Theater?
Schon sehr früh hat mich das
Geschichtenerzählen
fasziniert. Wie kann ich
Erlebnisse schaffen,
Wirkungen erzielen und
Emotionen auslösen. Nach dem
Studium ging ich relativ
früh ans Theater und ich
hatte das Glück, in Bochum
zu arbeiten, just als Thomas
Bernhard und Heiner Müller
dort erst- und uraufgeführt
wurden. Mit Claus Peymanns
Inszenierung von Kleists
Hermannsschlacht kam ich
durch ganz Europa. Da spürte
ich, wozu ein Stadttheater
in der Lage sein kann.
Welche Stücke wollten Sie
schon immer einmal
inszenieren, kamen aber
bisher nicht dazu?
Oh,
da fallen mir alle die
schönen Stücke ein, die mir
die Dramaturgen immer
ausreden. Zum Beispiel die
Dramatisierung von Thomas
Manns Joseph und seine
Brüder oder auch Das Ding
von Philipp Löhle, eine
herrlich überdrehte
Globalisierungskomödie.
Was mich auch immer reizt,
sind Science-Fiction-Stoffe.
Theater kann mit ganz wenig
Mitteln so viel darstellen
und ohne aufwändige Special
Effects völlig neue Welten
und Realitäten erschaffen.
Haben Sie
Lieblingsdramatiker?
Nicht nur einen! Ich mag
dialogbasierte Texte, auf
die sich insbesondere
englischsprachige Autoren
sehr gut verstehen. Hier
sind beispielsweise Alistair
Beaton oder Alan Ayckbourn
zu nennen, die über Dialoge
eine Handlung vorantreiben,
oder auch der englische
Dramatiker Simon Stephens.
Als der nämlich gebeten
wurde, ein Stück für eine
deutsche Uraufführung zu
schreiben, meinte er:
„Deutschland? Da muss ich
Textfläche liefern.“ Heraus
kam sein Stück Pornographie.
Philipp Löhles Stücke mag
ich auch sehr gerne und ganz
besonders Thomas Bernhard.
Gerade er gehört in
Regensburg aufgeführt.
Werden Sie auch Opern
inszenieren?
Nein, keine Opern! Als
Regisseur am Musiktheater
benötigt man ein
ausgeprägtes Gespür für
Form, Struktur und Bild. Das
sind aber genau die Dinge,
die mich beim Inszenieren
eher weniger interessieren.
Auch fehlt mir bei Opern der
Aktionsradius, mein eigenes
Timing vorzugeben. Musicals
aber inszeniere ich
unheimlich gerne.
Wie weit gehen Ihre
Planungen bereits für die
kommenden Spielzeiten in
Regensburg?
Ein
Schritt nach dem anderen.
Die kommenden drei Monate
sind entscheidend. Geben Sie
mir und dem Publikum diese
Zeit, dann wird sich alles
Weitere entwickeln. Jetzt
muss sich alles einspielen,
ein Wechsel an der Spitze
einer Sparte stellt immer
einen Einschnitt dar.
1972–1979 Studium der
Germanistik, Philosophie und
Theaterwissenschaften in
Münster und Köln
1979–1981 Regieassistent und
Dramaturg am Schauspielhaus
Nürnberg unter Chefdramaturg
Jörg Wehmeier und
Schauspieldirektor Hansjörg
Utzerath
1981–1985 Regieassistent am
Bochumer Schauspielhaus;
Zusammenarbeit mit Claus
Peymann, Alfred Kirchner,
Karge-Langhoff und Uwe-Jens
Jensen
1985–1994 freiberuflicher
Regisseur, u.a. in
Göttingen, Mannheim,
Dortmund, Konstanz, Wien,
Düsseldorf und für das
Goethe-Institut in Pakistan,
Indien, Bangladesh und
Bulgarien
1993–1997 Oberspielleiter
des Schauspiels Städtische
Bühnen Osnabrück, in der
Spielzeit
1996/97
Interims-Theaterleiter
1997–1999 Oberspielleiter
des Schauspiels am Badischen
Staatstheater Karlsruhe
2000–2018 Schauspieldirektor
Städtische
Bühnen/Staatstheater
Nürnberg,
seit 2006 auch
stellvertretender
Staatsintendant Nürnberg
ab September 2018
Schauspieldirektor am
Theater Regensburg
Klaus Kusenberg ist
verheiratet mit
Theaterpädagogin und
Regisseurin Meike Kremer,
sie haben zwei Kinder.
Es sollte ein Neubeginn beim Schauspiel am Theater Regensburg werden.
Die Zeit der Frau Junge, die als Schauspieldirektorin am Oberpfälzer
Metropol-Theater Regensburg ihr Unwesen trieb, sollte endgültig ad acta
gelegt werden können.
Viele Produktionen missfielen in den fünf Jahren dem Publikum, gingen in
der Gestaltung am Bildungsauftrag vorbei, wurden darob
von Schulen abgelehnt.
Und - das Schlimmste - der Theaterdirektor griff nicht oder zu spät ein.
Nun soll es ein erfahrener Schauspielmann aus Nürnberg - dort lange
Oberspielleiter - richten.
Für die ersten beiden Produktionen holte er ehemalige Mitarbeiterinnen
als Inszenatorinnen.
Das 'Käthchen von Heilbronn' setzte Julia Prechsel, immerhin schon
im reifen Alter von 26 Jahren und damit ja hocherfahren , in den Sand, die zweite, Christina Gegenbauer, scheiterte an
der Produktion 'Die Domäne'.
In beiden Fällen trugen das Bühnenbild bzw. Bühnenaufbauten zum
Nichtverstehen bei.
Beim 'Käthchen', ein riesiger Klapperatismus, der ein Eigenleben führte,
somit dem Stück ein Bein stellte.
Allerdings sehr praktisch, denn in diesem Bühnenbild lässt sich alles
von Schiller, Goethe, Shakespeare, Verdi, Puccini, Wagner spielen. Auch
'Blume von Hawaii' ginge sehr gut oder 'Die Rose von Stambul'.
Bei der 'Domäne' - hier auf der kleinen Bühne am Haidplatz -
ebenfalls ein riesiger Aufbau an Bauklötzen auf denen das Stück von der
Schauspieltruppe des Oberpfälzer Metropol-Theaters Regensburg dargeboten wurde.
Der normale Betrachter lässt sich in beiden Fällen auf ein Wagnis ein.
Beim 'Käthchen' ein Stück, das Kleist 1807 als großes deutsches
Ritterschauspiel schrieb, das 1810 in Wien uraufgeführt wurde und seit
dem nur noch gelegentlich auf den Bühnen im deutschsprachigen Raum zu
sehen ist.
In der Regensburger Szenerie - Bühnenbild und Kostüme - eine merkwürdige
Fassung, die noch im Programmheft mit einer Spielzeit von 2 Stunden und
50 Minuten ausgewiesen ist, lässt bei einer effektiven Spielzeit von 2
Stunden und 30 Minuten darauf schließen, dass noch im letzen Moment
erheblich gekürzt wurde.
Das heutzutage unwissende Publikum nimmt das Dargebotene hin, ist nicht
irritiert, dass die Produktion zum Beispiel nicht vermitteln kann,
- dass die Burg Thurneck in Brand gerät,
- dass Kunigunde das 'Käthchen' bittet, das für sie wichtige Bild des
Verlobten, in dessen Futteral die Besitzurkunden für die strittigen
Ländereien sind, aus den Flammen zu retten,
- dass sie hofft, das Mädchen damit in den sicheren Tod zu schicken
oder bei Erfolg des Auftrages die Schenkungsbriefe wiederzuer-
langen,
- dass 'Käthchen' eine illegitime Tochter des Kaisers ist - erinnert sei
an die Regensburger Geschichte der Barbara Blomberg als Geliebte
von Karl V. und Mutter des Don Juan d'Austria.
Die Kostüme passen - wie 'Käthchens' Baby-Doll-Hemdchen und die tuntige
Aufmachung des Kaisers - nicht zum Stück.
Beim zweiten Werk zum
Spielzeitauftakt - 'Die Domäne' - trägt alles, was sich abspielt und was
an Bühnenbild gezeigt wird, zum Unverständnis beim Publikum bei. Gefasel
um einen Wert des Ganzen, Drumrumgerede, was das Publikum als Deppen
hinstellt.
Was die Bauklötze, die die Bühne am Boden einnehmen und die an der Decke
fortgesetzt werden, sollen, erschließt sich nicht.
Angeblich ermöglicht das Programmheft hier Aufklärung.
Die Lektüre eines Beiblattes zu einer Produktion kann aber nicht
akzeptiert werden.
Das Bühnengeschehen muss das Werk erschließen.
Die modische Einrichtung, nach dem Motto:
Wie zerre ich das Stück ins Heute, ist nicht die Aufgabe des Theaters.
Dafür werden heute Stücke geschrieben, die das Jetzige wiedergeben.
Wenn nicht gelingt, zu zeigen,
- was wollte der Autor?
- wann spielt das Stück, wo spielt es, unter welchen Umständen
spielt es?
muss die Regie und die Theaterleitung im Sinne einer richtigen
Verwendung von Steuergeldern gerügt werden.
Dies hat im Falle der beiden Schauspiel-Produktionen zum Beginn der
Spielzeit 2018/2019 zu geschehen.
Management, wie im Falle des Regensburger Theaterdirektors, reicht nicht
aus.
Es gilt die Entwicklung der Produktionen während der Probenzeit zu
kontrollieren und nicht wie im Falle 'Black Rider' sich hinterher drauf
rauszureden, man habe sich zu der Zeit zu viel um das Stück 'Die
'Banalität der Liebe' kümmern müssen.
Und wie war es beim Regensburger
'Woyzeck'?
Da soll im letzen Moment und somit viel zu spät durch den Intendanten
gestrichen worden sein, was dann die Regisseurin bewog, ihr Leid
öffentlich zu machen und verzweifelt, die Hände ringend, die Tränen
trocknend, durch die Stadt zu laufen.
Außerordentlich befremdlich das von Kollegen des Ensembles
angestimmte Beifallsgejohle am Ende der beiden Vorstellungen,
was die nichtsahnende Presse wie auch die Theaterleitung dazu
verleitet, zu meinen, es handle sich hier um einen
Publikumserfolg.
Neben mir saß eine, die bei der 'Domäne' permanent unmotiviert
lauthals lachte, bis ich sie fragte, ob es ihr nicht gut gehe
und ob ich einen Arzt rufen solle.
Zitatende
Was andere schrieben
Zitat
"[...] ... In der
Deutschen Oper hat Regisseur
Jan Bosse die Handlung von
Rossinis „II viaggio a
Reims" (Die Reise nach
Reims) in ein modernes
Sanatorium mit
Spiegelwänden und
Krankenbetten verlegt, wo
Europas Mächtige ihre
Eitelkeiten, Liebeleien und
Rituale austragen.
Irgendwann ziehen alle ihre
Unterhöschen mit den
Nationalfarben aus und eine
einheitliche blaue
Europa-Buxe an. Und um ein
Stück des Schlussbildes
preiszugeben: In die
geschlossene Anstalt kommt
keiner mehr rein noch raus,
aber man feiert sich selbst. [...]" VOLKER BLECH
BERLINER MORGENPOST,
17.062018
Zitatende
Zitat
"[...] „MACBETH"
Berlin, Staatsoper: Es ist
alles zu spät. Das Land
getränkt in Blut, die Feinde
stehen vor den Toren, die
Schuld klebt dick und schwer
an den Händen dieses Mannes
- da überfällt Macbeth im
vierten Akt ein Moment der
Selbsterkenntnis... Eine
Innenschau des Protagonisten
gewährt Placido Domingo
wahrlich: Der Star dieser
letzten großen Premiere der
Berliner Staatsoper vor der
Sommerpause ( ... ) rührt
sein Publikum als gefallener
Feldherr, der einen Pakt mit
der Hölle eingeht... Anna
Netrebko ist als Lady
Macbeth der andere große
Star dieser Premiere ... Die
Wucht dieser Sängerin ist
nach wie vor ungebrochen...
Harry Kupfer und sein
langjähriger Bühnenbildner
Hans Schavernoch entscheiden
sich ( ... ) dafür, die
Schwärze von Verdis
düsterster Oper noch zu
betonen... Man könnte die
Regie altbacken nennen,
wären da nicht die
Videokünste von Thomas
Reimer...
Die Hexen (Chor: Martin
Wright) fleddern erst mal
die Leichen, bevor sie
Macbeth ihre fatalen
Prophezeiungen mit auf den
Weg geben...
Daniel Barenboim und die
Staatskapelle steigen
durchsichtig und mit
betörender Luftigkeit vor
allem in den Streichern ein,
haben allerdings die
Tendenz, den feinen Pinsel
in den Finalszenen gegen
einen groben
einzutauschen...
[...]" VOLKER BLECH
BERLINER MORGENPOST,
17.062018
Zitatende
Zitat
"[...] „PARSIFAL”
München, Staatsoper ...Das
Teuerste, Beste aus dem
Delikatessenladen
zusammenkaufen, verrühren
und servieren, das
funktioniert nur bedingt.
Hier ist es der Bayerischen
Staatsoper passiert mit
Richard Wagners „ Parsifal'
mit einer
Festspiel-Premiere, deren
All-Star-Team die
Kartenserver schier
überforderte. Das Bühnenbild
von Maler-Promi Georg
Baselitz sollte das
Sahnehäubchen sein, es blieb
Hohlgefäß für eine
Regie-Nichtigkeit. Wobei:
Man denke sich den Abend in
B-Besetzung, mit einer
musikalischen
So-lala-Fraktion - eine
Horrorvision. Umso mehr
werden die Sinne dafür
geschärft, was Kirill
Petrenko mit dem Bayerischen
Staatsorchester zaubert ...
Petrenko gönnt sich auch
Momente der zeitlichen
Entgrenzung, in der Puls und
Rhythmus auszusetzen
scheinen, um vom Spiel mit
Farben, Details und
Schichten überlagert zu
werden... Wo andere
Martialisches produzieren,
wölben sich weich gefasste,
intensive Bögen.
Leerstellen, Fragezeichen,
Introspektive, Suchen,
unerfüllte Sehnsucht, all
das wird Klang... Ganz im
Sinne des Stücks nähert sich
Petrenko stark dem
Wagner-Impressionismus, wie
ihn etwa Claudio Abbado
pflegte - was zugleich den
Sängern zugutekommt. Es gibt
keinen Moment, in dem einer
dieser Stars überfahren
wird.
Regisseur Pierre Audi ( ...
) agiert wie weggeblendet.
Es gibt zwei, drei schöne
Kleinstmomente, ansonsten
kaum Haltung zu Figuren und
Stück. Kein Gral wird
enthüllt, dafür entblößt
sich der (wunderfein
singende) Männerchor und
zeigt faltig-blutiges
Nacktdress. Audi denkt sich
offenbar eine Art szenische
Befreiung des Weihespiels.
Sein schmuckloses Ritual
soll Assoziationen wecken -
und produziert doch nur
Lethargie ... [...]"
MARKUS
THIEL
MÜNCHNER MERKUR, 29.06.2018
Zitatende
Zitat
"[...] „DON GIOVANNI"
Wiesbaden: Die
vorherrschende Farbe in
diesem Nachtstück ist ein
giftiges, grell
ausgeleuchtetes Gelb.
Überhaupt ist in Nicolas
Briegers Sicht auf Wolfgang
Amadeus Mozarts Oper „Don
Giovanni" einiges
bedenkenswert aus dem Lot
geraten. Don Giovanni ( ...
) wird immer wieder mit der
Maske des von ihm
ermordeten Komturs
konfrontiert...
Der bestimmende Konflikt der
Oper wird hier nicht
zwischen Don Giovanni und
den Frauen ausgetragen,
sondern liegt in seinem
inneren Kampf mit dem
Alter...
Bis hin zu diesem starken
Ende ( ... ) ist Briegers
Neuinszenierung von einer
Fülle an klugen Gedanken
geprägt. Das können kleine,
provokative, manchmal auch
bitterböse Details sein...
Ausgearbeitet ist die
Neuproduktion mit dem
jungen, auch darstellerisch
enorm glaubhaften
Opernensemble ganz
vorzüglich. Nie gibt es
Stillstand, nie aber auch
bloßen Aktionismus... Dass
hinter jeder Wendung ein
entdeckenswertes Detail
lauert, gilt auf der
musikalischen Seite ganz
besonders für die
Ausgestaltung der
Rezitative durch Tim Hawken...
Das Hessische
Staatsorchester und der
Opernchor spielen zwar
meistens konzentriert,
begleiten die Solisten unter
der Leitung von Konrad
Junghänel aber manchmal so
starr, dass es zu
vereinzelten
Ungenauigkeiten zwischen
Bühne und Orchestergraben
kommt [...]"
AXEL
ZIBULSKI
FAZ, 19.06.2018
Zitatende
Zitat
"[...] „NABUCCO”
Gelsenkirchen. Regisseurin
Sonja Trebes richtet den
Fokus dieses Dramas rund um
Macht und Religionskriege
auf den Familienkonflikt.
Ihre Inszenierung verzichtet
auf brutale Aktualisierung,
atmet aber keinen
Mottenkistenmuff...
Nabucco ist mehr als der
Gefangenenchor', verspricht
das Programmheft, was die
Inszenierung einlöst. So gab
es in Gelsenkirchen
ausgerechnet nach dem
hoffnungsbeseelt
kraftvollen, von Kitsch
befreiten „Va, pensiero"
keinen Zwischenapplaus,
während sonst viele Arien
und Chorszenen mit Beifall
und Bravos bedacht wurden.
Die schlichte, dunkle,
räumlich und zeitlich nicht
verortete Bühne von Dirk
Becker dominiert eine breite
Treppe, gleichermaßen
Aufgang zum Palast und zum
Tempel, Spielfläche für
dynamische Auftritte des
Hauptdarstellers, des von
Alexander Eberle wunderbar
einstudierten, homogenen,
effektvoll gestaltenden
Opernchors...
Gelungener Regie-Einfall:
Eine Doppelung der Figuren
zeigt die schon in der
Kindheit verkorkste
Vater-Töchter-Beziehung. Die
Regie stellt den Erwachsenen
jeweils die Kinder-Version
an die Seite...
[...]"
ELISABETH HÖVING
WAZ,
18 06 2018 Zitatende
Zitat
"[...] „NABUCCO"
Krefeld/Mönchengladbach. ...
Hovenbitzers Inszenierung
für das Theater
Krefeld-Mönchengladbach ist
von packender Intensität...
Das Ensemble gestaltet
Szenen von wuchtiger
Dramatik, erzählerischer
Dichte und intime Momente...
Johannes Schwärsky ist ein
großartiger Nabucco. Er
besticht mit kraftvoller
Stimme, Präsenz und
wunderbaren Nuancen. In
Gesang und Darstellung
verkörpert er brillant
Machtstreben, Wahnsinn und
die Genesung des Nabucco an
Leib und Seele. ...
Am Premierenabend strahlt
Matthias Wippich in der
Rolle des Zaccaria ernste
Autorität und Kampfgeist
aus. Eindringlich gestaltet
er die Motivation an die
Gefangenen.
Lydia Easley gibt die
Abigaille als facettenreiche
Frau mit Kalkül und
Machtstreben, aber auch
kurzen Momenten voll
berührender Emotion. Sie
glänzt im Belcanto, legt in
ihre wunderbare Stimme
kämpferische Kraft wie auch
den innigen Ausdruck von
Traurigkeit. Eva Maria
Günschmann ist eine
ausdrucksstarke Fenena...
Die Oper endet mit der
Vision des Verzeihens.
[...]"
ANGELA
WILMS-ADRIANS
RHEINISCHE POST, 2562018 Zitatende
Zitat
"[...] „OTELLO"
Lübeck: Der Applaus am
Schluss setzte zögerlich
ein, zu sehr stand das
Publikum noch unter dem
Eindruck die bewegenden und
berührenden Inszenierung ...
Diese Geschichte braucht
keine Regie-Mätzchen, alles
steht im Libretto und in der
Musik. Diese Regel hält sich
Krieger, seine Bildsprache
ist klar, seine
Personenregie ist
zurückhaltend und
ausdrucksstark zugleich. ...
Die Psychologie der Figur
steht in dieser Inszenierung
im Mittelpunkt, wenige
Gesten und Bewegung reichen
aus, um deutlich zu mach wie
es um die Menschen auf der
Bühne steht. ... Krieger
bringt die innere Einsamkeit
der Personen so überzeugend
auf die Bühne, wie man es
nur selten lebt. Das ist
nicht nur handwerklich
gemacht, es ist ein ganz
großer Wurf..
Zu Beginn hatte der stark
geforderte Chor
(Einstudierung: Jan-Michael
Kiger) einige Probleme mit
Einsätzen u. Tempi. Im
Verlauf aber steigerte sich
Chor zu einer sehr guten
Leistung. Dirigent Andreas
Wolf ( ... ) erwies sich
wieder als exzellenter
Begleiter der Sängerinnen
und Sänger... In dieser
Premiere hatte das
Philharmonische Orchester
eine Sternstunde...
[...]"
JÜRGEN
FELDHOFF
LÜBECKER NACHRICHTEN,
03062018 Zitatende
Die Diktatoren
der Oper
Die Beschreibung des Entstehens,
der Verbreitung, der
Machtübernahme der Vertreter
des Regisseurstheaters in
unseren Opernhäusern hat ihre
Parallele im Vorgang des Aufbaus
einer politischen Diktatur, die
das dumme Volk erst bemerkt, wenn
es zu spät ist.
Kluge Historiker schreiben
Bücher über den Niedergang der
res publica romana und die
Alleinherrschaft der
unterschiedlichsten imperatores,
der Streit zwischen Kirche und
Kaiser im Mittelalter um die
Oberherrschaft, die Wandlung
Napoleons vom Feldherrn der
Republik zum sich selbst
krönenden Kaiser, die
berechtigte russische Revolution
mit dem Ende unter der
Gewaltherrschaft des
Massenmörders Stalin, das
Begeisterungsgeschrei der Massen
für Adolf Hitler können wir
entweder noch in eigener
Erinnerung, jedenfalls in
Filmdokumenten miterleben.
Ich spüre Ihre Einwände, das sei
ja doch wohl viel zu hoch
gegriffen für das bisschen
Operntheater, aber ob im großen
oder im kleinen Rahmen,
skrupellose Herrschaft ist
schändlich.
Die Frage, der wir Opernfreunde
uns stellen, ist die "Wie es
dazu kam?"
Als im Ersten Weltkrieg die alte
Ordnung unterging, suchten alle
Künste nach neuen
Ausdrucksformen:
Dada, Konstruktivismus,
Expressionismus, Brutalismus,
abstrakte Kunst, Symbolismus,
Realismus, politische Kunst und
viel Kitsch folgten einander
oder existierten gleichzeitig.
Dank der Anfänge der
Tonaufnahmen können wir erahnen,
wie gesprochen und gesungen
wurde, dazu gibt es Photos der
berühmten Schauspieler und
Sänger.
Um ehrlich zu sein, die Posen,
das Schluchzen, das Tönen, die
Bayreuther Fellkostüme und
Flügelhelme reizen uns zum
Lachen. Das damalige Publikum
aber fühlte sich gut aufgehoben
und strömte in die Theater.
Immer noch stand 'das Werk' im
Mittelpunkt, das mit Respekt,
wenn es auch in unterschiedlich
stilistischen Bühnenbildern und
Inszenierungen gezeigt wurde.
Beispiel: Gründgens 'Hamlet im
Frack'.
Wann aber begann das respektlose
Dekonstruieren der 'Werke'?
Virologen haben die Aufgabe
herauszufinden, wann, warum, wo
eine Seuche ausbricht.
Denken wir an den Pestbazillus,
der von Flöhen, die auf Ratten
in den völlig verdreckten
Straßen und Behausungen des
Mittelalters übertragen wurde.
Zwar gab es eine Badekultur,
aber die körperfeindliche
Einstellung der Kirche unterband
den Wunsch nach Sauberkeit und
Schönheit als sündige Eitelkeit.
Im Folgenden möchte ich mit
Hilfe einiger Publikationen
herauszufinden, wann, wer, warum
die Oper zum Schlachtfeld der
Interpretationskriege gemacht
hat.
Im Jahr 2006 erschien im
Henschel-Verlag das Buch
'Opernregisseure' von Manuel
Brug (Kritiker bei der
'Süddeutschen Zeitung',
'Opernwelt' und der Tageszeitung
'Die Welt').
In diesem Buch berichtet er über
das Entstehen des Regietheaters
aus dem Fehlen von neuen Opern,
die das Publikum begeistern.
Die zwar folgerichtig nach dem
Ausreizen der Tonalität durch
Richard Wagner und Richard
Strauss folgende Atonalität mit
all ihren Konstrukten erreichte einen
Kreis von Intellektuellen, nicht aber die Ohren
und Herzen der Opernfreunde.
Die Gesetze der Statik,
chemische Formeln und der
Tonsatz sind erlernbar, aber
etwas daraus zu machen,
erfordert die rätselhafte,
schöpferische Intuition, die
keine Digitalisierung
nachvollziehen kann.
Bei Experimenten mitzuwirken hat
mich über viele Jahre mit Spaß
und Ehrgeiz erfüllt und ich
möchte die Erinnerung nicht
missen, endlose Stunden bei
Einpauken krummer Intervalle
verbracht zu haben und
vertrackte Rhythmen zu zählen.
Kreischen, jaulen, zischen,
heulen, Salat kauen mit einem
Mikrophon an der Backe, mich
schreckt nichts mehr!
Aber immer öfter überkam
mich der unbezwingliche Wunsch
nach einer kleinen Invention von
Bach und einem kleinen Lied von
Schumann - das sind die Quellen,
die unsere Seelen nähren.
Die Namen der Persönlichkeiten,
die gewissenhaft, präzise,
phantasievoll, respektvoll,
erfolgreich, mit ungeteilter
Zustimmung des Publikums die
Oper auf die Bühne brachten,
waren z.B. Wieland Wagner,
Luchino Visconti, Rudolf
Hartmann (mein Chef in München)
Gustaf Rudolf Sellner, Günther
Rennert, Otto Schenk, Franco
Zeffirelli, Giorgio Strehler,
Jean Pierre Ponelle, Walter
Felsenstein, Rudolf Noelte, Götz
Friedrich, Günther Roth,
Hans-Peter Lehmann (beide meine Chefs
in Hannover).
Vergessen dürfen wir auch
keinesfalls die Intendanten und
Regisseure der mittleren und
kleinen deutschen Theater, die
voll Sorgfalt das Repertoire und
ihr Ensemble pflegten, so das
weltweit Deutschland als
Paradies der Oper galt.
Ein Nachhall dieses ehemaligen
Wunderlandes der Oper tönt noch
in den ehemaligen Sowjetländern,
in denen - wie bereits erwähnt -
das Singen nicht vom Rockgrölen
platt gemacht wurde. Voll
Enthusiasmus kommen sie mit
ihren wunderbaren Stimmen in
unsere Hochschulen, werden -
durch großzügige
Stipendien gestützt - von
hoffentlich kundigen und
erfahrenen Lehrern (ein großer
Name bietet noch lange keine Gewähr
für pädagogisches Geschick)
ausgebildet und besuchen dann
die Vorstellungen in deutschen
Theatern und können es nicht
fassen, was sie dort zu sehen
bekommen.
Aber die Klassen sind voll mit
meist aussichtslosen Studenten,
die in die Arbeitslosigkeit
entlassen werden oder, was sie
nicht können als Lehrer
weitergeben.
Für die, die eine
Qualitätsstimme haben, heißt es
jetzt Examen machen, Geld
zusammenkratzen, an
internationalen Wettbewerben
teilnehmen und nichts wie raus
aus Deutschland!
Qualifizierten deutschen
Sängernachwuchs gibt es so gut
wie gar nicht mehr, denn welcher
gebildete junge Mensch will sich
in solch widerwärtigen
Inszenierungen verschleißen
lassen. Ein Blick auf die
Besetzungszettel zeigt
schwierige Namen und dann - ganz
unten - Maria ... und Franz ...
in Kleinstpartien.
Die Schlüsselfiguren beim
Ausbruch des Regisseurstheaters
sind Ruth Berghaus (1927 - 1996)
und Hans Neuenfels.
Die Erstere, bei Gret Palucca in
Tanz und Choreographie
ausgebildet, unter dem Einfluss
ihres Mannes Paul Dessau und der
Brecht-Witwe Helene Weigel zur
perfekten Theoretikerin
geworden, war ihr Credo "die
Nichtidentität einer Figur
als Ausdruck der der
gesellschaftlichen Entfremdung."
Humorlos, spröde und didaktisch
- gelangen ihr doch
hochsymbolisch aufgeladene
Inszenierungen, die jede
Kulinarik aus der Oper
verbannend durch ihre Epigonen
und deren Epigonen viel zu den
heutigen Scheußlichkeiten auf
den Bühnen beitrugen.
Hans Neuenfels, 1941 in Krefeld
geboren, studierte an der
Folkwanghochschule Essen und dem
Reinhardt-Seminar Wien, erhielt
seine erste
Oberspielleiterstelle in Trier,
wo er bald fristlos entlassen
wurde, weil er mit den
kameralistischen
Verwaltungsvorschriften nicht
zurechtkam. Nach Stationen
Krefeld, Heidelberg und
Stuttgart erreichte er Frankfurt
am Main, wo er seine
'Regie-Theater-Träume'
verwirklichen konnte. Er schrieb
Stücke, setzte seine
Lieblingsschauspielerin
Elisabeth Trissenaar in Szene,
kreuzte Politik mit Psychologie,
nutzte surreale Kollagen,
stellte Kitsch und Künstlichkeit
nebeneinander bis zum größten
Opernskandal der achtziger Jahre
mit 'Aida als Putzfrau' und Tod in
der Gaskammer.
An seinen Bilderwelten wollten
sich wiederum Epigonen
orientieren, versuchend sich
noch zu steigern.
Daneben agieren Andreas Homoki,
Peter Mussbach, Alfred Kirchner,
der das Schillertheater in
Berlin in den Ruin trieb, völlig
ahnungslos in Bayreuth an einem
'Ring' werkelte, der nur wegen
des wunderbaren Bühnenbilds von
Rosalie zu ertragen war.
Außerdem agieren Dietrich
Hilsdorf,, Christoph Nel, John
Dew, Christoph Marthaler, Jossi
Wieler, Peter Konwitschny,
Calixto Bieto, mit dessen
Brutalitätsschau die Vertreibung
des Publikums auch in Hannover
begann.
Zur jüngeren Generation gehört
Sebastian Baumgarten, geb. 1969
in Berlin. Er sorgt mit seinem
Trash- und Sextheater zwar für
die gewünschten 'Buh'-Stürme,
das Türenknallen des Publikums
beim Verlassen der Vorstellung
und den leeren Zuschauerräumen,
aber auch für Hymnen in gewissen
Feuilletons.
In letzter Zeit kämpfen sich
vermehrt auch einige Frauen in
den Regiebereich vor, aber
leider folgen die meisten dem
Trend der Zeit und bringen
Sinnloses und Ekelhaftes auf die
Bühne.
Ausgenommen ist z.B. Katie
Mitchel, deren 'Lucia' mit Diana
Damrau in all' ihrer logischen
Grausamkeit so fesselnd war,
dass ich mich anschließend durch
den Roman von Walter Scott
kämpfte - voller Verwunderung
wie man aus der Sujet ein so
spannendes Libretto schöpfen
konnte.
Auch Vera Nemirowa hat mit ihrem
'Ring' in Frankfurt am Main
durch äußerst sparsames
Bühnenbild und exakte
Personenführung sehr klug
bewiesen, dass ein großes Werk
keiner plumpen Politisierung und
Sexualisierung bedarf.
Als Wolfgang Wagner sein
Bayreuth zur 'Werkstatt'
erklärte, gab er die Stätte
höchster künstlerischer
Vollendung frei für modische
Spielereien modischer
Bühnenbildner und modischer
Regisseure. Das späte Kind des
alten Mannes sog sich in Berlin
mit dem Hass-Theater Castorfs
voll und überträgt es ins
Festspielhaus.
Politiker und Repräsentanten
absolvieren immer noch
'Bayreuth' als Pflichttermin,
Schicki-Micki-Typen drängeln
sich vor die TV-Kameras,
unverdrossene Musikfreunde
schließen die Augen, um die
Atmosphäre und die einmalige
Akustik zu genießen,
Studenten-Stipendiaten sind
ratlos und die früher
unerreichbaren Festspielkarten
werden heutzutage verhökert und
einem nachgeworfen.
Die Urteilsfähigkeit über die
Richtigkeit einer Inszenierung
ist aufgrund der mangelnden
kulturellen Bildung des
Publikums äußerst begrenzt und
es lacht über jeden szenischen
Unsinn, wobei jeder Lacher auch
an jeder unpassenden
Stelle überall und von jeder
Theaterleitung als Erfolg
verbucht wird.
Wie in Banken und Konzernen
herrschen beim Kampf um die
Spitzenpositionen im Theater die
Gesetze des Machismo, in denen
es Frauen meist schwer fällt,
die notwendige Härte zu
entwickeln.
Kirsten Harms versuchte in
Berlin es gegenteilig als
'blonder Engel' in weißem
Gewande, stützte sich aber wohl
auf zu schwache Mitarbeiter. Nie
werde ich das 'Buh'-Geschrei
nach der Premiere des unsinnigen
'Holländers' und des 'Tannhäusers'
wie das Hohngelächter nach der
Premiere der 'Arabella' in der
Tiefgarage vergessen.
So vertreibt man Publikum,
während uralte Inszenierungen
von Götz Friedrich bis zu
wertvollen 'Altertümern' von
Boleslaw Barlog, Filippo Sanjust,
Gilbert Deflo noch immer das
Berliner Haus füllen.
Ich beschränke mich auf
Vorstellungen, die ich selbst
gesehen habe.
So auch 'Hänsel und Gretel' in
Braunschweig, inszeniert von
Frau Fassbänder, einer vormals
namhaften Sängerin und späteren
Intendantin in Innsbruck.
Die Märchenoper enthält alles,
was Kindern den ersten Schritt
in die Wunderwelt der Oper
eröffnet.
Ein bekannter Stoff, zwei Kinder
als Hauptdarsteller, bittere
Armut, Hunger, eine verzweifelte
Mutter, ein Vater, der sich mit
Schnaps tröstet, der Zauber und
das Gruseln im Wald, Engel, die
Trost und Schutz bieten - und
als Attraktion - eine Hexe, die
alle Emotionen aufwühlt.
Nichts davon in Braunschweig.
Das Stück spielt cool in einer
Hotelhalle, kein Zauber, keine
Poesie, die Kinder im
Zuschauerraum langweilen sich.
Aber die Regisseuren hat 'einen
Namen'. Das ist das Argument der
Intendanz für ein Engagement.
Inzwischen wachsen 'Nachrücker'
wie Manuel Brug sie nennt (Seite
140 in seinem Buch die neuen
Regisseure) heran.
Wie können die nun die Begründer
des Regisseurstheaters der
19-siebziger bis neunziger Jahre
noch übertreffen?
Alle Grausamkeiten wurden
vorgeführt, alle
Körperausscheidungen flossen
über die Bühne, alle Tätigkeiten
aus Schlafzimmer, Bad, Toilette
und Bordell wurden gezeigt.
Ebenso sahen wir bis zum
Überdruss Nazi-Symbole:
Ledermäntel, Stiefel, Uniformen,
Fahnen sowie die dazu gehörenden
Waffen und Torturen. Darauf
folgten die Koffer der
Unbehaustheit, die fast in jeder
Oper über die Bühne rollten.
Dass sich die Gräuel des Zweiten
Weltkrieges niemals wiederholen
dürfen, darin sind wir uns alle
einig.
Krieg ist in jedem Falle abzulehnen,
ob er in 'Judas Makkabäus', in 'Nabucco',
'Aida' oder in den 'Soldaten'
geschildert wird.
Librettisten und Komponisten
beschenken uns seit Monteverdi 'Orfeo'
mit den Variationen des Themas:
'Die Suche nach dem persönlichen
Glück im Kampf mit feindlichen
Übermächten.'
Die sind: die Götter, die
Kirche, der Staat.
Was haben also die 'Nachrücker':
Christof Loy, Claus Guth,
Philipp Himmelmann, Tilman Knabe
und Barry Kosky sich in ihrem
Regisseurstheater ausgedacht?
Der Bekannteste unter ihnen ist
der aus Australien stammende
Barry Kosky, Intendant der
Komischen Oper in Berlin.
Er thematisiert bevorzugt die
prägenden Aspekte seiner eigenen
Biographie, sein Jüdisch- und
sein Schwulsein (Seite 156)
Einfallsreich bedient er sich
virtuos aller theatralischen und
vom Film beeinflussten Tricks,
die in unterhaltenden Stücken zum
Erfolg führen. Leider vertraute
ihm der Hannoversche Intendant
Wagners 'Ring des Nibelungen'
an, bei dem die Aversion gegen
den 'Nazi'-Wagner sich in viel
plumpem Kitsch und noch mehr
Ekelhaftem niederschlug.
Das Publikum verweigerte sich.
Das Werk sonst in sinnvollen
Inszenierungen jahrelang auf dem
Spielplan, wurde abgesetzt, die
Gelder aus dem Etat und von
Förderern (z.B. NordLB) waren
verloren.
Auch die Meistersinger 2017-2018
in Bayreuth bedienten alles, was
Spaß macht.
Es war zwar alles falsch, aber
die großartigen Sängerdarsteller
mimten nach Herzenslust, das
Publikum lachte, was jede
Theaterleitung als Erfolg
verbucht, der aufgeblasene
Wagner-Juden-Beckmesser-Kopf
wurde hingenommen.
Keine Festwiese, sondern der
Gerichtssaal der Nürnberger
Prozesse - ein Holzhammer
folgte dem nächsten.
Eine Bereicherung für den
'Opernzirkus' ist Kosky
zweifelsohne und in der
'Komischen Oper' in Berlin hat
er mit der richtigen Literatur
den richtigen Spielplatz.
Schade dass man den ehemaligen
Hausherrn, den großen Walter
Felsenstein, nicht mehr zu all'
dem befragen kann.
Ihnen, den Opernfreunden, mögen
Inszenierungen der oben
genannten 'Nachrücker' begegnet
sein, zu denen Sie sich ihr
Urteil gebildet haben.
Durch Übertragungen im Fernsehen
können wir auch an manchem
Ereignis teilhaben, uns freuen,
uns ärgern oder - abschalten.
Die Akzeptanz des Publikums, das
in unserem Theatersystem ja
zwangsweise die Kosten trägt,
ist ein Korrektiv, aber für die
Schauspielregisseure, die von
geistesverwandten Intendanten
eingeladen werden, ohne Belang.
Eine Opernregie bringt ein
richtig fettes Honorar und wenn
sie dazu einen Skandal
hervorruft, der durch alle
Zeitungen geht, hat man sich
'einen Namen' gemacht.
Schon zu meiner Studienzeit
machte die Bemerkung eines
berühmten Schauspielregisseurs
die Runde, der in den Saal
brüllte: "Warum tritt denn der Tranquillo
nicht auf?"
als er im Klavierauszug auf den
Begriff 'tranquillo' stieß und
diesen personifizierte.
Aufgebläht von vermeintlich
intellektueller Überlegenheit
werfen sie mit
sozialpsychologischem Jargon um
sich, finden die Musik bei den
Opern, die sie inszenieren
sollten, überflüssig und das zum
Teil angestrengte Singen
ekelhaft.
Natürlich gibt es auch
sorgfältige
Schauspielregisseure, die mit
Respekt an die Werke
herantreten, sie klug neu
aufschlüsseln und zu
unvergesslichen Erlebnissen
machen wie z.B. 1976 der
'Jahrhundert-Ring' in Bayreuth
von Patrice Chéreau und Rudolf
Noeltes 'Pique Dame' mit René
Kollo als Hermann, unvergesslich
durch die genaue
Charakterisierung der Personen
und des Interieurs.
Da nun über Jahrzehnte das
Bildungsbürgertum permanent
diffamiert, der Musikunterricht
in den Schulen vernachlässigt,
die Werke der Opernliteratur in
ihrer Darstellung auf den Bühnen
politisiert, sexualisiert,
proletarisiert, verhässlicht und
verfälscht wurden, greifen
nun die die Regisseure in ihren
modischen Auslegungen nach den
Theaterräumen, um diese nun
auch noch zu dekonstruieren.
Die Bühne ist nicht mehr der Ort
der Aussage der Darsteller,
sondern es fummelt ihnen ein
Kameramann vor dem Gesicht
herum, der Wort und Ton auf
Wände projiziert, so dass es
gleichgültig ist, wo sich die
Person befindet.
So bekam das Publikum den Don
Giovanni in Hannover den ganzen
Abend nicht zu sehen, weil der
hinter einem Vorhang gefilmt
wurde.
Inzwischen sind also die Stücke
zertrümmert, jetzt geht es an
die Zertrümmerung des
Theaterraums. Natürlich nicht
mit Abrissbirne und Bagger,
davon würde sogar eine
Stadtverwaltung wach werden,
sondern die für eine
Opernaufführung notwendigen
Gruppen: Orchester, Chor,
Solisten, Publikum werden
umgeräumt.
Das Orchester kommt auf die
Bühne (und das nicht aus
Platzmangel wie im tapferen
Minden!), sondern aus so
genannter 'formaler Erneuerung'.
Dabei ist das gar nicht neu,
sondern nur am falschen Platz.
Die antiken Theater gruppierten
die Zuschauer im halbrund um die
Bühne, Marktplätze, Kirchen, die
britische Shakespeare-Bühne, das
delikate, kleine Hoftheater, die
riesige Pop-Arena, wo sich das
Volk stampfend und kreischend
amüsiert, alle haben je nach
Bedürfnis ihren Ort.
Des Gags wegen werden Klimmzüge
gemacht, die den 'Apparat
Theater' behindern, die Arbeit
erschweren, wenn wie z.B. in
Theater Regensburg die
'Lysistrata' von Aristophanes
gänzlich im Zuschauerraum
spielte, der von er Bestuhlung
natürlich befreit werden musste,
und die Zuschauer auf der Bühne
in Ersatzsitzen Platz nehmen
durften.
Aber die Oper ist eine Oper und
braucht die ihr gemäße
Anordnung. Zu den vielen
Todsünden gehört auch die
'superbia' - der Hochmut. Und
wenn Benedikt von Peter in der
Podiumsdiskussion ('Die Zukunft
der Oper', Verlag Theater der
Zeit, 2014) auf die Frage von
Barbara Beyer: "Verlangt ihre
Arbeitsweise nicht nach einer
extremen Dekonstruktion des
Materials, Herr von Peter?" sich
wie folgt äußert:
Ja, aber eher durch eine
Neubewertung des
Theaterraumes als durch eine
Dekonstruktion des
Notentextes. Ich mache zum
Beispiel gerade kaum noch
eine Inszenierung, bei der
das Orchester im Graben
sitzt, versuche, durch eine
Zerlegung der Schichten und
Verräumlichung der Musik,
dass ein Stoff
dreidimensional wird und uns
angreift, uni Musik über
diese Körperlichkeit wieder
zu spüren. Das sind meine
Mittel. Aber ich finde, das
ist nicht die eigentliche
Frage. Zentral sind doch die
dramaturgischen, die
inhaltlichen Fragen. Die
Dramaturgien in der Oper
müssen anschlussfähig
bleiben, ausgebaut werden.
Man muss am Ende mit diesem
Material in Kontakt stehen.
Wenn das nicht mehr unsere
Stoffe sind, hilft auch eine
formale Erneuerung nicht.
Zitat
Laudatio
anlässlich der
Verleihung der Gottlob-Frick
Medaille in Gold an das
Europäische KulturForum
Mainau und Frau Brigitte
Stephan gehalten am 13.
Oktober 2018 von Hans A. Hey
Der berühmte
Musikschriftsteller Oskar
Bie bezeichnete die Oper
einmal als das unmögliche
Kunstwerk. Doch dieses
unmögliche Kunstwerk lebt
und wird weiter leben, auch
im Zeitalter der
elektronischen Medien und
der digitalisierten Welt.
Leben durch das unmittelbare
Entstehen der Musik, leben
durch den direkten Kontakt
zwischen Sänger und
Publikum.
Im Musiktheater werden eben
keine sterilen Tonkonserven
abgespielt, agieren keine
virtuellen Dateien, sondern
Musiker, Sängerinnen und
Sänger ringen darum, den
Zauber der Oper in jeder
Aufführung immer wieder
lebendig werden zu lassen.
In diesem ständig neuen
künstlerischen
Schöpfungsprozess liegt der
entscheidende Unterschied.
Dies erkannte bereits
Richard Wagner, der 1850 an
Franz Liszt schrieb: „Erst
das Singen haucht der Oper
Leben ein.“ Der geniale
Theaterpraktiker wusste,
dass Sänger, Stimme und
Gesangskunst das Herzstück
jeder Opernaufführung sind.
Diese Erkenntnis scheint
vergessen zu sein, denn
heute dominieren die
Regisseure mit dem Ergebnis,
dass Sternstunden des
Gesangs durch bestimmte
Inszenierungen oft mehr
behindert als gefördert
werden.
Damit das Gesamtkunstwerk
Oper entstehen kann, bedarf
es noch weit mehr
Voraussetzungen. Zum
Gelingen tragen Komponisten,
Librettisten, Intendanten,
Regisseure, Dramaturgen,
Dirigenten, Orchestermusiker
und viele andere bei.
Unentbehrlich sind auch die
Fördernden, wie z. B.
kunstverständige Politiker,
Mäzene, Produzenten,
Journalisten, Kritiker, die
Medienschaffenden und vor
allem die Millionen
Musikfreunde in aller Welt,
die das Opernschaffen
überhaupt erst möglich
machen und am Leben halten.
Wir sind dankbar, dass wir
heute zahlreiche
Repräsentanten aus allen
diesen Bereichen unter uns
haben.
Besonders Verdienten um die
Förderung der Kultur
verleihen wir in
Anerkennung ihrer Leistungen
die Gottlob Frick Medaille
in Gold. Das 1998 von Sonja
Gräfin Bernadotte af Wisborg
ins Leben gerufene
Europäische KulturForum
Mainau folgt dem
Grundgedanken, Menschen auf
kultureller Ebene
zusammenzuführen. Als
gemeinnütziger Verein
fördert das Forum
kulturelles Schaffen im
Sinne des pro-europäischen
Gedankens.
Der Schwerpunkt bei dieser
Zielsetzung ist,
hochtalentierte
Nachwuchskünstler innerhalb
Europas zu vereinen, zu
fördern, zu qualifizieren
und zu vernetzen. Dies
geschieht unter anderem
durch Initiativen auf den
Gebieten: Klassischer Musik,
Jazz, Bildender Kunst, Film,
Literatur bis hin zur
Gartenkultur.
Durch Organisation von
Veranstaltungen, Treffen,
Kongressen, Symposien,
Workshops, Ausstellungen
werden Begegnungen
geschaffen und der
internationale Austausch
gefördert. Prägende
Bedeutung genießt in diesem
Rahmen der Anneliese-
Rothenberger-Gesangs-Wettbewerb,
der von der unvergessenen
Sängerin gestiftet,
lebenslang begleitet und
auch nach ihrem Tod unter
dem Dach des Europäischen
KulturForums in ihrem Sinne
weitergeführt
wird.
Das gesamte erfolgreiche
Wirken des Forums wird wohl
dadurch am sichtbarsten
anerkannt und gewürdigt,
dass der Europarat die
Schirmherrschaft übernommen
hat.
Durch die Vielzahl der
Veranstaltungen kann ich nur
einige wenige herausgreifen,
die aus meiner Sicht
besondere Bedeutung haben.
Einer dieser Höhepunkte war,
dass es gelang, Placido
Domingo zu überzeugen, für
drei Wochen zur Austragung
seines berühmten
Operalia-Gesangs-Wettbewerbs
an den Bodensee zu kommen.
Dort fand dann auf der
Mainau unter dem Dach des
Europäischen KulturForums
mit ihm und seinen
Preisträgern vor nahezu 6000
Besuchern das
Abschlusskonzert statt, das
auch im Fernsehen übertragen
wurde.
Außergewöhnlich und ideelich
großartig war das
„Friedenskonzert“, das 2009
in Rom stattfand. Es stand
unter dem Motto „Jugend
gegen den Krieg.“ Klaus
Maria Brandauer rezitierte
Gedichte. Die
südafrikanische
Opernsängerin Michelle
Breedt sang. Musikalisch
überzeugte das
Internationale Jugend
–Sinfonieorchester. Das
Konzert wurde durch die
Anwesenheit von Papst
Benedikt dem 16. und dem
italienischen
Staatspräsidenten Giorgio
Napolitano geadelt und
seine herausragende
Bedeutung hervorgehoben.
Aus Anlass des 20 jährigen
Bestehens des Europäischen
KulturForums fand am 17.
Juni 2018 eine Jubiläums-
Gala mit dem Titel
„Weltstars gratulieren mit
Highlights aus Oper und
Operette“ statt. Piotr
Beczala, Michael Volle und
Gabriela Scherer servierten
Open-Air ein Menü
glanzvoller Opern- und
Operettenstücke. Trotz
reichlich Schlagsahne in der
Speisenfolge mundete das
raffiniert gemixte
Gourmet-Dinner dem Publikum
so köstlich, dass es die
strahlenden drei Opernsterne
begeistert feierte.
Solche Veranstaltungen
brauchen einen nahezu
universell befähigten
Spiritus Rector.
Wer plant, organisiert als
Seele, Herz und Kopf die
klassischen Konzerte beim
KulturForum Mainau?
Es ist die im Opernbereich
von Baden-Württemberg hoch
verdiente Frau Brigitte
Stephan. Der Anneliese
Rothenberger
Gesangs-Wettbewerb ist ein
Lieblingskind von Frau
Stephan, weil sie dieses
umfangreiche Projekt allein
leitet. Seit 1995 ist sie
auch für die konzeptionelle
und organisatorische
Programmplanung der
Mainau-Open-Air-Konzerte
verantwortlich. Manche
erhellende Information
erhält man nur
gesprächsweise; so wurde mir
berichtet, dass der
Aufenthalt von Placido
Domingo und dem Operalia
Wettbewerb sowie das Konzert
mit 6000 Besuchern nur
deshalb möglich wurden, weil
Frau Stephan den großen
Tenor mit Charme und
liebenswürdiger Zähigkeit
davon überzeugte, dass die
Mainau genau der richtige
Ort und das KulturForum der
beste Partner für solch ein
Großereignis sei. Bei dem
„Friedenskonzert“ in Rom mit
Teilnahme von Papst und
Staatspräsident soll Frau
Stephan ganze fünf Jahre
daran gearbeitet haben, bis
dieses denkwürdige Konzert
verwirklicht werden konnte.
Die weltweit gefragten
Sänger Beczala und Volle
konnten für die
Jubiläums-Gala zum
20-jährigen Jubiläum
sicherlich auch nur durch
langjährige exzellente
Beziehungen auf die Mainau
gelockt werden.
Wie baut man solche
funktionierenden Netzwerke
im Opernbereich auf und wird
zur erfolgreichen
Sängerfischerin? Die Antwort
liegt im Lebens- und
Berufsweg von Frau Stephan.
Durch die Mutter, die
Opernsängerin war und einen
großen Freundeskreis von
Künstlern, wurde schon in
der Jugend die Begeisterung
für alles, was mit Gesang
und Theater zu tun hatte
geweckt. Neben der
Berufsausbildung absolvierte
die junge Brigitte fast
schon erwartungsgemäß ein
privates Musikstudium in
Gesang und Klavier. Von da
an war sie nach eigener
Aussage Musik, Gesang und
Oper verfallen. Sieben
Jahre lang wirkte sie an
der Staatlichen Hochschule
für Musik und Darstellende
Kunst Stuttgart als
Studienberaterin,
Büroleiterin,
Direktionssekretärin und
Künstlerische Assistentin
bei verschiedenen
Professoren. Danach
engagierte sie der legendäre
Dirigent und Musikmanager
Wolfgang Gönnenwein, als er
erster Direktor der
Kunsthochschule wurde, als
Leiterin des Referats
Lehrbetrieb. Damit war sie
vierzehn Jahre lang
verantwortlich für
sämtliche
Hochschulveranstaltungen und
Wettbewerbe.
Als Professor Gönnenwein zum
Generalintendanten der
Staatstheater Stuttgart
berufen wurde nahm er seine
rechte Hand Brigitte Stephan
mit und sie arbeitete dann
zehn Jahre in der
verantwortlichen Position
als Persönliche Referentin
des Generalintendanten.
Bis heute organisiert die
Opernaktivistin neben ihren
Aufgaben beim Europäischen
KulturForm Mainau weitere
Veranstaltungen,
Benefizkonzerte, entdeckt,
fördert junge Sänger und
vermittelt diese in ihrem
nach wie vor
funktionierenden Netzwerk.
Die Erfolgreiche Arbeit von
Frau Stephan für die Kultur
wurde erfreulicher Weise
auch öffentlich anerkannt.
Für Ihre großen Verdienste
wurde ihr das
Bundesverdienstkreuz am
Bande und das Ehrenkreuz
„Pro Arte“ der Europäischen
Am Anfang dieser Laudatio
stand das Credo die Oper
wird leben. Zu diesem
Optimismus berechtigen
Institutionen wie das
Europäische KulturForum
Mainau, getragen von der
traditionell
kulturverbundenen schwedisch
königlichen Familie
Bernadotte und das Wirken
der unermüdlichen
Opernenthusiastin Brigitte
Stephan. Weiterleben wird
Oper und Gesang jedoch nur,
wenn es gelingt die Jugend
dafür zu begeistern. Weil
unsere Preisträger auf dem
Gebiet europäischer
Jugendarbeit und
Nachwuchsförderung
Herausragendes leisten haben
sie für ihren enormen,
idealistischen Einsatz die
heutige Ehrung in besonderem
Maße verdient. Ich darf nun
Christian Graf Bernadotte
als Präsident des
Europäischen KulturForums
Mainau und Frau Stephan auf
die Bühne bitten, um aus der
Hand unseres Präsidenten
Frank Schneider die Gottlob
Frick Medaille in Gold
entgegenzunehmen.
Zitatende
„Ist das Kunst oder kann
das weg? –
Kunst im Rechtfertigungszwang“
Theater vergeuden
öffentliche Gelder, wenn es sich
auch um Geld handelt, das in einem
Budget gebunden ist, aber
zweckentfremdet durch interne
Umschichtungen ausgegeben wird.
Theater verfälschen durch
Überstülpen von - meist auch
noch überdimensionierter -
Bühnenaufbauten die Werke, so
dass die Produktionen dem Geist
des Autors nicht mehr
entsprechen.
Theater nutzen die
Unkenntnis des heutigen
- vor allem jüngeren - Publikums, um durch
Regie-Mätzchen Lachsalven an
völlig falschen Stellen des
Textes hervorzurufen und sich
selber und damit der
Öffentlichkeit vorzugaukeln, die
Inszenierung habe Erfolg.
Theater werden
damit der Verpflichtung zur
Vermittlung von Werten nicht
gerecht.
Zitat
[...]
Der Bumerang des
Regietheaters
Viele Regisseure (oder
besser: Regie-Teams, zu
denen auch Bühnen- und
Kostümbildner gehören)
betrachten die Werke des
Sprech- und
Musiktheaters als ihre
persönliche Spielwiese
zur Verwirklichung ihrer
Konzepte (von denen
manchmal ein Zipfel zum
Stück passt, und der
große Rest des Stücks
wird für das Konzept
passend gemacht) und
zeigen wenig bis keinen
Respekt vor den Werken
der Vergangenheit, von
denen sich viele mit
Recht den Status von
Klassikern erworben
haben. Sie werden
unterstützt von großen
Teilen des Feuilletons,
dessen Aufgabe als
Kunstwächter mehr und
mehr der des
Werbeagenten für
Innovation gewichen ist.
Nicht mehr das Wahre,
Gute und Schöne gilt als
bewahrenswert, sondern
das Zeitgemäße, das
politisch Korrekte und,
vor allem, das Neue wird
als besonders
förderungswürdig
erklärt.
Dabei treten die
aufzuführenden Werke
immer mehr in den
Hintergrund oder werden
als Folie für noch nie
Dagewesenes in punkto
Regie missbraucht. Der
aktuelle Trend zur
Beliebigkeit in allen
gesellschaftlichen
Bereichen (die aber
dreist als Toleranz
dargestellt wird) gibt
dieser Praxis den
Anschein von
Berechtigung.
Entsprechend werden die
Freunde und Bewunderer
der Klassiker, die
naturgemäß auf einem
werkgerechten
Aufführungsstil
bestehen, nicht als
Hüter von Qualität
gesehen, sondern als
Ewig-Gestrige und
Reaktionäre verächtlich
gemacht. Sie fallen dem
medial verstärkten
Etikettenschwindel von
cross-over und
Pseudotoleranz zum Opfer
und schrumpfen durch
chronische
Diskriminierung zur
bedrohten Art.
Doch der Dauerbeschuss
der Mahner mit der
bewährten Waffe der
gezinkten Begriffe
könnte nach hinten
losgehen und, wie jeder
Bumerang, die
Heckenschützen selber
treffen. Es ist sogar
die einzige reale Chance
dieser mundtot gemachten
Randgruppe. Wie soll das
funktionieren?
Wenn der Modetrend des
Regietheaters in seiner
nächsten Runde, die
absehbar ist, die
letzten Tabus des
Geschmacks beiseite
geschoben haben wird,
werden sich auch die
Geduldigsten unter den
Zuschauern nicht länger
für dumm verkaufen
lassen. Sie werden sich
entweder endlich den
Protestierern
anschließen und lernen,
warum (und wie!) man 'Buh'
ruft - oder sie werden
dem Theater samt Oper
den Rücken kehren und zu
Hause bleiben.
[...]
Zitatende
Textbeitrag von Johannes
Schenke
Am 5. Oktober 2018
veröffentlichte die HAZ
eine Aufforderung vom
Bund der Steuerzahler an
das Land Niedersachsen,
die Subventionen für die
Nds. Staatstheater zu
kürzen.
Grundlage hierfür sind
Untersuchungen, die
ausweisen, dass vornehmlich
das Haus der Nds.
Staatsoper Hannover
weder den
Bildungsauftrag erfüllt,
noch wirtschaftlich
ordnungsgemäß geführt
wird.
Im September 2018 stand
das Haus der Nds. Staatsoper in
Hannover an 18 Tagen leer.
Hinzu kam, dass
die Vorstellung
'Tristan' am 30.
September 2018 ersatzlos
gestrichen wurde.
Der Bund
der Steuerzahler für
Bremen und Niedersachsen
gab folgende Demarche
heraus:
Zitat
[...]
Der Bumerang des
Regietheaters
Viele Regisseure (oder
besser: Regie-Teams, zu
denen auch Bühnen- und
Kostümbildner gehören)
betrachten die Werke des
Sprech- und
Musiktheaters als ihre
persönliche Spielwiese
zur Verwirklichung ihrer
Konzepte (von denen
manchmal ein Zipfel zum
Stück passt, und der
große Rest des Stücks
wird für das Konzept
passend gemacht) und
zeigen wenig bis keinen
Respekt vor den Werken
der Vergangenheit, von
denen sich viele mit
Recht den Status von
Klassikern erworben
haben. Sie werden
unterstützt von großen
Teilen des Feuilletons,
dessen Aufgabe als
Kunstwächter mehr und
mehr der des
Werbeagenten für
Innovation gewichen ist.
Nicht mehr das Wahre,
Gute und Schöne gilt als
bewahrenswert, sondern
das Zeitgemäße, das
politisch Korrekte und,
vor allem, das Neue wird
als besonders
förderungswürdig
erklärt.
Dabei treten die
aufzuführenden Werke
immer mehr in den
Hintergrund oder werden
als Folie für noch nie
Dagewesenes in punkto
Regie missbraucht. Der
aktuelle Trend zur
Beliebigkeit in allen
gesellschaftlichen
Bereichen (die aber
dreist als Toleranz
dargestellt wird) gibt
dieser Praxis den
Anschein von
Berechtigung.
Entsprechend werden die
Freunde und Bewunderer
der Klassiker, die
naturgemäß auf einem
werkgerechten
Aufführungsstil
bestehen, nicht als
Hüter von Qualität
gesehen, sondern als
Ewig-Gestrige und
Reaktionäre verächtlich
gemacht. Sie fallen dem
medial verstärkten
Etikettenschwindel von
cross-over und
Pseudotoleranz zum Opfer
und schrumpfen durch
chronische
Diskriminierung zur
bedrohten Art.
Doch der Dauerbeschuss
der Mahner mit der
bewährten Waffe der
gezinkten Begriffe
könnte nach hinten
losgehen und, wie jeder
Bumerang, die
Heckenschützen selber
treffen. Es ist sogar
die einzige reale Chance
dieser mundtot gemachten
Randgruppe. Wie soll das
funktionieren?
Wenn der Modetrend des
Regietheaters in seiner
nächsten Runde, die
absehbar ist, die
letzten Tabus des
Geschmacks beiseite
geschoben haben wird,
werden sich auch die
Geduldigsten unter den
Zuschauern nicht länger
für dumm verkaufen
lassen. Sie werden sich
entweder endlich den
Protestierern
anschließen und lernen,
warum (und wie!) man 'Buh'
ruft - oder sie werden
dem Theater samt Oper
den Rücken kehren und zu
Hause bleiben.
[...]
Zitatende
Textbeitrag von Johannes
Schenke
Am 5. Oktober 2018
veröffentlichte die HAZ
eine Aufforderung vom
Bund der Steuerzahler an
das Land Niedersachsen,
die Subventionen für die
Nds. Staatstheater zu
kürzen.
Grundlage hierfür sind
Untersuchungen, die
ausweisen, dass vornehmlich
das Haus der Nds.
Staatsoper Hannover
weder den
Bildungsauftrag erfüllt,
noch wirtschaftlich
ordnungsgemäß geführt
wird.
Im September 2018 stand
das Haus der Nds.
Staatsoper in Hannover
an 18 Tagen leer.
Hinzu kam, dass
die Vorstellung
'Tristan' am 30.
September 2018 ersatzlos
gestrichen wurde.
Wie sehr die Nds.
Staatsoper mit
Produktionen wie 'Aida'
und 'Tristan' neben der
Publikumsgunst liegen,
zeigen die beiden
Bemerkungen:
Der Bund
der Steuerzahler für
Bremen und Niedersachsen
gab folgende Demarche
heraus:
Zitat
10.
Zuschüsse an die
niedersächsische
Staatstheater begrenzen
(Kapitel 0660, 0661, 0674)
Alle
drei niedersächsischen
Staatstheater erhalten 2019
höhere Zuschüsse aus dem
Landesetat. Die Finanzhilfen
an die Staatstheater
Hannover GmbH für den
laufenden Betrieb sollen
2019 auf 64,4 Millionen Euro
(plus 2,25 Millionen Euro)
ansteigen. Das IST 2017 lag
noch bei 60,2 Millionen
Euro. In der Spielzeit
2015/2016 betrug die
Zu-wendungshöhe 58,19
Millionen Euro (Angaben aus
der Theaterstatistik des
Deut-schen Bühnenvereins).
Das
Staatstheater Braunschweig
kann 2019 mit einer um 1,37
Millionen Euro erhöh-ten
Zuwendung von 32,89
Millionen Euro rechnen.
Allerdings steuert dazu die
Stadt Braunschweig fast ein
Drittel der
Kultursubventionen (10,77
Millionen Euro) bei.
Für
das Oldenburgische
Staatstheater sind 2019
25,45 Millionen Euro (plus
838.000 Euro) an
Landeszuschüssen vorgesehen,
zu denen die Stadt Oldenburg
6,26 Millionen Euro
beisteuert.
Vorschlag BdSt:
Auf die
Steigerung der Finanzhilfen
sollte verzichtet werden.
Den staatlichen Theatern
müssen mehr und höhere
Eigenanstrengungen zur
Erhöhung des
Kostendeckungsgrades
zugemutet werden. Eine
(steigende)
Dauersubventionierung der
Häuser lässt eigene
Initiativen zu
Kostensenkungen und
Erlössteigerungen erlahmen.
Dass die Staatstheater
Hannover GmbH (und andere
Häuser) die Zahl der
angebotenen Plätze im
Opernhaus bei einzelnen
Vorstellungen (künstlich)
verringert, um hohe
Auslastungszahlen bei
einzelnen Vorstellungen
ausweisen zu können, sollten
Landtag und Landesregierung
nicht länger akzeptieren.
Einsparsumme:
4,46
Millionen Euro
Zitatende
Im April 2017 erging
eine Petition an den
Nds. Landtag:
Zitat
"[...]
Die Niedersächsische
Landesregierung wird
gebeten:
[...]
- die Nds. Staatsoper
Hannover als 'Eine
Institution des Landes
Niedersachsen' so
auszustatten, dass das
künstlerische Niveau des
Hauses unter qualifizierter
Leitung durch
Spielplangestaltung an 30
Tagen im Monat dem einer
Landeshauptstadt entsprechen
kann und die personellen wie
wirtschaftlichen
Anforderungen erfüllbar
macht.
[...]"
Zitatende
Beantwortet wurde das
Petitum durch folgendes
Schreiben mit
nachfolgend abgedruckter
Begründung
Das bedeutet:
Die Bühne im Opernhaus
in Hannover wird
zweckentfremdet, um
überdimensionierte
Bühnenaufbauten, die in
den Werkstätten nicht
zusammengebaut
ausprobiert werden
können, auf der
Hauptbühne installiert
werden.
Hierfür wird der
Spielbetrieb
eingeschränkt, was sich
in dem ausgedünnten
monatlichen Programm
dokumentiert.
Das Haus mit seiner
Bühne wird nur zu einem
geringen Prozentsatz vor
Publikum genutzt.
Inzwischen gab es
Demonstrationen der
Theaterbedienstenten für
eine bessere finanzielle
Ausstattung des
Unternehmens.
Auf die Aktion wurde vom
Minister für Kultur und
Wissenschaft wie folgt
reagiert:
Der Bund der Steuerzahler Bayern
spricht sich im Falle der Bayreuther
Festspiele gegen die Vergabe öffentlicher
Mittel aus.
"Wenn die das so machen
wollen, wie sie es
machen, dann sollen sie
sich die Gelder am
freien Markt besorgen!"
Die Frage, von Beobachtern
gestellt, lautet aber, für welche Art von Festspielen
will man sich verwenden? Und vor allem, wie will man das
bewerkstelligen?
Bei dem was heute gezeigt wird, versucht man sich seitens
der Subventionsempfängern rauszureden, die
Kunst sei frei - die Definition des Begriffes 'Freiheit
der Kunst' wird aber nicht vorgelegt.
Schon anlässlich des
'Holländer' in Würzburg wurde Frau Märtson -
damals noch nicht Präsidentin - darauf hingewiesen, dass es in Bezug auf
'Freiheit' Grenzen gebe.
Um sich Freiräume zu schaffen, wird Wagner aus dem
Zusammenhang gerissen zitiert, er habe gesagt, man solle
beim Inszenieren das Neue schaffen.
Das selbst von den Bayreuther
Festspielen fälschlicherweise
verwendete Zitat:
’Kinder! macht Neues!’
bezieht Richard Wagner in seinem
Brief an Liszt vom 8. September
1852 ganz eindeutig auf Hector
Berlioz, der jahrelang an seinem
’Benvenuto Cellini’
herumkorrigierte.
Gemeint ist also: ’Kinder
schafft neue Stücke!’
Dass Richard Wagner diese
Aussage auf die Produktivität
von Librettisten und Komponisten
bezieht und nicht auf das
Inszenesetzen von Stücken, zeigt
auch sein Brief nur drei Monate
später an Ferdinand Heine, dass
seine Stücke so zu geben seien
wie er sie sich gedacht habe.
Wer das nicht könne oder wolle,
solle es bleiben lassen.
Ein Artikel im Nordbayerischen Kurier vom 16. Januar 2012
’Freunde von Bayreuth: Regie-Ideen vergraulen Mäzene’
und dem vermeintlichen Wunsch Richard Wagners 'modische
Inszenierungen' zu präsentieren, wurde von einem
nicht-deutschen Internet-Nutzer wie folgt kommentiert:
Was lernt man
eigentlich in den deutschen Schulen?
Als Norweger bin
ich erstaunt über das niedrige Niveau.
Dagegen hat
Wagner gesagt, man solle seine Werke geben so wie er sich es
vorgestellt hat.
Wer das nicht
kann oder will, soll es lassen, sagt er.
Also keine freie
Bahn für narzisstische Regisseure.
Ich schlage vor,
Sie halten sich zu RTL, Sat1 und anderen Sendern, die zu Ihnen
passen.
Er hätte sich diesen Hinweis vom
Dezember 1852 an Heine mit
Sicherheit erspart, wäre er
schon im Brief an Liszt vom
September 1852 anderer Meinung
gewesen.
Richard Wagner an Ferdinand Heine
Dezember 1852
. [...]
Gar nichts
liegt mir daran,
ob man meine Sachen giebt:
mir liegt einzig daran,
daß man sie so giebt,
wie ich's mir gedacht habe;
wer das nicht will und kann,
der soll's bleiben lassen.
Das ist meine ganze Meinung
[...]
Dieter-David Scholz schrieb.
am 21. März 2010
in einem Beitrag für die 'Deutsche Welle':
Wolfgang Wagner habe
'mit seinem Werkstattgedanken
künstlerischen Niedergang der Festspiele'
eingeleitet und mit der Frage nach seiner Nachfolge,
habe er im März 1999 seine Zustimmung zu
'Schmierentheater-Possen',
politischen Querelen und familiären Schlammschlachten'
gegeben.
Auch das Theater Regensburg ist
in der Diskussion.
Zitatende
Finanzen
13 Millionen Euro
Zuschuss fürs Theater
Die Stadt Regensburg
steckt so viel Geld in das
Haus wie in keinen anderen
ihrer Betriebe. Dabei
wirtschaftet es
ordentlich.
Regensburg.Das
Theater ist unter den
städtischen Betrieben und
Töchtern das Haus, das am
stärksten am Tropf der Stadt
hängt: der Spitzenreiter vor
Verkehrsbetrieben,
Badebetrieben,
Fußballstadion und Tourismus
GmbH. Im jetzt vorliegenden
Jahresabschluss für die
Spielzeit 2016/2017 stehen
knapp 13,1 Millionen Euro
als Bilanzverlust, den die
Stadt ausgleicht. In den
vergangenen sechs Jahren ist
er um 2,8 Millionen Euro
gewachsen. Dabei
wirtschaftet das Theater
Regensburg im Vergleich mit
anderen Städten in der Größe
Regensburgs ordentlich.
3,39 Millionen Euro
Umsatzerlös machte das
Theater in der Spielzeit.
Dazu kommen 5,28 Millionen
Euro sonstige Erträge;
darunter fällt der Zuschuss
des Landes. Demgegenüber
stehen 21,74 Millionen Euro
Ausgaben.
Das viele Personal kostet
Der größte Posten sind mit
16 Millionen Euro die
Personalausgaben. Sie sind
um 286 000 Euro gestiegen im
Vergleich zum Vorjahr. Die
Mehrkosten auf die
Kartenpreise zu schlagen,
kommt für die Theaterleitung
aus kaufmännischer
Direktorin Waltraud Parisot
und Intendant Jens Neundorff
von Enzberg ebenso wenig in
Frage wie ein Spar-Programm.
„Grundsätzlich ist es immer
so: Kultur trägt sich nicht
selbst“, sagt Parisot. In
den Bilanzen aller
kommunalen Theater in
Deutschland steht ein
Defizit. In Parisots
Jahresabschluss heißt es:
„Um einer breiten
Gesellschaftsschicht den
Zugang zum Theater zu
ermöglichen, sind der Höhe
der Kartenpreise Grenzen
gesetzt.“
Ohnehin müsste die
Preissteigerung enorm
ausfallen, um einen Effekt
zu zeigen: Ein Besucher
bringt dem Stadttheater
durchschnittlich 22,18 Euro
ein. Das ist ein guter Wert.
Den Zahlen des Deutschen
Bühnenvereins zufolge lag
2015/2016 in Kommunen
zwischen 100 000 und 200 000
Einwohnern der Erlös pro
Gast im Schnitt bei 18,97
Euro. Für einen
kostendeckenden Betrieb
müssten es in Regensburg
124,67 Euro sein. Die
Konsequenz: Die Stadt
bezuschusst jeden
Theaterbesuch im Schnitt mit
102,49 Euro. Diese
Subvention ist im Vergleich
relativ klein. Von Theatern
in Kommunen in der oben
genannten Größenordnung
werden in der Regel circa
14,60 Prozent der Kosten des
laufenden Betriebs durch
selbst erwirtschaftete
Erlöse abgedeckt – in
Regensburg sind es 17,19
Prozent.
Das Publikum ist dem Theater
treu. Es hat mit seinen 679
Vorstellungen, Konzerten,
Matineen, öffentlichen
Proben und
Sonderveranstaltungen
insgesamt 174 367 Besucher
erreicht. Das Publikum trage
auch Risiken mit, lobt der
Intendant, sei „extrem
offen“.
„Wir waren extrem mutig mit
Ur- und Erstaufführungen.“
Sie sind für ihn die
„Leuchttürme“ im „Theater
für die breite Masse“, das
er anbieten möchte. „Es war
auch ein Risiko, ,Producers‘
zu machen“, sagt er. Doch
das Publikum liebte das
Stück. 25 Vorstellungen von
„The Producers“, der Satire
auf das Showbusiness nach
dem Buch von Mel Brooks,
waren bis auf den letzten
Platz besetzt. Schlecht
ausgelastet dagegen war das
große Velodrom bei „Lehman
Brothers“ über Aufstieg und
Fall der
Investmentbank-Dynastie und
„Hamlet“. Insgesamt lag die
Auslastung bei 82,69
Prozent.
Das Ziel: Mehr
Gastregisseure
Neundorff von Enzberg ist
mit Besucherzuspruch und
Einnahmen mehr als
zufrieden. Sein Plan für die
Zukunft: „Ich möchte, dass
das Haus so konstant bleibt
in der Wahrnehmung.“ Er will
es stärker international
vernetzen, mit einem
anspruchsvollen Programm
mehr Gastregisseure
anziehen. Die gehen lieber
an größere Häuser, die
bessere Gagen zahlen.
Defizit-Betriebe
Verkehrsbetriebe:
Die Stadtwerke glichen
2016 für ihre Tochter
Regensburger
Verkehrsbetriebe, die
den Stadtbusverkehr
stemmt, ein Defizit von
9,4 Millionen Euro aus.
Sportstätten:
Die Badebetriebe
verzeichneten 2016 für
Bäder und Donau-Arena
einen Verlust von 7,5
Millionen Euro. Das
Fußballstadion brachte
der Stadt ein Minus von
3,4 Millionen Euro.
Bis 2022 stockt die Stadt
ihre Unterstützung jedes
Jahr um 2,5 Prozent auf, was
für das Theater durchaus
eine Herausforderung
darstellt. Denn allein die
Gehälter im öffentlichen
Dienst stiegen im März 2018
um 3,19 Prozent.
Stadtsprecherin Juliane von
Roenne-Styra erläutert: „Das
Theater erhält von der Stadt
regelmäßig Budgetvorgaben.“
Es halte sich seit Jahren
sehr diszipliniert daran.
Neundorff von Enzberg
allerdings hätte gern noch
mehr Geld von der Stadt.
„Ich bin wirklich sehr
glücklich, vor allem, dass
die Finanzierung über die
nächsten fünf Jahre
gesichert ist. Aber
natürlich freut sich jeder
Arbeitgeber über mehr
Unterstützung.“
Mit dem ’offenen Brief’ vom
30. Mai 2018 werden
Aussagen der MZ vom 16. Mai 2018
das Theater Regensburg
betreffend beklagt.
In diesem Zusammenhang muss man auf Bemerkungen des zur Zeit
suspendierten Regensburger
Oberbürgermeisters Wolbergs
aufmerksam machen:
Zitat
“Das kostet uns richtig viel
Geld.
Mit welchem Recht sagen wir,
die
Infrastruktur-Einrichtung
Theater ist wichtiger als
die
Infrastruktur-Einrichtung
Stadion?”,
fragte er rhetorisch in den
Saal, der mit großem Applaus
antwortete."
Regensburger Wochenblatt am
16.11.2010 über eine Aussage
von Bürgermeister Wolbergs
während einer
Podiumsdiskussion zum Neubau
eines Fußballstadions in
Regensburg.
Zitatende
Regensburger Wochenblatt am
16.11.2010 über eine Aussage
von Bürgermeister Wolbergs
während einer
Podiumsdiskussion zum Neubau
eines Fußballstadions in
Regensburg.
Als die Nachfolge von Ernö Weil
zu bestimmen war, ist niemand
der Stadtverwaltung nach
Braunschweig gereist, um zu
sehen, wie der Bewerber Jens
Neundorff von Enzberg dort als
Operndirektor wirkt.
Hier einige Beispiele zu dem wie
es war:
Von der MZ wird am 16. Mai 2018 die
finanzielle Situation des
Theaters im Gesamtbudget
herausgestellt, kaum ein Wort
über die Wertigkeit der
gebotenen Produktionen,
lediglich ’The Producers’ wird
ausführlich erwähnt.
Über so genannte Kritiken wird
gelegentlich intellektuelle
Sauce gekippt, um sich abzuheben
und nicht der kostenfreien
Pressekarten oder
Anzeigeneinnahmen verlustig zu
gehen.
Dass die Verpflichtung einer Frau
Junge – wurde sie doch vom
jetzigen Regensburger
Theaterdirektor aus Braunschweig
mitgebracht, dort beim
Intendantenwechsel nicht
übernommen - dem Theater
Regensburg in Bezug auf Auswahl
der Stücke, Verpflichtung von
Leitungspersonal wie für Regie,
Bühnenbild, Kostüme dem Theater
Regensburg und damit der Stadt
geschadet hat, wird nirgendwo
erwähnt.
Nach - wie man hört -
lautstarken Auseinandersetzungen
zwischen Theaterdirektor und
Schauspieldirektoren (früher
reichte bei Herrn Bleiziffer der
Begriff 'Oberspielleiter') -
wird sie nun von einem Fachmann,
Herrn Kusenberg, ersetzt, so
dass das Schauspiel, eine Chance
hat, wieder als solches
wahrgenommen zu werden.
Bei der Produktion 'Tristan'
mussten die Karten für den 3.
Rang preisreduziert abgegeben
werden, weil erst bei den
Endproben festgestellt wurde,
dass das Publikum auf diesen
Plätzen nur die Beine der
Darsteller sehen konnte. Niemand
bemerkte den Fehler. Kein
Regieassistent kontrollierte die
Gegebenheiten. Der Bayerische
Oberste Rechnungshof wurde
darüber informiert.
Das Regensburger Publikum ist
der urteilssicheren Aufnahme
eines Werkes völlig entwöhnt.
Es nimmt die Stücke in ihrer
jeweiligen Darstellung
unkritisch als gegeben und als
richtig vorgeführt an.
Es fragt sich, wie Werte an
Migranten vermittelt werden
sollen, wenn deutsche 'Künstler'
Werke der deutschen Hochkultur
auf schlimmste Weise
verfälschen.
Eine einzige Katastrophe die
kürzlich vorgestellte Produktion
der 'Salome'.
Hier gilt keine Ausrede, es
handele sich um Interpretation
bzw. Deutung. Als der Fall an
der Hochschule für Musik,
Theater und Medien Hannover
anlässlich eines Seminars
’Frauen auf und hinter der
Bühne’ vorgetragen wurde, gab es
wegen des in Regensburg
gezeigten Endes der Oper
entrüstete Kommentare.
Erinnert sei hier an die noch
laufende grauenvolle Produktion
von 'Black Rider' - auch unter
der Leitung von Frau Junge unter
der nicht vorhandenen
Oberaufsicht des Regensburger
Theaterdirektors. Der war zu der
Zeit angeblich anderweitig zu
sehr beschäftigt.
Wir haben etwas für den Erhalt
unserer Werke zu tun und dies in
der Öffentlichkeit zu vertreten
und nicht schweigend daneben zu
stehen und uns eben nicht
einfach vom Theater amüsieren zu
lassen.
Wie meinte eine bayerische
Note-1-Abiturientin zum Thema
Schiller ’Kabale und Liebe’
befragt:
“Ach da war doch was mit einer
Limonade!“
Was nehmen wir von unserer
eigenen Kultur eigentlich noch
ernst?
Theater arbeiten
sich zu Lasten des Steuerzahlers
am Bildungsauftrag vorbei - hin
zu einfachstem Entertainment.
Eine Kürzung der Subventionen
wurde im Zusammenhang mit der
wirtschaftlichen Lage der Stadt
anlässlich des Regensburger
Gesprächs Nr. 1 im MZ Medienhaus
am 25. Oktober 2016 vom
suspendierten OB Wolbergs
angedeutet. Sollte sich die
wirtschaftliche Lage der Stadt
Regensburg einmal
verschlechtern, müsse man auch
an die Schließung einer Sparte
am Theater denken.
Kalenderblätter
Maria
Callas
... am 04. Dezember 1935 geboren
Renata Tebaldi war Kollegin und
Konkurrentin, wenn beide doch
nur im Sinne des Geschäfts.
Die Callas, die primadonna
assoluta, meinte 1958 in der
Römischen Oper eine Vorstellung
der 'Norma' nach der Arie im
ersten Akt abbrechen zu müssen,
weil sie sich selber an dem
Abend als nicht genug gut ansah,
um dem italienischen
Staatspräsidenten zu genügen.
Der musste dann eben nach Hause
gehen.
Nutznießerinen der Affäre waren
in Italien Anita Cerquetti, die
am 4. Januar 1958, nur zwei Tage
nach jener denkwürdigen
Norma-Vorstellung für die
erkrankte Maria Callas einsprang
und international profitierte
Leonie Rysanek von der
Unpässlichkeit der Sopranistin.
Hohe Ansprüche an sich selber
auf der einen Seite,
dann aber doch am Ende der
Karriere nur um noch mal auf der
Bühne zu stehen, den Erfolg
herbeizwingen zu wollen, sang
sie 'Väterchen, teures höre' aus
Puccinis Gianni Schicchi.
Sie holte sich damit selber vom
Sockel ihres Denkmals.
In New York geboren, ging sie
mit Schwester und Mutter mit 14
Jahren nach der Scheidung der
Eltern zurück nach Athen, nahm
dort Gesangsunterricht,
debütierte 1938 an der Athener
Oper als Santuzza. 1942 sang sie
ihre erste Tosca, dann 1944 die
'Tiefland'-Marta, 1945 schon in
der Arena di Verona die Gioconda
in Ponchiellis gleichnamiger
Oper.
1948 folgten kurze Ausflüge ins
deutsche Fach.
Dann aber die große Entfaltung
all' ihrer Möglichkeiten in den
Werken Bellinis, Donizetti,
Rossini, Gluck, Spontini und
Cherubini, Verdi, Giordano und
Puccini an allen großen
Opernhäusern der Welt.
Remastered Ton-Aufnahmen zeigen
ihre Möglichkeiten, die
Einmaligkeit des Stimmumfangs,
der spezielle Sound, die
Virtuosität.
Den Welterfolgen stand ein
unausgefülltes Privatleben
gegenüber.
Der Schock, dass der langjährige
Geliebte ihr die Kennedy-Witwe
als Ehefrau vorzog.
José
Carreras
... am 05. Dezember 1935 geboren
Die kürzlich verstorbene
Montserrat Caballé entdeckte
ihn, förderte die Ausbildung
seiner Stimme und hielt die Hand
über die Karriere.
1970 debütierte er am Liceo in
Barcelona als Flavio in der
'Norma'.
Sehr schnell kamen die großen
Partien wie Alfredo in der
'Traviata', Nemorino im 'L'elisier',
und auch schon Cavaradossi in
der 'Tosca', die ihn nach London
und New York führten.
Ob es ihm und den
Möglichkeiten seiner Stimme gut
tat, dass Karajan ihn für
Salzburg im 'Don Carlo', als
José in der 'Carmen' und sogar
als Radamés besetzte - steht
dahin.
1983 sang er in Wien neben Katja
Ricciarelli den Calaf.
Der Welterfolg der 'Drei
Tenöre' hob José Carreras auf
ein besonderes Postament, neben
ihm Placido Domingo und Luciano
Pavarotti.
Elisabeth Schwarzkopf
... am 09. Dezember 1915 geboren
Nach ersten Erfolgen an der
Städtischen Oper in Berlin -
dort debütierte sie 1938 als
Blumenmädchen im 'Parsifal' -
wurde sie an die Wiener
Staatsoper verpflichtet, wo sie
zum legendären Mozart-Ensemble
gehörte. Sie sang Susanna und
Gräfin in 'Nozze', Elvira im
'Giovanni', Fiordiligi in 'Cosi'
dort und auch bei den Salzburger
Festspielen, in Covent Garden
1947 die Elvira zum ersten Mal,
an der Scala die Gräfin 1948.
1951 war sie die Eva in
'Meistersinger' in Bayreuth.
Im selben Jahr sang sie die
Uraufführung der Oper 'The Rakes
Progress' unter der
Leitung des Komponisten Igor
Strawinsky im Theater in
Venedig. Ihr Partner als
Tom Rakewell war Rudolf Schock.
1953 heiratete sie den
Plattenproduzenten Walter Legge,
der mit ihr bei Columbia viele
Aufnahmen produzierte, so dass
ihr farbenreicher - auch als
allzu artifizieller kritisierter
- Vortrag und die subtilen
Nuancierungen der Texte der
Nachwelt erhalten blieben.
Ihre aristokratische Eleganz in
der Erscheinung, die technisch
makellos geführte Stimme, machte
sie zur Idealbesetzung der
Marschallin, der 'Figaro'-Gräfin,
der 'Capriccio'-Gräfin.
Nach Ernst Klee stellte sie am
26. Januar 1940 einen
Aufnahmeantrag in die NSDAP, dem
am 1. März 1940 mit der
Mitgliednummer 7 548 960
stattgegeben wurde.
In der Zeit von 18. bis 25.
September 1941 gastierte sie mit
dem Deutschen Opernhaus Berlin
mit der 'Fledermaus' in Paris,
einer Veranstaltung der
NS-Gemeinschaft 'Kraft durch
Freude' im Auftrag des
Reichspropagandaministerium,
finanziert mit 200.000
Reichsmark. Am 6. September 1942
gastierte mit Liedern von
Pfitzner an der
Reichsuniversität Posen, die
Festrede hielt Gauleier Greiser
Sie spielte in den Filmen:
1939 - 'Das Mädchen von Saint Coeur'
mit
Karl Ludwig Diehl als Oberst
Gösta Knudson, Schwadronführer
Anna Dammann als Karin Knudson
Hans Söhnker als Rittmeister
Gunnar Nyborg
Otto Gebühr als
Oberstabsveterinär Peterson
1944 - Der Verteidiger hat das
Wort
mit
Heinrich George als Justizrat
Jordan
Carla Rust als Tochter Gisela
Jordan
Rudolf Fernau als Juwelier
Günther Fabian
Margit Symo als Tänzerin Ria
Norady
Karl Schönböck als Kapellmeister
Jack Gillmoore
Eduard von Winterstein als
Gerichtsvorsitzender
Claus Clausen als Staatsanwalt
Walther Suessenguth als
Untersuchungsrichter
Ernst Legal als Buchmacher
Seibold
Der österreichische Historiker
Oliver Rathkolb behandelte das
Thema der Mitgliedschaften in
der NSDAP in seiner Dissertation
aus dem Jahr 1982, woraufhin das
Verhältnis der Sängerin zum
Nationalsozialismus in der
Öffentlichkeit immer wieder
thematisiert und kritisiert
wurde. In der Nachkriegszeit
machte sie oft widersprüchliche
Angaben, leugnete ihre
NSDAP-Parteimitgliedschaft
zunächst und verteidigte sie
dann mit unterschiedlichsten
Erklärungen. Man warf der
Sängerin 'typische
Verdrängungsmechanismen und
rücksichtslosen Karrierismus in
der NS-Zeit' vor - wie es auch
bei Leni Riefenstahl der Fall
war.
Dass man in der damaligen Zeit
zwangsläufig darauf achten
musste, irgendwie unbeschadet
sein Leben zu gestalten, darf
dabei nicht außer Acht gelassen
werden.
Edita
Gruberova
... am
23. Dezember 1946 geboren
Das Studium brachte sie von
ihrer Heimatstadt Pressburg nach
Prag und später nach Wien.
Ihr Debüt gab sie an der Oper
Ihrer Heimatstadt als Rosina in
Rossinis 'Barbier', 1972 folgte
ein Gastspiel an der Wiener
Staatsoper mit der Königin der
Nacht in der Zauberflöte. Ein
Langfristengagement an diesem
Opernhaus war das Ergebnis
dieses 'Vorsingens'.
1978 war sie die Zerbinetta in
einer Produktion die Karl Böhm
dirigierte und die sie an die
Spitze der Koloratursoprane
brachte.
Danach sang sie Konstanze, Donna
Anna von Mozart und Elvira in
Bellinis 'Puritani', in
Donizettis 'Maria Stuarda' die
Titelrolle in 'Roberto Devereux'
die Elisabetta, in Verdis 'Rigoletto'
die Gilda und in seiner
'Traviata' die Violetta.
1977 debütierte sie an der New
Yorker Met mit der Königin der
Nacht. Später sang sie dort
unter James Lewine auch die
Zerbinetta.
Zu einer ihrer Glanzrollen wurde
die Titelrolle von Donizettis
'Lucia di Lammermoor'.
Da ihre Stimme für die
Schallplatte besonders geeignet
war, konnte ihre Kunst für die
Nachwelt durch perfekte
Aufnahmen erhalten bleiben.
Da sie aber nicht einsah, dass
die Plattenfirmen im Verhältnis
zu den durch ihre Gesangkunst
und Musikalität ermöglichten
Umsätzen die großen Gewinne
einschoben, gründete sie 1931
ihr eignes Plattenlabel
NIGHTINGALE CLASSICS, das
sich vorwiegend dem Kunstgesang
widmet.
Mehr als 50 Aufnahmen des
Katalogs dokumentieren dabei
Darbietungen von Edita Gruberova,
der „Königin des Belcanto“.
Renato Bruson
... am 13. Januar 1936 geboren
Als Kind schon
im Kirchenchor mit dem Singen
vertraut gemacht, studierte er
am Conservatorio Pollini in
Padua Gesang bei Elena Ceriati.
Das Debut fand 1961 am Teatro
Sperimentale in Spoleto mit der
sängerisch anspruchsvollen Rolle
des Grafen Luna statt.
Eine große Karriere begann als
er 1972 in Mailand an der Scala
in Mailand den Antonio in
Donizettis 'Linda di Chamonix'
sang.
Unbekanntes auf die Bühne zu
bringen sah er als eine
Herausforderung an, der er sich
gern stellte.
So sang er - auch 1972 - in
Neapel den Lusignano in
'Caterina Cornbaro' einer Oper
(„tragedia lirica“) mit einem
Prolog und in zwei Akten von
Gaetano Donizetti auf einem
Libretto von Giacomo Saccero.
Das heute weitgehend vergessene
Werk wurde am 12. Januar 1844 im
Teatro San Carlo in Neapel
erstmals aufgeführt und ist die
letzte seiner Opern, deren
Uraufführung Donizetti noch
erlebte.
1982 sang Bruson in Florenz den
Duca D'Alba. Hierbei handelt es
sich um eine vieraktige Oper an
der Donizetti die Arbeit nach
der Hälfte einstellte. Sie wurde
erst 34 Jahre nach Donizettis
Tod von seinem ehemaligen
Schüler Matteo Salvi
fertiggestellt.
Renato Bruson auch stets bereit,
Rollen auch für wenige
Aufführungen zu lernen, wie etwa
den 'Cristoforo Colombo' für
eine CD-Produktion des
Hessischen Rundfunks 1992 in der
gleichnamigen Oper von Alberto
Franchetti oder den Stankar in
Verdis 'Stiffelio', den er extra
für Aufführungen an der Wiener
Staatsoper 1996 neu
einstudierte.
Seine Paradepartien waren
Rigoletto, Jago und Macbeth und
1984 in Los Angeles der Falstaff,
und dann bei den Festspielen von
Orange der Posa im Don Carlo.
Marilyn Horne
... am
16. Januar 1934 geboren
Anfänglich meinte sie, die
Öffentlichkeit und die Fachwelt
als Sopranistin richtig
eingesetzt zu sein.
Nach Studium in Los Angeles
ging sie 1956 nach
Gelsenkirchen, wo sie große
Partien ihres Fach sang und auch
entsprechend Erfolg hatte.
Als eine Kollegin in San
Francisco krank wurde, holte man
sie für die Marie nach
Kalifornien. Sie blieb und
gastierte mit der Rolle auch in
London.
1961 lernte sie die Joan
Sutherland kennen als sie zu
einem Konzert für Bellinis
'Beatrice di Tenda' für die
Rolle der Agnese del Maino nach
New York eingeladen wurde.
Der Erfolg eröffnete ihr ein für
sie neues Fach. Sie widmete sich
fortan dem Ziergesang des
Belcanto-Repertoires, das sie
mit Richard Bonygne, dem Ehemann
von Joan Sutherland,
einstudierte und zu neuer Blüte
brachte.
Besonders die Rossini-Opern
gaben ihr die Möglichkeit ihr
besonderes Talent unter Beweis
zu stellen.
Sie dang den Arsace in 'Sermiramide',
den Necoel in 'L'assedio die
Corinto', die Isabella in 'L'italina
in Algerie', den mnalvom in 'La
donna del lago', den Falliero in
'Bianca e Falliero', den
Andromache gemeinsam mit
Montserrat Caballè in 'Ermione'.
Weiter war sie Händels 'Rinaldo'
und Vivaldis 'Orlando furioso'.
Viele Rollen, die sie auf der
Bühne dang, sind auch auf
Tonträger aufgenommen worden und
zeigen hier die ganze
Gesangskunst der Marilyn Horne.
Placido Domingo
... am
21. Januar 1947
geboren
Überall gefeiert und mit Jubel
überschüttet, musste er sich
2018 Buh-Rufe gefallen lassen.
Er wurde nicht als Sänger,
sondern als Dirigent kritisiert.
Als Stargast nach Bayreuth
eingeladen, dirigierte er dort
'Die Walküre', die man für ihn
aus dem Castorf-Ring übrig
gelassen hatte mit so
verschleppten Tempi, dass
Catherine Foster als Brünnhilde
bei der Stelle
atemlos heftig mit dem Fuß
aufstampfe und einen bösen Blick
in den Orchestergraben zum
Dirigenten sandte.
Domigo studierte in Mexico City
und begann seine Karriere 1959
als Bariton. Er erarbeitete sich
das Tenorfach und begann die
Laufbahn in diesem Stimmfach.
Von 1962 bis 1965 war er an die
Oper von Tel Aviv engagiert. Von
dort holt ihn Rolf Liebermann
mit einem Stückvertrag als
Cavaradossi nach Hamburg.
Die internationale Laufbahn als
Tenor ließ ihn fast alles
singen, was in diesem Stimmfach
möglich ist. Jetzt kehrte er zum
Bariton zurück und ist hier u.a.
auch mit Luna, Rigoletto, Simone
Boccanegra, Nabucco, Vater
Germont, Posa, Renato und
Macbeth erfolgreich.
Als Leiter - zunächst der Oper
Washington - ist er in Los
Angeles tätig.
Er gründete die Förder-Stiftung
'Operalia', die an verschiedenen
Orten der Welt Nachwuchskräfte
vorstellt.
Premiere Siegfried
Unter jedem Dach steckt auch
ein Ach – dieser Spruch
passt wohl am Besten zu der
Premiere von SIEGFRIED am
29.09.2018 in der Oper
Chemnitz.
Während des Vorspiels, bekam
man eine Ahnung, dass es
kein schöner Abend werden
könnte: Die schwangere
Sieglinde wird erst von Mime
ermordet, dann schneidet er
mit einem Messer den
schreienden Säugling aus
ihrem Leib heraus. In den
folgenden Minuten laufen
dann immer größer werdende
Kinder mal von links nach
rechts oder umgekehrt über
die Bühne, um uns zu zeigen,
wie unbeschwert der kleine
Siegfried aufwachsen konnte.
Die Inszenierung von Sabine
Hartmannshenn hat sich vom
Text weit entfernt, ohne
insgesamt ein schlüssiges
Konzept vorzulegen.
"Siegfried gebraucht die
Menschen als Machtinstrument
und lernt zu verstehen, was
Macht bewirken kann",
schreibt sie im
Programmheft, und lässt dazu
viele Menschen mal mit, mal
ohne Goldmaske auftreten und
zum Schluss sogar das
Liebespaar Brünhilde und
Siegfried von diesen
Maskenmenschen unter Führung
von Alberich und Hagen
einkreisen, also quasi auf
Götterdämmerung hinweisend.
Außer Mime müssen alle
Männer mit bloßem Oberkörper
auftreten und Alberich muss
die Hosen runter lassen,
damit er zu Beginn des 2.
Akts eine Frau auf offener
Bühne vergewaltigen kann,
was weder der Ästhetik noch
der Handlung dienlich ist.
Die Regisseurin weiß auch,
warum Siegfried kurz vor der
Begegnung mit Brünhilde den
Waldvogel nicht mehr hören
kann: Wotan hat, nachdem er
bei Erda nichts ausrichten
konnte, aus lauter Frust
kurzerhand dem Vogel den
Hals umgedreht. So war es
nachvollziehbar, dass sich
am Ende unter den allenfalls
freundlichen Applaus auch
kräftige Buhrufe mischten.
Felix Bender am Pult der
Robert-Schumann-Philharmonie
dirigierte sehr breit,
oftmals zu laut und vor
allem im 3. Akt wie in einer
Nummernoper, so dass der
große zusammenhängende Bogen
derart auseinander gerissen
wurde. Die reine
Aufführungsdauer ist bei
jedem Akt deutlich länger
als bei jeder
CD-Einspielung, wodurch der
großartigen Musik die
Spannung genommen wurde und
zeitweilig geradezu auch
Langeweile auftrat. Aber das
Chemnitzer Publikum liebt
Herrn Bender und feierte ihn
frenetisch.
Star des Abends war
unbestritten Arnold Bezuyen
als Mime. Spielerisch und
sängerisch überstrahlte er
das ganze Team. An zweiter
Stelle ist Ralf Lukas zu
nennen, der mit kräftiger
Stimme den rastlosen
Wanderer gab. Daniel Kirch
lieferte in der Titelpartie
trotz einiger Wackler
insgesamt doch eine
ordentliche Leistung ab.
Einen sehr schönen Bass hat
Avtandil Kaspeli, der leider
nur in der kleinen Rolle des
Fafner zu hören war.
Ausgesprochen ärgerlich war
die Besetzung von Christiane
Kohl als Brünhilde, denn sie
ist alles andere als ein
dramatischer Sopran. Ihre
Stimme hat keinen
metallischen Klang und
besteht in der Mittellage
fast ausschließlich aus
Sprechgesang. Obwohl ihre
Partie schon nach unten
transponiert worden war,
traf sie die Spitzentöne
nicht. Hinzu kommt, dass
auch ihre
spielerischen Fähigkeiten
eingeschränkt sind: Ihr
Gesicht zeigte unverhohlen
Ekel, als sie den
verschwitzten Siegfried an
seiner nackten Brust
anfassen musste.
Wie immer lade ich Sie ein,
sich selbst ein Bild zu
machen:
Am 19.01. | 20.04. |
08.06.2019 steht
SIEGFRIED erneut auf dem
Spielplan der Oper Chemnitz.
Zitatende
Matthias Ries-Wolff
Präsident Richard-Wagner
Verband Chemnitz e.V.
Und damals in Leipzig
24. Oktober 2008
Pressemitteilungen
Leipziger
Erklärung der Richard Wagner Verbände
der neuen Bundesländer und Berlins
Am 24. Oktober trafen sich die Vorstände der
Richard-Wagner-Verbände
Berlin-Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Dessau, Halle und
Magdeburg sowie Weimar, Chemnitz, Dresden und Leipzig zu einem
Arbeitstreffen in Leipzig, der Geburtsstadt
des Komponisten Richard Wagner.
Es wurde Einvernehmen erzielt, dass die Vorbereitung und
Durchführung des 200. Geburtstags des Namenspatrons sowohl für
die lokalen Verbände als auch für den Bundesverband und den
Richard Wagner Verband International von herausragender
Bedeutung ist. Sie werden dazu in der Geburtsstadt des
Komponisten zu Gast sein.
Die Vorstände stellen fest, dass auf der Stadt Leipzig eine
besondere Verantwortung lastet, den 200. Geburtstag des
Leipziger Sohnes Richard Wagner würdevoll und der Bedeutung
seines Werkes angemessen zu begehen. Dazu gehört auch, Richard
Wagner gleichberechtigt und sichtbar in den Kanon bedeutender
Köpfe der Musikstadt Leipzig aufzunehmen.
Im Verständnis der Vorstände hat die Oper Leipzig eine besondere
Verantwortung bei der Pflege des Wagnerschen Werkes. Sie sollte
der Ort für
die Aufführung aller Opern des Komponisten sein.
Es wird erwartet, dass im Mai 2013 nach langer Pause und als
Ausdruck des Respekts und der Achtung gegenüber Richard Wagner
seine Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ zur Aufführung kommt.
Die
Vorstände sind sich einig, dass die Oper Leipzig nicht zur
Experimentalbühne am Werk Richard Wagners mutieren darf.
Die Vorgänge um die Premiere der Oper „Der fliegende Holländer“
dürfen sich nicht wiederholen.
Die versammelten Richard Wagner Verbände einigten sich darauf,
ein verstärktes Augenmerk auf die Verantwortung der Intendanzen
gegenüber dem Werk Richard Wagners und der Interpretation durch
die Regisseure zu legen.
Es wird vereinbart, die Zusammenarbeit zu vertiefen
und dazu regelmäßige Arbeitstreffen durchzuführen. Inhaltliches
Ziel ist vor allem die Herausarbeitung der Bedeutung
Mitteldeutschlands für die Entwicklung des Komponisten und als
Stätten der Wagnerpflege.
Verleihung des
’Faust’ an den Regisseur der
’Edda’ in Hannover
Die Meinung des Preisträgers
Thorleifur Örn Arnarsson stellt
sich wie folgt dar:
„Der
künstlerische Prozess des
Theaters ist absolut
ineffizient. Und in einer Welt,
die durchdrungen ist von
ökonomischer Effizienz, das den
Menschen fast zum Auslöschen
bringt, ist diese Ineffizienz
des Theaters das absolut
Wichtigste.“
Das hätte er sicher gerne.
Natürlich ’Freiheit der Kunst’,
aber nicht zu Lasten des
deutschen Steuerzahlers, der
andere Dinge des öffentlichen
Lebens zu finanzieren hat - als
’Die Edda’ in Hannover.
Da kann er doch wie es beim Film
üblich ist, Sponsorengelder
einsammeln gehen.
Oder mit einem Hut auf der
Georgstraße in Hannover.
Aber vielleicht bekommt er in
der Gegend um das Steintor mehr.
Außenwerbung
Nds. Staatsschauspiel
Hannover
Screenshot -
Foto:
Katrin Ribbe
Screenshots 3sat
Außenwerbung
Nds. Staatsschauspiel
Hannover
Screenshot -
Foto:
Katrin Ribbe
Außenwerbung
Nds. Staatsschauspiel
Hannover
Screenshot -
Foto:
Katrin Ribbe
Sieht man
diese Szenenbilder, kann man sich
vorstellen, was an
Personenführung geboten wurde.
Was das allerdings mit der
'Edda' zu tun hat, wird
sicherlich auch der Bühnenverein
nicht erklären können.
Hier nun
die mit dem 'Faust' für die
Opernregie ausgestattete
'Götterdämmerung' in Karlsruhe.
Der "Ring" zum Vierten:
Wagners "Götterdämmerung" in
Karlsruhe
Zotiger Unfug
Bei der
Götterdämmerung
entkernt Regisseur
Tobias Kratzer (er
wird 2019 in Bayreuth
Tannhäuser inszenieren) Sinn
und Bedeutung weitgehend und
reduziert die Oper auf sehr
wenige Bestandteile –
manchen zu wenig. Sexualität
treibt die Handlung dieser
Neuinszenierung an, nicht
Liebe.
Die Darstellung ist zotig:
immer wenn von Nothung
gesungen wird, ist damit
Siegfrieds Penis gemeint,
die Hauptfiguren sind alle
kürzer oder länger in
Unterwäsche auf der Bühne,
weiße Unterhosen und
Unterhemden sowie
Nachthemden sind ein
essentieller Bestandteil der
Inszenierung. Siegfried
nimmt es nicht so genau mit
der Treue. Als er Gutrune
bereits versprochen ist,
knutscht er mit ihrem Bruder
Gunter herum: der Herr der
Gibichungen ist als etwas
schmierig wirkender
Schwächling in dieser
Inszenierung ein
homosexuelles Klischee
(durch Haare und Bart
erinnert die Figur an
Bayernkönig Ludwig II.),
ohne Siegfrieds aktives
Eingreifen kann er
Brünnhilde nicht in
sexuellen Besitz nehmen.
Zurück in der Halle der
Gibichungen (Gunter fährt in
einem Jeep herein, die
Walküre gefesselt auf der
Ladefläche) kommt es zum
bekannten Eklat. Beim
Grillen mordet Hagen
Siegfried, später auch
Gunter und Gutrune, die
sterbend wiederum Hagen
tötet. Vier Tote bzw.
Sterbende liegen auf der
Bühne als Brünnhilde die
Bühne zum Schlussgesang
betritt. Um die
Schlusspointe (manche werden
sagen: den Schlussunfug) zu
erzählen, muß aber zuvor die
neue Meta-Ebene beschrieben
werden. Regisseur Tobias
Kratzer wollte seine
Götterdämmerung nicht
autonom denken und
versuchte, sich mit den drei
zuvor tätigen Kollegen
auseinanderzusetzen. Bühnen-
und Kostümbildner
Rainer Sellmaier sah
es nicht als ästhetische
Aufgabe, die
unterschiedlichen
Handschriften auf einen
Nenner zu bringen. Deshalb
bringt man die anderen
Regisseure als Figuren auf
die Bühne – die
außenstehenden
Erzählerfiguren der Nornen
sind als David Hermann
(Regisseur des Rheingold),
Yuval Sharon (Walküre
/ Sharon wird 2018 in
Bayreuth Lohengrin
inszenieren, die Ausstattung
wird durch Neo Rauch und
Rosa Loy erfolgen) und
Thorleifur Örn Arnasson (Siegfried)
kostümiert. Damit aber nicht
genug, die drei
Regiekollegen sind nicht nur
die Nornen, sondern spielen
auch die Rheintöchter und
Waltraute. Diese Figuren
versuchen in einer Parodie
auf überforderte Regisseure
das Geschehen zu
beeinflussen, studieren die
Partitur und rätseln über
den Fortgang der Handlung.
Zitatende
Screenshot - 3sat
Screenshot - 3sat
Schlussbemerkung
Nun wurde sie also
preisgekrönt, 'Die
Edda', die
Schauspiel-Produktion,
die wir wegen
Unerträglichkeit nach
dem ersten Drittel
verließen.
Initiiert wurde das
'Faust-2018'-Spektakel
vom Deutschen
Bühnenverein, von einer
Agentur organisiert und
im Velodrom von Theater
Regensburg durchgeführt.
Nominiert wurde 'Die
Edda' von einem Gremium,
zu dem auch die
Mitarbeiterin des Nds.
Ministeriums für
Wissenschaft und Kultur
- Frau Schwandner -
gehörte, die an der
Besetzung der Planstelle
Opernintendanz Hannover
durch die
publikumsvertreibenden
Herren Puhlmann und Dr.
Klügl beteiligt war und
jetzt für die
Neubesetzung der
Planstelle - ohne
öffentliche
Ausschreibung, somit
ohne Transparenz und
Fairness gegenüber
Aspiraten, die nichts
von der Vakanz erfuhren
- durch die, nur in
Ausnahmefällen,
ensemblevertreibende
59-jährige
US-Amerikanerin gesorgt
hat.
In der Jury war dann
Frau Guhl von der HMTMH
an der Zuweisung des
Preises beteiligt.
Um mich über neueste
Trends in Bezug auf
Kunst und ihre Derivate
zu informieren, erlebe
ich
Digitalisierungsprojekte,
Konzerte mit
Uraufführungen neuester
Musik im Kreis der
jeweils geradezu
sektiererisch Gläubigen,
erlebe zu Kunst erhobene
Popkornmaschinen,
Reisigbündel (in eine
Ecke geworfen), sich
drehende Klohäuschen,
Hunderte (an einem
Wandgestell befestigte
Krawattenrückseiten und
Lappen, höre in
Vierteltönen verstimmtes
Akkordeon, ein
ebensolches japanisches
Pusteinstrument und vor
allem die in
unverständlichem
Gewisper vorgetragenen
Äußerungen der
'Künstler' und ihrer
gesellschaftlich
relevanten Förderer.
Während man durch die
Welt reist beobachtet
man, wie unsere
deutschen Mitbürger in
exotischen Ländern
voller Ehrfurcht den
dortigen
Kunsthandwerkern
zuschauen und
Aufführungen alter
Tanz-Sagen genießen,
wird hier bei uns eine
Theaterform
abgeschlachtet, die uns
über Jahrhunderte
begeistert, beglückt und
bereichert hat.
Träge, blind und blöde
bemerken wir nicht, was
sich unter uns längst
etabliert hat:
religiöser Fanatismus,
verbrecherische
Clan-Strukturen, die
unsere freiheitliche
Grundordnung aushebeln
wollen.
Die Zertrümmerer und
Verschwender von
Steuergeldern
verschanzen sich
verschanzen sich hinter
Artikel 5, Absatz 3 des
Grundgesetzes, der als
Gegenmaßnahme zur
Nazi-Doktrin von der
'Entarteten Kunst'
gedacht war.
Inzwischen aber, in
Zeiten von 'anything
goes' muss dringend
darüber nachgedacht
werden, ob so mancher
Paragraph aus dem Jahr
der Inkraftsetzung des
Grundgesetzes noch den
Zeichen unserer Zeit
gemäß ist.
Wohl ist die Problematik
der Politik bewusst,
äußerte sich doch der
Fraktionsvorsitzende der
CDU, Ralph Brinkhaus, in
der HAZ vom Sa., 20.
Oktober 2018 auf Seite
4:
"Von Zeit zu Zeit sollte
überprüft werden, was
bestimmte Gesetze
bewirken."
06. November
2018
[...] Ich
hatte neulich eine Produktion,
das sagte der Regisseur ganz am
Anfang:
"Wir müssen nicht die Geschichte
erzählen,
das ist banal, das können wir
voraussetzen."
Ich
halte eine solche
Herangehensweise für falsch.
Wir
spielen nicht für eine kleine
Gruppe von Leuten aus dem
Elfenbeinturm,
sondern für ein
breites Publikum.
Es kann mir
keiner erzählen, dass man heute
Opernstoffe nicht mehr auf die
Bühne bringen kann,
ohne etwas
an den Haaren herbeizuziehen.
[...]
Georg Zeppenfeld
im Gespräch mit DPA
Nachtrag
Das Theater Regensburg hatte für
den 14. November 2018 zu einer
Diskussion zum Thema „Ist
das Kunst oder kann das weg? –
Kunst im Rechtfertigungszwang“ eingeladen.
Die Veranstaltung wurde
abgesagt.
Die Durchführung hätte die
Kritik des Publikums aufzeigen
können.
Da hierfür nun die Möglichkeit
nicht gegeben wurde, hier einige
Beispiele, was auf deutschen
Bühnen an Dämlichkeiten dem
heutzutage meist unbedarften
Publikum geboten wird:
’Aida’ spielt in einem
Einheitsbühnenbild im Vorzimmer
von Herrn Mielke in der Berliner
Stasi-Zentrale.
In ’Kabale und Liebe’ klettert
Ferdinand von Walter den ganzen
Abend an Steigeisen Wände rauf
und runter. In einem anderen
Theater in Berlin ist die Rolle
des Hofmarschalls von Kalb
einfach gestrichen.
’Eugen Onegin’ wird in einem
U-Bahnhof vorgeführt, Puccinis
’Manon’ endet nicht in einer
Wüste, sondern in einer Kneipe,
wo Trinkbares in Flaschen in
genügender Anzahl zu Verfügung
steht, Des Grieux aber
stückgemäß hinausläuft, um
Wasser für Manon zu suchen.
Am Ende eines ’Lohengrin’
ersticht Gottfried seine
Schwester Elsa. In einem anderen
Theater geht am Ende des Stückes
Elsa mit ihrem Bruder Eis essen.
’Der fliegende Holländer’ wird
in einem Einheitsbühnenbild –
einem Einkaufszentrum – gezeigt.--
Der Gipfel der geschmacklosen
Verfälschung eines Werkes ist
die 'Salome' an einem deutschen
Provinztheater. Das Stück spielt
im Wohnzimmer von Oscar Wilde.
Permanent wuselt ein Tänzer über
die Bühne, diesen darstellend.
Am Ende des Stückes liegt
Jochanaan (mit Kopf) am Boden.
Herodias schiebt ihm ein Tablett
unter den Kopf. Auf das
Stichwort des Herodes: "Man
töte dieses Weib!"
erhebt sich Jochanaan und
erwürgt die neben ihm stehende
Salome, die röchelnd zu Boden
sinkt.
Artikel 5 Grundgesetz gibt die
Freiheit der Kunst vor.
Zweifelsohne dürfen die Theater
damit gemäß dieser Vorgabe in
jeder schamlosesten Form gerecht
werden.
Nirgendwo ist allerdings
festgelegt, dass die
Finanzierung in jeder Höhe und
in jedem Falle von der
öffentlichen Hand bestritten
wird.
Müssten die Theater frei
finanzieren, gäbe es Auswüchse,
wie die jetzt überall zu
beobachten sind, nicht.
Impressum
'Eine Mitteilung an
meine Freunde'
erscheint als nichtkommerzielles
Beiblatt zu
- ausgezeichnet mit dem
Kulturförderpreis der Stadt
Regensburg -
Hochschule für Musik, Theater
und Medien Hannover,
Bund der Steuerzahler,
Genossenschaft Deutscher
Bühnen-Angehöriger,
Richard-Wagner-Vereine,
Feuilletons von Tageszeitungen
RA Frank Wahner, Fachanwalt für
Verwaltungsrecht, Hannover
Wir verstehen diese
Besprechungen und Kommentare
nicht als Kritik um der Kritik
willen, sondern als Hinweis auf
- nach unserer Auffassung -
Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten
diese Texte auch Überspitztes
und Satire. Hierfür nehmen wir
den Kunstvorbehalt nach Artikel
5, Grundgesetz, in Anspruch.
Die Fotos wurden öffentlich
zugängigen Quellen wie
Schalplattencover, Buchangeboten
der Verlage oder aus eigenem
Archiv entnommen, wenn die
Quelle nicht ausdrücklich
erwähnt ist.
Wir benutzen Informationen,
hauptsächlich aus eigenen
Unterlagen, aus dem Internet u.a.
Veröffentlichungen des Deutschen
Historischen Museums, der
Preußen-Chronik, Wikipedia u.ä..
Texte werden paraphrasiert
wiedergegeben oder als Zitate
kenntlich gemacht.
Als Zeitungs- /
Theater-Abonnent und Abnehmer
von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien
Verkauf verstehe ich diese
Besprechungen und Kommentare
nicht als Kritik um der Kritik
willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes
oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten
diese Texte auch Überspitztes
und Satire.
Hierfür nehme ich den
Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz,
in Anspruch.